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Rot-schwarzer „Wahlkampf-Holler"

In der Einwanderungsfrage gibt es weiterhin kein Umdenken bei SPÖ und ÖVP

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Nr. 25 Donnerstag, 22. Juni 2017<br />

g<br />

Länder 13<br />

SALZBURG<br />

Foto: FPÖ Salzburg<br />

LÄNDER-<br />

SACHE<br />

Andreas Hochwimmer<br />

FPÖ-Landesparteisekretär Salzburg<br />

Foto: Land Salzburg<br />

Scharfer Blick nur fürs Eigenlob. Bei der Lösung der brennenden Probleme der Bürger hat die<br />

ÖVP-geführte Salzburger Landesregierung aber der Mut verlassen.<br />

Bedingte Umsetzung des<br />

Arbeitsübereinkommens<br />

Vor wichtigen Themen scheute Salzburger Landesregierung zurück<br />

Ein Jahr vor der nächsten<br />

Landtagswahl ist es höchste<br />

Zeit, dass ÖVP und Grüne sich um<br />

die Umsetzung ihres alten Regierungsübereinkommens<br />

kümmern.<br />

In der letzten Landtagssitzung<br />

wurde die Umsetzung des Arbeitsübereinkommens<br />

der Landesregierung<br />

diskutiert. Während ÖVP-Landeshauptmann<br />

Wilfried Haslauer<br />

und sein grüner Koalitionspartner<br />

sich in höchsten Tönen selbst lobten<br />

und eine 70-prozentige Erledigungsquote<br />

der selbstgestellten<br />

Aufgaben vorlegten, fällt die Analyse<br />

der FPÖ nüchterner aus.<br />

„Glaube keiner Statistik, die<br />

Du nicht selber schöngeschrieben<br />

hast“, kommentierte Landesparteiobfrau<br />

Marlene Svazek das Eigenlob<br />

der Regierung: „Die wirklich<br />

brennenden Themen wurden in den<br />

letzten vier Jahren mehr als stiefmütterlich<br />

behandelt. Das Schönreden<br />

kann lediglich als Ablenkungsmanöver<br />

vor den wirklichen<br />

Problemen unseres Landes bewertet<br />

werden.“<br />

Wichtige Probleme unerledigt<br />

Sehe man sich diese „Regierungsstatistik“<br />

genauer an, so seien<br />

lediglich „Orchideenthemen“ be-<br />

handelt worden, kritisierte Svazek:<br />

„Dass beispielsweise aufgrund von<br />

Gender-Aspekten Mädchen durch<br />

Finanzierung von weiblichen Trainerinnen<br />

für den Bubensport Fußball<br />

begeistert werden sollen, ist<br />

zwar lobenswert, aber sicher nicht<br />

ein Kernthema Salzburger Politik!“<br />

Die wirklich brennenden Themen<br />

wie günstiges Wohnen, Verkehr,<br />

die neue Raumordnung und<br />

vor allem Sicherheit wurden ausgeklammert.<br />

Man brauche kein Prophet<br />

zu sein, so Svazek, um vorherzusehen,<br />

dass diese Baustellen bis<br />

zu den Wahlen weder angegangen<br />

noch fertiggestellt würden.<br />

Das seit Jahrzehnten gesetzlich<br />

verankerte Mitwirkungs- und<br />

Kontrollrechtrecht der Dienstnehmervertretung<br />

wurde auf<br />

Betreiben der ÖVP mittels fadenscheiniger<br />

Argumente wie<br />

Verwaltungsvereinfachung, raschere<br />

Abwicklung von Personalaufnahmen<br />

und ähnlichem im<br />

Landtagsausschuss abgestellt.<br />

Nach der Änderung des Personalvertretergesetzes<br />

könnte es sich<br />

um eine weitere politische Beeinflussung<br />

des Beamtenapparates<br />

handeln!<br />

ÖVP-Machtapparat?<br />

Tatsache ist, dass sich Personallandesrat<br />

Josef Schwaiger und seine<br />

ÖVP bei Personalaufnahmen<br />

nicht länger in die Karten schauen<br />

lassen wollen. Sie beabsichtigen<br />

mit dieser Gesetzesänderung, den<br />

bisherigen Kontrollmechanismus<br />

durch die Personalvertretung einfach<br />

auszuschalten, um auf diese<br />

Weise ohne jeglichen Widerstand,<br />

auch der anderen Landtagsparteien,<br />

schalten und walten zu können,<br />

wie es ihnen beliebt. Darum<br />

wurden die Stellungnahmen der<br />

Personalvertretung zum Gesetzesentwurf<br />

erst gar nicht aufgegriffen.<br />

Daher sollte der Salzburger<br />

Landtag als Kontrollorgan der<br />

Regierung selbst diese wichtige<br />

Funktion für die Zukunft einfordern.<br />

Ein möglicher Ansatz dafür<br />

könnte das oberösterreichische<br />

Objektivierungsgesetz sein. Dort<br />

ist nämlich ein sogenannter „Personalbeirat“<br />

aus neun Dienstgebervertretern,<br />

sprich Mitgliedern<br />

des Landtages und drei Dienstnehmervertretern,<br />

eingerichtet.<br />

Somit wäre gewährleistet, dass<br />

bei Personalaufnahmen der qualitative<br />

Aspekt vorwiegt und Beamte<br />

nicht nach dem Parteibuchprinzip<br />

der ÖVP eingestellt werden.

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