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Zeit für Reform von E. G. White

Vor fünfhundert Jahren, eine Zeit der Reform war ausgebrochen. Die Aufmerksamkeit aller Parteien richtete sich nun auf die Versammlung der deutschen Länder, die kurz nach Karls Thronbesteigung in Worms tagte. Wichtige politische Fragen und Belange sollten auf diesem Reichstag erörtert werden; zum erstenmal sollten die deutschen Fürsten ihrem jugendlichen Monarchen auf einer Ratsversammlung begegnen. Aus allen deutschen Landen hatten sich die Würdenträger der Kirche und des Reiches eingefunden. Der weltliche Adel, gewaltig und eifersüchtig auf seine Erbrechte bedacht; Kirchenfürsten, stolz in dem Bewußtsein ihrer Überlegenheit an Rang und Macht; höfische Ritter und ihr bewaffnetes Gefolge; Gesandte aus fremden und fernen Ländern — alle versammelten sich in Worms. Und auf dieser großartigen Versammlung erregte die Sache des sächsischen Reformators die größte Aufmerksamkeit.

Vor fünfhundert Jahren, eine Zeit der Reform war ausgebrochen. Die Aufmerksamkeit aller Parteien richtete sich nun auf die Versammlung der deutschen Länder, die kurz nach Karls Thronbesteigung in Worms tagte. Wichtige politische Fragen und Belange sollten auf diesem Reichstag erörtert werden; zum erstenmal sollten die deutschen Fürsten ihrem jugendlichen Monarchen auf einer Ratsversammlung begegnen. Aus allen deutschen Landen hatten sich die Würdenträger der Kirche und des Reiches eingefunden. Der weltliche Adel, gewaltig und eifersüchtig auf seine Erbrechte bedacht; Kirchenfürsten, stolz in dem Bewußtsein ihrer Überlegenheit an Rang und Macht; höfische Ritter und ihr bewaffnetes Gefolge; Gesandte aus fremden und fernen Ländern — alle versammelten sich in Worms. Und auf dieser großartigen Versammlung erregte die Sache des sächsischen Reformators die größte Aufmerksamkeit.

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<strong>Zeit</strong> <strong>für</strong> <strong>Reform</strong><br />

Gebet ... Und wer ist, der euch schaden könnte, so ihr dem Guten nachkommt?“ 1.Petrus 3,12.13. Als Bileam,<br />

verlockt durch das Versprechen einer großen Belohnung, Zauberformeln gegen Israel anwandte und durch<br />

dem Herrn dargebrachte Opfer einen Fluch über Gottes Volk zu bringen versuchte, wandte Gottes Geist das<br />

Übel ab, das ausgesprochen werden sollte, und Bileam sah sich gezwungen auszurufen: „Wie soll ich dem<br />

fluchen, dem Gott nicht flucht? Wie soll ich den verwünschen, den der Herr nicht verwünscht? ...<br />

Möchte meine Seele des Todes der Gerechten sterben und mein Ende werden wie ihr Ende!“ Als<br />

abermals geopfert worden war, erklärte der gottlose Prophet: „Siehe, zu segnen bin ich beauftragt, und hat<br />

Er gesegnet, so kann ich‘s nicht abwenden! Man schaut kein Unheil in Jakob und sieht keine Beschwerde in<br />

Israel. Jehova, sein Gott, ist mit ihm, und Königsjubel erschallt in ihm ... So hilft denn keine Zauberei gegen<br />

Jakob und keine Wahrsagerei wider Israel. Zu seiner <strong>Zeit</strong> wird man <strong>von</strong> Jakob sagen: Wie Großes hat Gott<br />

getan!“ 4.Mose 23,8.10.20.21.23; 4; 4.Mose 24,9 (Schlachter). Dennoch wurden zum drittenmal Altäre<br />

errichtet, und abermals versuchte Bileam einen Fluch auszusprechen. Durch die unwilligen Lippen des<br />

Propheten erklärte der Geist Gottes jedoch das Gedeihen seiner Auserwählten und strafte die Torheit und<br />

Bosheit ihrer Feinde: „Gesegnet sei, wer dich segnet, und verflucht sei, wer dir flucht!“<br />

Zu dieser <strong>Zeit</strong> waren die Kinder Israel Gott treu, und solange sie seinem Gesetz treu blieben, konnte<br />

keine Macht der Erde oder der Hölle sie überwältigen. Aber schließlich gelang es Bileam doch, den Fluch,<br />

den er nicht über Gottes Volk aussprechen durfte, über dieses Volk zu bringen, indem er es zur Sünde<br />

verleitete. Als es Gottes Gebote übertrat, trennte es sich <strong>von</strong> ihm und mußte die Macht des Verderbers fühlen.<br />

Satan ist sich bewußt, daß die schwächste Seele, die in Christus bleibt, den Scharen der Finsternis überlegen<br />

ist, und daß man, zeigt er sich offen, ihm begegnen und widerstehen wird. Deshalb versucht er die Streiter<br />

des Kreuzes aus ihrer gewappneten Stellung herauszulocken, während er mit seinen Streitkräften im<br />

Hinterhalt liegt, bereit, alle zu verderben, die sich auf sein Gebiet wagen sollten. Nur in demütigem<br />

Vertrauen auf Gott und im Gehorsam gegen alle seine Gebote können wir sicher sein.<br />

Niemand ist auch nur einen Tag oder eine Stunde lang sicher ohne das Gebet. Wir sollten den Herrn<br />

besonders um Weisheit bitten, sein Wort zu verstehen. Hier werden die Anschläge des Versuchers offenbart<br />

sowie auch die Mittel, durch die er zurückgeschlagen werden kann. Satan ist sehr sachkundig, wenn es gilt,<br />

Bibelstellen anzuführen, denen er seine eigene Auslegung beifügt, um uns zu Fall zu bringen. Wir müssen<br />

die Bibel mit demütigem Herzen erforschen und dürfen nie unsere Abhängigkeit <strong>von</strong> Gott aus den Augen<br />

verlieren. Während wir vor den Anschlägen Satans beständig auf der Hut sein müssen, sollten wir ohne<br />

Unterlaß im Glauben beten: „Führe uns nicht in Versuchung.“ Matthäus 6,13.<br />

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