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jahresbericht_2016_17_klein

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in Erinnerung geblieben. Zur Weihnachtszeit trug sie selber<br />

gemachte Ohrringe aus <strong>klein</strong>en Christbaumkugeln, die<br />

im Konferenzzimmer Aufsehen erregt haben. Nach einem<br />

kurzen Gespräch über ihren ausgefallenen Schmuck haben<br />

ich und ein paar andere Kolleginnen ein paar Tage<br />

später ebenfalls solche Christbaumkugel-Ohrringe bekommen,<br />

die sie extra für uns noch gemacht hatte, damit wir<br />

sie zur Weihnachtsfeier in der Schule tragen konnten.“<br />

In den Jahren, in denen Friederike bei uns an der HAK<br />

Lustenau war, warf ihre schwere Krankheit schon ihre<br />

Schatten voraus. Immer wieder musste sie längere Pau-<br />

sen einlegen und in diesem Schuljahr konnte Friederike<br />

gar nicht mehr unterrichten. Nun müssen wir ganz ohne<br />

sie auskommen.<br />

Albert Schweitzer hat gesagt, „das einzig Wichtige im Leben<br />

sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn<br />

wir gehen.“ Friederike hat nicht nur Christbaumkugel-Ohrringe<br />

hinterlassen, sondern auch ganz viele Spuren der<br />

Liebe. Bei ihren Schülern, ihren Kollegen, ihren Bekannten,<br />

ihren Freunden und vor allem bei ihren Lieben.<br />

Nachruf Oberschulrat Hubert Graier, Jahrgang 1945<br />

Was ist das Wichtigste, was einen Lehrer ausmacht? Er<br />

muss junge Leute mögen. Bei Hubert war das wirklich der<br />

Fall, auch wenn ihn in seinen älteren Dienstjahren schwierige<br />

Schülerinnen und Schüler wesentlich mehr Nerven<br />

gekostet haben, als am Beginn seiner Lehrtätigkeit.<br />

Dieser Beginn war am 1.9.1982. „Vertragslehrer für Stenotypie<br />

und Textverarbeiten“, so konnte man auf seinem<br />

ersten Dienstvertrag lesen. Hubert stürzte sich mit viel<br />

Elan in die Arbeit. Seine Betreuungslehrerin, Elisabeth<br />

Begle, schrieb über den neuen Junglehrer: „Herr Hubert<br />

Graier ist pflichtbewusst, verantwortungsvoll und verspricht,<br />

ein guter Lehrer zu werden, da er sich auf seinen<br />

Unterricht gewissenhaft vorbereitet und den Schülern den<br />

Lehrstoff gut und verständlich vermittelt. Außerdem besitzt<br />

er viel Freude am Lehrberuf.“<br />

Huberts weitere Lehrerkarriere verlief dann sozusagen in<br />

ganz normalen Bahnen. 1986 wurde er<br />

zum Fachlehrer ernannt und gleichzeitig<br />

in den Beamtenstand erhoben. In<br />

seinen Akten finden sich immer wieder<br />

lobende Erwähnungen. „Herr FL<br />

Graier bietet den Lehrstoff gemäß dem<br />

neuesten Stand der Wissenschaft methodisch didaktisch<br />

einwandfrei dar. Seine Erziehungsarbeit ist gekennzeichnet<br />

von wohlwollender Strenge. Er hat ein sehr kollegiales<br />

Verhalten.“ Durch solche Bewertungen war es nicht<br />

weiter verwunderlich, dass Hubert 1992 den Titel eines<br />

Fachoberlehrers erhalten hat. 2002 wurde ihm vom Bundespräsidenten<br />

der Berufstitel Oberschulrat verliehen.<br />

Viel wichtiger als alle Titel und Auszeichnungen ist für<br />

einen Lehrer aber das, was die Schüler über ihn sagen.<br />

Ich persönlich hatte Professor Graier, so nannten wir ihn<br />

meistens, ab seinem ersten Dienstjahr. Wir haben also

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