Vorfahrt für Verantwortung - DVR
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32 Mensch & Straße<br />
Verkehrsmedizin<br />
Absolutes Alkoholverbot am Steuer<br />
Das Fahren unter Alkoholeinfluss gehört neben<br />
nicht angepasster Geschwindigkeit und dem<br />
Nicht-Angurten europaweit zu den Hauptursachen<br />
schwerer und tödlicher Verkehrsunfälle. Die<br />
Unfallschwere bei Alkoholunfällen ist überdurchschnittlich<br />
hoch: Obwohl Alkoholunfälle im letzten<br />
Jahr nur einen Anteil von 5,2 Prozent an allen<br />
Unfällen mit Personenschaden hatten, starben<br />
bei diesen Unfällen 9,4 Prozent aller Verkehrsopfer.<br />
Jeder elfte Getötete im Straßenverkehr in<br />
Deutschland lässt sich auf einen Alkoholunfall<br />
zurückführen. Die meisten Alkoholunfälle mit<br />
Personenschaden ereignen sich innerhalb von<br />
Ortschaften (über 60 %), ca. 30 Prozent auf<br />
Landstraßen. 50 Prozent aller Alkoholunfälle sind<br />
sogenannte Fahrunfälle. Das sind Unfälle, die<br />
ohne Zutun anderer Verkehrsteilnehmer dadurch<br />
entstehen, dass der Fahrer die Kontrolle über das<br />
Fahrzeug verliert und dabei von der Fahrbahn<br />
abkommt.<br />
Das mit Unterstützung des <strong>DVR</strong> eingeführte Alkoholverbot<br />
<strong>für</strong> Fahranfänger und junge Fahrer<br />
bis zum vollendeten 21. Lebensjahr zeigt Wirkung.<br />
Jedoch ist nicht zu erklären, weshalb sich<br />
Alkoholkonsum in jüngeren Jahren negativ auf<br />
das Fahren auswirken soll, während das ab der<br />
Grenze von 21 Jahren plötzlich bis zu bestimmten<br />
Grenzwerten nicht mehr der Fall sein soll.<br />
Der Vorstand des <strong>DVR</strong> hat sich unter anderem<br />
auch deshalb <strong>für</strong> ein absolutes Alkoholverbot am<br />
Steuer ausgesprochen. Der Schutz von Leben<br />
und körperlicher Unversehrtheit aller Verkehrsteilnehmer<br />
ist vorrangig gegenüber einer Teilgruppe,<br />
die trotz der Teilnahme am Straßenverkehr<br />
nicht auf den Konsum von Alkohol verzichten<br />
möchte. Die Erfahrung aus der Präventionsarbeit<br />
zeigt, dass je klarer die Regeln, desto eindeutiger<br />
auch die Einhaltung der Vorschriften sind.<br />
Unter www.dvr.de/alkohol wurde ein Internetportal<br />
der Öffentlichkeit zugänglich gemacht:<br />
Neben der Wirkung von Alkohol auf den<br />
menschlichen Körper und den möglichen Folgen<br />
von Alkoholkonsum im Straßenverkehr stehen<br />
auch Langzeitschäden und Wege aus der Sucht<br />
im Mittelpunkt. Das Angebot richtet sich damit<br />
nicht nur an alle Verkehrsteilnehmer, sondern bietet<br />
auch Betrieben eine Hilfestellung im Umgang<br />
mit dem Thema Alkohol am Arbeitsplatz. Über<br />
eine Datenbank lässt sich über die Postleitzahl<br />
die nächstgelegene Alkohol- oder Suchtberatungsstelle<br />
sowie eine Liste der Begutachtungsstellen<br />
Medizinisch-Psychologischer Untersuchungen<br />
(MPU) in Deutschland finden. Ein<br />
interaktiver Wissenstest ergänzt das Angebot.<br />
Kennzeichnung von Medikamenten<br />
Unter Federführung der BASt ist das EU-Projekt<br />
DRUID (Driving under Influence of Drugs, Alcohol<br />
and Medicine) abgeschlossen worden.<br />
Eines der Ziele des Projektes ist es, politischen<br />
Entscheidungsträgern effiziente Maßnahmen<br />
zur Bekämpfung von psychoaktiven Substanzen<br />
im Straßenverkehr vorzuschlagen. Dazu gehört<br />
auch ein Konzept <strong>für</strong> ein europaweit einheitliches<br />
vierstufiges Kennzeichnungssystem <strong>für</strong> Medikamente<br />
sowie die Entwicklung verständlicher<br />
Warnhinweise auf den Verpackungen. Ärzte,