Vorfahrt für Verantwortung - DVR
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30 Mensch & Straße<br />
Verkehrstechnik<br />
Im Rahmen des Verkehrssicherheitsprogramms<br />
2011 des Bundesverkehrsministeriums spielt<br />
das Aktionsfeld Infrastruktur eine zentrale Rolle.<br />
Nach wie vor werden 60 Prozent aller tödlichen<br />
Verkehrsunfälle auf Landstraßen gemeldet.<br />
Konkrete Maßnahmen gegen Baumunfälle und<br />
gegen Motorradunfälle sind vordringlich. Der<br />
<strong>DVR</strong> hat hierzu eine Reihe detaillierter Vorschläge<br />
entwickelt.<br />
Stellenwert der Unfallkommission<br />
betonen<br />
Unfallkommissionen haben den staatlichen Auftrag,<br />
konkrete Maßnahmen zur Beseitigung von<br />
Unfallbrennpunkten umzusetzen. Durch bauliche<br />
Maßnahmen ist es auch im Jahr 2011 vielfach<br />
gelungen, gefährliche Stellen und Streckenabschnitte<br />
zu entschärfen. Die Installation von<br />
Schutzplanken in Unfallkurven, die zusätzliche<br />
Ausstattung mit einem Unterfahrschutz gegen<br />
schwere Motorradunfälle, die Schaffung von<br />
Aufstellflächen <strong>für</strong> Linksabbieger, die Einrichtung<br />
von Mittelinseln oder der Umbau von Kreuzungen<br />
in Kreisverkehre konnten oftmals gute<br />
Ergebnisse erzielen. Auch mit kostengünstigen<br />
Maßnahmen lassen sich häufig große Effekte<br />
bewirken. Ein ausgezeichnetes Beispiel ist die<br />
Stadt Halle an der Saale als Träger des Sicherheitspreises<br />
„Die Unfallkommission 2011“. Durch<br />
eine veränderte Markierung auf der Fahrbahn<br />
konnte ein Rückgang von 19 Unfällen auf null Unfälle<br />
innerhalb eines Jahres erreicht werden. Die<br />
Verringerung von zwei auf eine Fahrspur an einer<br />
Auffahrt zu einer stark befahrenen Bundesstraße<br />
brachte hier den durchschlagenden Erfolg.<br />
Der von der Unfallforschung der Versicherer des<br />
Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft<br />
entwickelte und vom <strong>DVR</strong> unterstützte<br />
Sicherheitspreis wurde bereits zum zehnten Mal<br />
vergeben. In einer feierlichen Veranstaltung<br />
wurden die Mitglieder der Unfallkommission in<br />
Gegenwart des Staatssekretärs des Innenministeriums<br />
des Landes Sachsen-Anhalt ausgezeichnet.<br />
Seit dem Jahr 2001 werden die Mitglieder der<br />
Unfallkommissionen in Deutschland systematisch<br />
geschult. Das Land Nordrhein-Westfalen<br />
hat dies zum Anlass genommen, das zehnjährige<br />
Jubiläum im Rahmen einer Feierstunde<br />
im Polizeiausbildungszentrum in Neuss zu begehen.<br />
Durch die interdisziplinären Aus- und<br />
Fortbildungsseminare sind Angehörige der<br />
Straßenverkehrsämter, der Straßenbaulastträger<br />
und der Polizei so qualifiziert worden, dass sie<br />
maßgeblich zur positiven Entwicklung bei den<br />
Unfallzahlen beitragen konnten.<br />
Plädoyer <strong>für</strong> den Sicherheitsblitz<br />
Die Geschwindigkeitsüberwachung ist ein wesentlicher<br />
Pfeiler, um den Straßenraum sicherer<br />
zu machen und negativen Unfallentwicklungen<br />
schnell begegnen zu können. Der <strong>DVR</strong> spricht<br />
sich daher in Vorträgen und in der Pressearbeit<br />
da<strong>für</strong> aus, in deutlich stärkerem Maße<br />
die Geschwindigkeiten zu überwachen. Zwar<br />
ist das „Blitzen“ nicht gerade beliebt, aber es<br />
ist eindeutig erwiesen, dass dadurch die Zahl<br />
der schweren und tödlichen Unfälle vor allem<br />
auf Landstraßen stark zurück geht. Dies hat<br />
nichts mit „Abzocke“ zu tun. Denn wer sich an<br />
die erlaubte Geschwindigkeit hält, hat nichts<br />
zu be<strong>für</strong>chten. Grundsätzlich orientieren sich<br />
Polizei und Kommunen bei der Auswahl ihrer<br />
Messstellen zum einen am Unfallgeschehen,<br />
indem vorrangig an geschwindigkeitsbedingten<br />
Unfallhäufungen geblitzt wird. Zum anderen<br />
geht es um den Schutz von Einrichtungen wie<br />
Kindergärten, Schulen oder Seniorenheimen.