jahresbericht_2016_17_klein
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Liebe Leserinnen, liebe Leser<br />
Jährlich werden von mir alle Schüler und Schülerinnen<br />
eingehend untersucht. Bei diesen Untersuchungen<br />
werden unter anderem die Impfausweise<br />
kontrolliert. Werden Impflücken festgestellt erfolgt<br />
eine entsprechende Beratung sowie Aufforderung<br />
zur Impfung und Überweisung an den zuständigen<br />
Hausarzt. Es ist eine zunehmende Abneigung gegen<br />
Impfungen festzustellen. Diese beruht leider<br />
in den meisten Fällen auf Fehlinformation.<br />
Da Masernerkrankungen auf Grund nicht durchgeführter<br />
Impfungen wieder häufiger auftreten,<br />
möchte ich über diese Erkrankung und deren Verhinderung<br />
durch die Impfung informieren. Bedingt<br />
durch fehlenden Impfschutz ist es 2008 in Österreich<br />
zu einer Masernepidemie mit z.T. schweren<br />
Krankheitsverläufen gekommen. Laut der Gesundheitsbehörde<br />
sind Ende Februar 20<strong>17</strong> bereits 65<br />
Masernfälle gemeldet worden.<br />
Bei Masern handelt es sich um eine gefährliche,<br />
sehr ansteckende, virale Infektionskrankheit. Die<br />
Masernerkrankung ist nach wie vor Nummer eins<br />
unter den tödlich verlaufenden Infektionskrankheiten<br />
bei Kindern und ist durch eine Impfung<br />
vermeidbar.<br />
Die Ansteckung durch Masernviren erfolgt über die<br />
Luft durch Niesen und Husten. Die Inkubationszeit<br />
liegt zwischen 8 und 12 Tagen. Infizierte können<br />
bereits Tage vor Auftreten des Exanthems (Hautausschlag)<br />
sowie bis 4 Tage nach Ausbruch des<br />
Hautausschlags ansteckend sein.<br />
Die Erkrankung beginnt unspezifisch mit Symptomen<br />
wie Fieber, Husten, Schnupfen und Bindehautentzündung.<br />
Dann folgt der Masernausschlag<br />
mit kräftig roten großflächigen Flecken am ganzen<br />
Körper beginnend hinter den Ohren. Der Ausschlag<br />
besteht ca. 4 bis 7 Tage und heilt schuppig ab.<br />
Durch die Masernerkrankung werden die Abwehrkräfte<br />
für etwa 6 Wochen sehr stark geschwächt.<br />
Das begünstigt das Auftreten von Komplikationen.<br />
Die Komplikationsrate beträgt 20%.<br />
Es können eine Bronchitis und in weiterer Folge<br />
eine Lungenentzündung auftreten. Besonders gefürchtet<br />
ist die lebensgefährliche Enzephalitis (Entzündung<br />
des Gehirns) die, sofern das Kind überlebt,<br />
bleibende Hirnschäden nach sich ziehen kann.<br />
Das Risiko einer Enzephalitis beträgt 1: 1000.<br />
Bei der Mumpserkrankung handelt es sich ebenfalls<br />
um eine Virusinfektion, die mit Fieber, Kopfschmerzen<br />
und einer Schwellung der Speicheldrüsen<br />
(„Ziegenpeter“) einhergeht. Bei zumindest<br />
jedem 10. Mumpskranken tritt zusätzlich eine<br />
Entzündung der Hirnhäute (Meningitis) und gelegentlich<br />
des Gehirns (Enzephalitis) auf. Eine seltene,<br />
aber typische Komplikation von Mumps ist<br />
ein Hörverlust. Bei jedem vierten Jugendlichen<br />
oder erwachsenen Mann tritt eine Schwellung und<br />
Entzündung der Hoden auf, die zur Unfruchtbarkeit<br />
führen kann.