Alnatura Magazin - Juli 2017
Alnatura Magazin: Ihr kostenloses, monatliches Kundenmagazin der Alnatura Super Natur Märkte.
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HERSTELLER-REPORTAGE<br />
Die Müslis aus Drebber<br />
Vor wenigen Jahrzehnten galten Frühstücksflocken noch als belächeltes<br />
Sinnbild der alternativen ökologischen Bewegung. Heute haben sie ihren festen Platz<br />
neben Brötchen, Kaffee und Co., die Müsli-Vielfalt ist beeindruckend.<br />
Einen Beitrag dazu leistet Allos – <strong>Alnatura</strong> besuchte den Bio-Pionier in Drebber.<br />
In der Idylle des niedersächsischen Landkreises Diepholz<br />
ist das Land flach und die Besiedlung überschaubar.<br />
5 000 Einwohner zählt Drebber, der Ort, an dem Walter Lang<br />
1974 einen alten Bauernhof kaufte und mit Gleichgesinnten<br />
ein Selbstversorger-Projekt gründete. »Allos« bedeutet im Griechischen<br />
»anders«. Einen anderen Weg einzuschlagen, fort<br />
von der industriellen Landwirtschaft und anderen Werten, das<br />
war Antrieb für den Bio-Pionier. Er träumte von einem alternativen<br />
Lebensstil und verwirklichte ihn: mit naturbelassenen<br />
Lebensmitteln wie ungespritzten Früchten und Honig aus<br />
eigener Herstellung. In Handarbeit entstanden die ersten Produkte,<br />
die den Grundstein für die weitere Entwicklung von<br />
Allos zu einer heute großen Bio-Marke legten: Fruchtschnitten.<br />
Die Begeisterung und Nachfrage der Naturkost-Liebhaber war<br />
groß, also produzierte Allos und erweiterte den Standort im<br />
Laufe der Jahre stetig. In der heutigen Kantine, die nach wie<br />
vor ein uriger, gemütlicher Ort ist, begann die Fruchtschnit ten-<br />
Produktion. Alle baulichen Erweiterungen passierten harmonisch,<br />
die jüngeren Gebäude sind im gleichen Fachwerk-Stil<br />
gehalten wie das ursprüngliche alte Bauernhaus mit Spitzgiebel.<br />
Heute stellt Allos insgesamt über 208 verschiedene Artikel her.<br />
Die Entwicklung der Produkte liegt in der Hand von<br />
Lebensmitteltechnologen. Anna Meyer arbeitet als Produktentwicklerin<br />
eng mit Marketing und Produktion zusammen<br />
und ist für alle Sortimentsgruppen mitverantwortlich. Die Ideen<br />
entstehen auf Grundlage umfangreicher Marktanalysen. Welche<br />
Trends sind zu beobachten? Was passiert in anderen Ländern?<br />
Und vor allem, welche Wünsche haben die Kunden? Die<br />
Produktideen werden gemeinsam besprochen, Meyer und ihre<br />
Kollegen tragen ihre Ideen dazu bei. Entscheidend ist hierbei<br />
zum einen, ob die Rohstoffe alle vorhanden sind oder eingekauft<br />
werden müssen und zum anderen, wie sich die Rezeptur<br />
auf die Produktion übertragen lässt. Die Entwicklung der Pro-<br />
dukte dauert unterschiedlich lang: Manchmal ist das Produkt<br />
schon nach zwei bis drei Versuchen rund. Aber es gibt auch<br />
schwierige Fälle, wie die Rezepturverbesserung eines Crunchys.<br />
23 Versuche hat es gebraucht, bis der Geschmack perfekt<br />
war. »Die größte Herausforderung in der Produktentwicklung<br />
ist es, einen tollen Geschmack und ansprechendes Aussehen<br />
mit bezahlbaren Rohstoffen zu vereinbaren«, sagt Meyer.<br />
Ist die Rohstoff-Frage geklärt, geht es in die Versuchsküche.<br />
Hier werden die unterschiedlichen Rezepturen ausprobiert und<br />
natürlich auch verkostet. Dazu bekommen vier bis fünf Testpersonen<br />
an der Durchreiche, die vom Nebentester getrennt<br />
ist wie in einer Wahlkabine, verschiedene Rezepturen zum<br />
Verkosten. Während des Probierens darf man nicht miteinander<br />
sprechen, um sich nicht zu beeinflussen. Auf dem Testbogen<br />
notiert jeder seine Eindrücke und Bewertungen. Fällt das<br />
Ergebnis gut aus, darf die Rezeptur in die Produktion.<br />
1974 wurden in Drebber die ersten Schritte<br />
des Bio-Unternehmens Allos getan.<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> 07.<strong>2017</strong> 17