Vorfahrt für Verantwortung - DVR
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34 Europa<br />
Internationale Verkehrssicherheitsarbeit<br />
Europas Straßen sind im letzten Jahrzehnt erheblich<br />
sicherer geworden: Zwischen 2001 und<br />
2010 sind 43 Prozent weniger Menschen durch<br />
Straßenverkehrsunfälle in der EU ums Leben gekommen,<br />
dies entspricht einer Getötetenrate pro<br />
1 Million Einwohner von 61. Die Unterschiede<br />
zwischen den Ländern sind jedoch nach wie vor<br />
groß: 28 Getötete pro 1 Million Einwohner in<br />
Schweden, 45 in Deutschland, 66 in Österreich,<br />
90 in Lettland und bis zu 112 in Griechenland.<br />
Ziel der EU Verkehrspolitik ist, allen Bürgern eine<br />
sichere Verkehrsteilnahme zu ermöglichen. Die<br />
Leitlinien der EU-Kommission 2011–2020 zur Verbesserung<br />
der Verkehrssicherheit wurden mit einem<br />
Initiativbericht des EU-Parlamentes unter der<br />
Federführung des thüringischen EU-Abgeordneten<br />
Dr. Koch ergänzt. Darin werden weiterführende<br />
Maßnahmen gefordert, wie beispielsweise<br />
langfristig das Ziel der vollständigen Vermeidung<br />
von Unfalltoten im Straßenverkehr – Vision Zero<br />
– das begleitete Fahren ab 17, wie es bereits in<br />
Deutschland erfolgreich praktiziert wird, und die<br />
Bereitstellung bergungsrelevanter Informationen<br />
<strong>für</strong> Helfer und professionelle Rettungskräfte.<br />
Mit unterschiedlichen Aktivitäten unterstützt der<br />
<strong>DVR</strong> die Verbesserung der Sicherheit auf europäischen<br />
Straßen: durch Mitwirkung an Projekten,<br />
durch Austausch von Informationen im Rahmen<br />
von Symposien und Konferenzen und durch die<br />
Kontaktpflege mit europäischen Institutionen und<br />
Organisationen, sei es das EU-Parlament, die<br />
EU-Kommission oder Verbände auf europäischer<br />
Ebene. Darüber hinaus arbeitet der <strong>DVR</strong> eng mit<br />
dem Europäischen Verkehrssicherheitsrat ETSC<br />
zusammen. Im Rahmen des PRAISE-Projektes<br />
(Preventing Road Accidents and Injuries for the<br />
Safety of Employees) sammelt und verbreitet<br />
der ETSC Informationen und Praxisbeispiele zur<br />
betrieblichen Verkehrssicherheit. Im Mai fand in<br />
St. Augustin das Länderseminar PRAISE statt, bei<br />
dem Aktivitäten der EU-Kommission, der Europäischen<br />
Agentur zur Sicherheit und Gesundheit<br />
am Arbeitsplatz und praktische Ansätze von<br />
Unternehmen in Deutschland vorgestellt und zur<br />
Diskussion gestellt wurden.<br />
Beratend engagierte sich der <strong>DVR</strong> mit anderen<br />
Partnern im Rahmen des EU-Twinning Projektes<br />
„Verkehrssicherheit in Ägypten“. In Kairo wurde<br />
auch Mitte Mai im Rahmen des Abschlusses<br />
dieses Beratungsprojektes das „Jahrzehnt der<br />
Verkehrssicherheit“ der Vereinten Nationen eingeläutet.<br />
Neben der Präsentation der Ergebnisse<br />
dieses Projektes durch die Projektpartner<br />
haben unterschiedliche Vertreter ägyptischer<br />
Ministerien und Organisationen ihre Vorhaben<br />
zur Erhöhung der Straßenverkehrssicherheit vorgestellt.<br />
Ziel der Vereinten Nationen ist es, mit<br />
dem Ausruf einer Dekade der Verkehrssicherheit<br />
die fatalen menschlichen, sozialen und<br />
wirtschaftlichen Folgen eines der weltweit größten<br />
Gesundheitsprobleme zu verringern. Denn<br />
jährlich sterben 1,3 Millionen Menschen als Folge<br />
von Unfällen im Straßenverkehr, 85 Prozent<br />
davon in Entwicklungs- und Schwellenländern.<br />
Auch in Deutschland fand im Rahmen des „Risiko<br />
Raus!“-Aktionstages in München der Auftakt zur<br />
„Decade of Action for Road Safety“ statt.<br />
Aktuelle Entwicklungen in der Fahr- und Verkehrssimulation<br />
standen am 23. und 24. November<br />
2011 auf dem Programm der vom <strong>DVR</strong>, der<br />
Unfallforschung der Versicherer und der DGUV<br />
veranstalteten 3. Internationalen TTD-Konferenz<br />
(Technology based Training for Drivers) in Dresden.<br />
Rund 150 Teilnehmer aus 16 Nationen<br />
diskutierten über Möglichkeiten der Unterstützung<br />
durch Simulatortrainings in der Aus- und<br />
Weiterbildung von Berufskraftfahrern. Deutlich<br />
geworden ist, dass die Möglichkeiten und Grenzen<br />
des Einsatzes von Simulatoren, CBT oder<br />
E-Learning längst noch nicht ausgeschöpft beziehungsweise<br />
erreicht sind.