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Liebe Leserinnen, liebe Leser<br />

Jährlich werden von mir alle Schüler und Schülerinnen<br />

eingehend untersucht. Bei diesen Untersuchungen<br />

werden unter anderem die Impfausweise<br />

kontrolliert. Werden Impflücken festgestellt erfolgt<br />

eine entsprechende Beratung sowie Aufforderung<br />

zur Impfung und Überweisung an den zuständigen<br />

Hausarzt. Es ist eine zunehmende Abneigung gegen<br />

Impfungen festzustellen. Diese beruht leider<br />

in den meisten Fällen auf Fehlinformation.<br />

Da Masernerkrankungen auf Grund nicht durchgeführter<br />

Impfungen wieder häufiger auftreten,<br />

möchte ich über diese Erkrankung und deren Verhinderung<br />

durch die Impfung informieren. Bedingt<br />

durch fehlenden Impfschutz ist es 2008 in Österreich<br />

zu einer Masernepidemie mit z.T. schweren<br />

Krankheitsverläufen gekommen. Laut der Gesundheitsbehörde<br />

sind Ende Februar 20<strong>17</strong> bereits 65<br />

Masernfälle gemeldet worden.<br />

Bei Masern handelt es sich um eine gefährliche,<br />

sehr ansteckende, virale Infektionskrankheit. Die<br />

Masernerkrankung ist nach wie vor Nummer eins<br />

unter den tödlich verlaufenden Infektionskrankheiten<br />

bei Kindern und ist durch eine Impfung<br />

vermeidbar.<br />

Die Ansteckung durch Masernviren erfolgt über die<br />

Luft durch Niesen und Husten. Die Inkubationszeit<br />

liegt zwischen 8 und 12 Tagen. Infizierte können<br />

bereits Tage vor Auftreten des Exanthems (Hautausschlag)<br />

sowie bis 4 Tage nach Ausbruch des<br />

Hautausschlags ansteckend sein.<br />

Die Erkrankung beginnt unspezifisch mit Symptomen<br />

wie Fieber, Husten, Schnupfen und Bindehautentzündung.<br />

Dann folgt der Masernausschlag<br />

mit kräftig roten großflächigen Flecken am ganzen<br />

Körper beginnend hinter den Ohren. Der Ausschlag<br />

besteht ca. 4 bis 7 Tage und heilt schuppig ab.<br />

Durch die Masernerkrankung werden die Abwehrkräfte<br />

für etwa 6 Wochen sehr stark geschwächt.<br />

Das begünstigt das Auftreten von Komplikationen.<br />

Die Komplikationsrate beträgt 20%.<br />

Es können eine Bronchitis und in weiterer Folge<br />

eine Lungenentzündung auftreten. Besonders gefürchtet<br />

ist die lebensgefährliche Enzephalitis (Entzündung<br />

des Gehirns) die, sofern das Kind überlebt,<br />

bleibende Hirnschäden nach sich ziehen kann.<br />

Das Risiko einer Enzephalitis beträgt 1: 1000.<br />

Bei der Mumpserkrankung handelt es sich ebenfalls<br />

um eine Virusinfektion, die mit Fieber, Kopfschmerzen<br />

und einer Schwellung der Speicheldrüsen<br />

(„Ziegenpeter“) einhergeht. Bei zumindest<br />

jedem 10. Mumpskranken tritt zusätzlich eine<br />

Entzündung der Hirnhäute (Meningitis) und gelegentlich<br />

des Gehirns (Enzephalitis) auf. Eine seltene,<br />

aber typische Komplikation von Mumps ist<br />

ein Hörverlust. Bei jedem vierten Jugendlichen<br />

oder erwachsenen Mann tritt eine Schwellung und<br />

Entzündung der Hoden auf, die zur Unfruchtbarkeit<br />

führen kann.

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