Vorfahrt für Verantwortung - DVR
Vorfahrt für Verantwortung - DVR
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und Ansporn<br />
geschehen. Für die erwünschte Absenkung<br />
der Geschwindigkeiten reicht es jedoch<br />
nicht aus, an das <strong>Verantwortung</strong>sgefühl der<br />
Auto- und Motorradfahrer zu appellieren:<br />
Eine wirkungsvolle Verkehrsüberwachung<br />
und entsprechende Sanktionen müssen den<br />
Unbelehrbaren unter den Verkehrsteilnehmern<br />
unmittelbar klar machen, dass Fahren<br />
mit nicht angepasster Geschwindigkeit kein<br />
Kavaliersdelikt ist.<br />
Killer Nummer zwei ist der Alkohol: Jeder<br />
zehnte tödlich Verunglückte kommt bei einem<br />
Unfall mit mindestens einem alkoholisierten<br />
Beteiligten ums Leben. Experten<br />
sind sich darüber einig, dass hier von einer<br />
hohen Dunkelziffer ausgegangen werden<br />
muss, da nicht bei jedem Unfallbeteiligten<br />
eine Überprüfung auf Alkoholkonsum erfolgt<br />
und bei Unfällen mit Fahrerflucht keine<br />
Überprüfung möglich ist. Der <strong>DVR</strong> hat mit<br />
seinem Vorstandsbeschluss zum Alkoholverbot<br />
am Steuer unmissverständlich Stellung<br />
bezogen: Wer fährt, trinkt nicht, und wer<br />
trinkt, fährt nicht. Die derzeit geltenden unterschiedlichen<br />
Promilleregelungen sind <strong>für</strong><br />
den einzelnen Verkehrsteilnehmer eher verwirrend<br />
als hilfreich und verleiten manche<br />
dazu, sich an die Grenze „heranzutrinken“.<br />
Eine gesetzliche Regelung, die es klipp<br />
und klar untersagt, unter dem Einfluss von<br />
Alkohol ein Fahrzeug zu führen, böte die<br />
Chance, dem Killer Alkohol wirksam entgegenzutreten.<br />
Der dritte Killer, die fehlende oder mangelhafte<br />
Gurtnutzung, agierte lange Zeit im<br />
Verborgenen und wurde von der Öffentlichkeit<br />
kaum wahrgenommen. Die jährlich<br />
erhobenen Gurtnutzungsquoten im Pkw<br />
waren hoch, demnach schien nur eine verschwindend<br />
kleine Minderheit unter den<br />
erwachsenen Fahrzeuginsassen auf die<br />
Schutzwirkung des Gurtes zu verzichten.<br />
Auch im Nutzfahrzeugbereich stieg die<br />
Zahl der Gurtnutzer, nicht zuletzt aufgrund<br />
der erfolgreichen Kampagne „Hat´s geklickt?“.<br />
Doch hat der <strong>DVR</strong> mit einer im April<br />
2011 durchgeführten Umfrage bei den Länderministerien<br />
erschreckende Fakten ermittelt:<br />
In den zehn Bundesländern, die über<br />
entsprechende Daten bei der Unfallaufnahme<br />
verfügten, war nahezu jeder fünfte<br />
tödlich Verunglückte (19,4 %) zum Zeitpunkt<br />
des Unfalls nicht angeschnallt.<br />
Auch hier muss von einer Dunkelziffer ausgegangen<br />
werden, die die Problematik<br />
verschärft. Auf dem vom <strong>DVR</strong> gemeinsam<br />
mit DEKRA und ADAC im Oktober 2011<br />
bei der BG Verkehr in Hamburg durchgeführten<br />
17. <strong>DVR</strong>-Forum Sicherheit und Mobilität<br />
war man sich darüber einig, dass hier<br />
noch Forschungsbedarf besteht: Welche<br />
Personengruppen verzichten aus welchen<br />
Motiven auf den Schutz des Gurtes? Und<br />
wie kann man die Gurtnutzungsquote bei<br />
diesen Personen steigern? Auch die Technik<br />
bietet noch überraschend viel Potenzial.<br />
Die Lösung wird in einer zielorientierten Öffentlichkeitsarbeit,<br />
verbesserter Technik und<br />
einer konsequenten Verkehrsüberwachung<br />
liegen.<br />
Der <strong>DVR</strong> und seine Mitglieder haben sich<br />
der Vision Zero verpflichtet: Niemand soll<br />
durch Unfälle im Straßenverkehr getötet<br />
oder schwer verletzt werden. Dieses Ziel,<br />
das auch im neuen Leitbild des <strong>DVR</strong> verankert<br />
ist, fordert von allen gesellschaftlichen<br />
Gruppen ihren Beitrag zu mehr Verkehrssicherheit.<br />
Die Unfallzahlen des Jahres 2011<br />
sind Mahnung und Ansporn zugleich.<br />
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