Vorfahrt für Verantwortung - DVR
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„Risiko raus!“<br />
Die Präventionskampagne<br />
gegen Kopflosigkeit<br />
Im Jahr 2011 wurde die 2010 gestartete Kampagne<br />
„Risiko raus!“ fortgesetzt. Die Träger der gesetzlichen<br />
Unfallversicherung waren gemeinsam<br />
mit Partnern wie dem <strong>DVR</strong> die Initiatoren. Eine<br />
Dachkampagne machte in der breiten Öffentlichkeit<br />
auf die Themen aufmerksam, während die<br />
Berufsgenossenschaften, Unfallkassen und die<br />
landwirtschaftliche Sozialversicherung (LSV) die<br />
Botschaften in die Betriebe trugen.<br />
Ziel war die Stärkung des Risikobewusstseins<br />
und die Senkung des Unfallrisikos. Jeder einzelne<br />
Arbeitnehmer war aufgerufen, sein Arbeitsumfeld<br />
sowie die Arbeitsabläufe zu prüfen und<br />
Unfallrisiken wie z.B. Arbeiten unter Zeitdruck zu<br />
minimieren. Da die Arbeitnehmer nicht alle Organisationsabläufe<br />
beeinflussen können, wendete<br />
sich die Kampagne auch bewusst an diejenigen,<br />
die das betriebliche Umfeld gestalten.<br />
Die zentrale Botschaft lautete: Kopflosigkeit kann<br />
schwere Folgen haben. Denn zu häufigen Unfallursachen<br />
zählen Gedankenlosigkeit, Ablenkung,<br />
Zeitdruck, Selbstüberschätzung oder Leichtsinn;<br />
Unfallrisiken, die leicht hätten vermieden werden<br />
können. Dies wurde mit Plakaten von „kopflosen<br />
Menschen“ und mit einem aufmerksamkeitsstarken<br />
Logo veranschaulicht.<br />
In Seminaren, Schulungen, Beratungen und Veranstaltungen<br />
wurden Strategien zur Vermeidung<br />
von Unfällen und Unfallrisiken sowie Informationen<br />
zum sicheren Fahren und Transportieren<br />
vermittelt. Die Berufsgenossenschaften und<br />
Unfallkassen berieten im Kampagnenzeitraum<br />
2010/2011 rund 100.000 Betriebe und sensibilisierten<br />
betriebliche Akteure in über 10.000<br />
Seminaren. Bei rund 1.500 Aktionstagen in Unternehmen<br />
wurden Führungskräfte und Beschäftigte<br />
auf Gefahren <strong>für</strong> ihre Sicherheit aufmerksam<br />
gemacht. Auf Messen wie der IAA, SteinExpo<br />
oder A + A wurden Fachpublikum und Besucher<br />
informiert. Der „Verkehrssicherheitstag Risiko<br />
raus!“ auf dem Münchner Odeonsplatz gab mit<br />
zahlreichen Mitmach-Aktionen, Informationsgesprächen<br />
und Beratungen einen Überblick über<br />
die Möglichkeiten, Unfälle zu vermeiden und<br />
sich sicher im Straßenverkehr zu bewegen.<br />
Eine Homepage, Broschüren, Filmspots sowie<br />
eine kontinuierliche Presse- und Medienarbeit<br />
sorgten <strong>für</strong> eine angemessene Aufmerksamkeit in<br />
der Öffentlichkeit. Rad fahrende Schüler und junge<br />
Fahrer wurde in sozialen Netzwerken angesprochen:<br />
„Nachsitzen mit Madsen“ lautete der<br />
Titel eines Wettbewerbs, bei dem über Schüler-<br />
VZ kreative Beiträge zur Verkehrssicherheit eingereicht<br />
werden konnten. Der Hauptgewinn war<br />
ein Konzert der Band Madsen <strong>für</strong> die Klasse des<br />
Gewinners. Die Risiko raus!-Seite auf Facebook<br />
bot neben Informationen rund um Verkehrssicherheit<br />
nützliche Apps, ein Ladungssicherungsspiel<br />
sowie einen weiteren Kreativwettbewerb.<br />
Der <strong>DVR</strong> stellte seine Netzwerke zur Verfügung,<br />
verbreitete die Botschaft der Kampagne in seinen<br />
Medien, unter anderem bei der jährlichen<br />
Schwerpunktaktion, und ließ die Kampagne in<br />
die laufende Arbeit einfließen. Im Sommer und<br />
Herbst 2011 sensibilisierten Autobahnplakate<br />
mit dem Claim „Abgelenkt? Risiko raus!“ die Verkehrsteilnehmer.<br />
11<br />
Gemeinsam mit „Risiko raus!“ unterstützte der<br />
<strong>DVR</strong> das Pilotprojekt „Sicherheitstraining Handbike<br />
<strong>für</strong> Kinder und Jugendliche“ der Abteilung<br />
Rollikids des Deutschen Rollstuhlsportverbandes.<br />
Während eines einwöchigen Sicherheitstrainings<br />
im Juli wurden 12 Kinder und Jugendliche<br />
im Umgang mit einem Handbike geschult und fit<br />
<strong>für</strong> den Straßenverkehr gemacht. Ein Handbike<br />
ist ein Rollstuhl mit einem fahrradähnlichen Vorspann,<br />
mit dem man sich schneller im Straßenverkehr<br />
fortbewegen kann. Parallel zum Sicherheitstraining<br />
fand ein Multiplikatorenworkshop statt,<br />
bei dem die Broschüre „Sicher mit dem Handbike<br />
unterwegs“ entstand. Die Trainings sollen<br />
fortgesetzt werden.<br />
Mit diesen und vielen weiteren Maßnahmen<br />
und Trägerkampagnen wurden Millionen Menschen<br />
in Betrieben und Bildungseinrichtungen mit<br />
der Botschaft „Risiko raus!“erreicht. Nach zwei<br />
Jahren Laufzeit endete die Kampagne „Risiko<br />
raus!“ am 31. Dezember 2011.