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Zeit für Reform von E. G. White

Vor fünfhundert Jahren, eine Zeit der Reform war ausgebrochen. Die Aufmerksamkeit aller Parteien richtete sich nun auf die Versammlung der deutschen Länder, die kurz nach Karls Thronbesteigung in Worms tagte. Wichtige politische Fragen und Belange sollten auf diesem Reichstag erörtert werden; zum erstenmal sollten die deutschen Fürsten ihrem jugendlichen Monarchen auf einer Ratsversammlung begegnen. Aus allen deutschen Landen hatten sich die Würdenträger der Kirche und des Reiches eingefunden. Der weltliche Adel, gewaltig und eifersüchtig auf seine Erbrechte bedacht; Kirchenfürsten, stolz in dem Bewußtsein ihrer Überlegenheit an Rang und Macht; höfische Ritter und ihr bewaffnetes Gefolge; Gesandte aus fremden und fernen Ländern — alle versammelten sich in Worms. Und auf dieser großartigen Versammlung erregte die Sache des sächsischen Reformators die größte Aufmerksamkeit.

Vor fünfhundert Jahren, eine Zeit der Reform war ausgebrochen. Die Aufmerksamkeit aller Parteien richtete sich nun auf die Versammlung der deutschen Länder, die kurz nach Karls Thronbesteigung in Worms tagte. Wichtige politische Fragen und Belange sollten auf diesem Reichstag erörtert werden; zum erstenmal sollten die deutschen Fürsten ihrem jugendlichen Monarchen auf einer Ratsversammlung begegnen. Aus allen deutschen Landen hatten sich die Würdenträger der Kirche und des Reiches eingefunden. Der weltliche Adel, gewaltig und eifersüchtig auf seine Erbrechte bedacht; Kirchenfürsten, stolz in dem Bewußtsein ihrer Überlegenheit an Rang und Macht; höfische Ritter und ihr bewaffnetes Gefolge; Gesandte aus fremden und fernen Ländern — alle versammelten sich in Worms. Und auf dieser großartigen Versammlung erregte die Sache des sächsischen Reformators die größte Aufmerksamkeit.

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<strong>Zeit</strong> <strong>für</strong> <strong>Reform</strong><br />

Himmel ist eine Stelle <strong>von</strong> unbeschreiblicher Herrlichkeit, <strong>von</strong> wo aus die Stimme Gottes dem gewaltigen<br />

Rauschen vieler Wasser gleich ertönt und spricht: „Es ist geschehen!“ Offenbarung 16,17.18.<br />

Jene Stimme erschüttert die Himmel und die Erde. Es erhebt sich „ein großes Erdbeben, wie solches<br />

nicht gewesen ist, seit Menschen auf Erden gewesen sind, solch Erdbeben also groß“. Offenbarung 16,17.18.<br />

Der Himmel scheint sich zu öffnen und zu schließen. Die Herrlichkeit vom Thron Gottes blitzt hindurch.<br />

Die Berge erbeben gleich einem Rohr im Winde, und zerrissene Felsen werden überallhin zerstreut. Es erhebt<br />

sich ein Geheul wie <strong>von</strong> einem heran- ziehenden Sturm. Das Meer wird aufgewühlt. Man hört das Brüllen<br />

des Orkans, dem Schrei der Dämonen gleich, wenn sie sich zur Zerstörung aufmachen. Die ganze Erde hebt<br />

und senkt sich wie die Wogen des Meeres; ihre Oberfläche bricht auf; selbst ihre Grundfesten scheinen zu<br />

weichen. Bergketten versinken. Bewohnte Inseln verschwinden. Die Seehäfen, die an Lasterhaftigkeit<br />

Sodom gleichgeworden sind, werden <strong>von</strong> den stürmischen Wassern verschlungen. Babylon, der großen wird<br />

„gedacht vor Gott, ihr zu geben den Kelch des Weins <strong>von</strong> seinem grimmigen Zorn“. Offenbarung 16,19.20.<br />

Große Hagelsteine, schwer wie „ein Zentner“, vollbringen ihr Zerstörungswerk. Die stolzesten Städte der<br />

Erde werden vernichtet. Die herrlichsten Paläste, an die die Großen der Welt ihre Reichtümer verschwendet<br />

haben, um sich selbst zu verherrlichen, zerfallen vor ihren Augen. Gefängnismauern stürzen zusammen, und<br />

Gottes Volk, das um seines Glaubens willen gefangengehalten worden war, wird frei.<br />

Gräber öffnen sich, und „viele, so unter der Erde schlafen liegen, werden aufwachen: etliche zu ewigen<br />

Leben, etliche zu ewiger Schmach und Schande“. Daniel 12,2. Alle, die im Glauben an die dritte<br />

Engelsbotschaft gestorben sind, kommen verklärt aus ihren Gräbern hervor, um mit denen, die Gottes Gesetz<br />

gehalten haben, den Friedensbund Gottes zu vernehmen. Auch „die ihn zerstochen haben“ (Offenbarung<br />

1,7), die Christus in seinem Todesschmerz verspotteten und verlachten und die heftigsten Widersacher seiner<br />

Wahrheit und seines Volkes werden auferweckt, um ihn in seiner Herrlichkeit zu schauen und die den Treuen<br />

und Gehorsamen verliehenen Ehren wahrzunehmen.<br />

Dichte Wolken bedecken noch den Himmel; doch hier und da bricht die Sonne hindurch, wie das<br />

strafende Auge des Herrn; wütende Blitze zucken vom Himmel und hüllen die Erde in ein Flammenmeer.<br />

Lauter als das schreckliche Grollen des Donners ertönen geheimnisvolle, furchterregende Stimmen und<br />

verkünden das Schicksal der Gottlosen. Nicht alle erfassen diese Worte, aber die falschen Lehrer verstehen<br />

sie deutlich. Seelen, die kurz zuvor noch so sorglos, so prahlerisch und herausfordernd waren, so frohlockend<br />

in ihrer Grausamkeit gegen das die Gebote haltende Volk Gottes, sind jetzt vor Bestürzung überwältigt und<br />

beben vor Furcht. Ihre Wehrufe übertönen das Getöse der Element. Dämonen anerkennen die Gottheit<br />

Christi und zittern vor seiner Macht, während die Menschen um Gnade flehen und vor Schrecken im Staube<br />

kriechen.<br />

Die Propheten des Alten Bundes sagten, als sie im Gesicht den Tag Gottes sahen: „Heulet, denn des<br />

Herrn Tag ist nahe; er kommt wie eine Verwüstung vom Allmächtigen.“ Jesaja 13,6. „Gehe in den Felsen<br />

und verbirg dich in der Erde vor der Furcht des Herrn und vor seiner herrlichen Majestät. Denn alle hohen<br />

Augen werden erniedrigt werden, und die hohe Männer sind, werden sich bücken müssen; der Herr aber<br />

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