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Zeit für Reform von E. G. White

Vor fünfhundert Jahren, eine Zeit der Reform war ausgebrochen. Die Aufmerksamkeit aller Parteien richtete sich nun auf die Versammlung der deutschen Länder, die kurz nach Karls Thronbesteigung in Worms tagte. Wichtige politische Fragen und Belange sollten auf diesem Reichstag erörtert werden; zum erstenmal sollten die deutschen Fürsten ihrem jugendlichen Monarchen auf einer Ratsversammlung begegnen. Aus allen deutschen Landen hatten sich die Würdenträger der Kirche und des Reiches eingefunden. Der weltliche Adel, gewaltig und eifersüchtig auf seine Erbrechte bedacht; Kirchenfürsten, stolz in dem Bewußtsein ihrer Überlegenheit an Rang und Macht; höfische Ritter und ihr bewaffnetes Gefolge; Gesandte aus fremden und fernen Ländern — alle versammelten sich in Worms. Und auf dieser großartigen Versammlung erregte die Sache des sächsischen Reformators die größte Aufmerksamkeit.

Vor fünfhundert Jahren, eine Zeit der Reform war ausgebrochen. Die Aufmerksamkeit aller Parteien richtete sich nun auf die Versammlung der deutschen Länder, die kurz nach Karls Thronbesteigung in Worms tagte. Wichtige politische Fragen und Belange sollten auf diesem Reichstag erörtert werden; zum erstenmal sollten die deutschen Fürsten ihrem jugendlichen Monarchen auf einer Ratsversammlung begegnen. Aus allen deutschen Landen hatten sich die Würdenträger der Kirche und des Reiches eingefunden. Der weltliche Adel, gewaltig und eifersüchtig auf seine Erbrechte bedacht; Kirchenfürsten, stolz in dem Bewußtsein ihrer Überlegenheit an Rang und Macht; höfische Ritter und ihr bewaffnetes Gefolge; Gesandte aus fremden und fernen Ländern — alle versammelten sich in Worms. Und auf dieser großartigen Versammlung erregte die Sache des sächsischen Reformators die größte Aufmerksamkeit.

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<strong>Zeit</strong> <strong>für</strong> <strong>Reform</strong><br />

Sunday, Lektion 3, § 1, 58; A.H. Newman, Manual of Church History, Bd. I, 305-307, Philadelphia, 1933;<br />

L.E. Froom, The Prophetic Faith of our Fathers, Bd. I, 376-381, Washington, 1950.<br />

Anm 006: Prophetische Daten — (Seite 54)<br />

Ein wichtiger Grundsatz der prophetischen Auslegung in Verbindung mit <strong>Zeit</strong>weissagungen ist das<br />

Jahr-Tag-Prinzip, bei dem ein Tag der prophetischen Rechnung einem geschichtlichen Kalenderjahr<br />

entspricht. Ehe die Israeliten in das Land Kanaan eindrangen, sandten sie zwölf Späher aus, das Land zu<br />

erkunden. Vierzig Tage blieben die Späher fort, und nach ihrer Rückkehr weigerten sich die Hebräer,<br />

entmutigt durch deren Bericht, vorwärtszugehen und das verheißene Land in Besitz zu nehmen. Deshalb<br />

verhängte der Herr folgenden Urteilsspruch über sie: „Nach der Zahl der vierzig<br />

Tage, in denen ihr das Land erkundet habt — je ein Tag soll ein<br />

Jahr gelten —, sollt ihr vierzig Jahre eure Schuld tragen.“ 4.Mose<br />

14,34. Eine ähnliche Methode zur Berechnung der zukünftigen <strong>Zeit</strong> wird <strong>von</strong> dem Propheten Hesekiel<br />

genannt. Vierzig Jahre der Strafe <strong>für</strong> ihre Missetaten erwartete das Königreich Juda. Der Herr sagte durch<br />

den Mund des Propheten: „Wenn du dies vollbracht hast, sollst du danach dich auf deine rechte Seite legen<br />

und sollst tragen die Schuld des Hauses Juda vierzig Tage lang; denn ich gebe dir hier auch je einen Tag <strong>für</strong><br />

ein Jahr.“ Hesekiel 4,6. Dieser Jahr-TagGrundsatz ist <strong>von</strong> großer Wichtigkeit <strong>für</strong> die <strong>Zeit</strong>bestimmung der<br />

Prophezeiung <strong>von</strong> den 2300 Abenden und Morgen (Daniel 8,14) und der 1260-Tag-Periode, die<br />

verschiedentlich angegeben wird als „eine <strong>Zeit</strong> und [zwei] <strong>Zeit</strong>en und eine halbe <strong>Zeit</strong>“ (Daniel 7,25), als die<br />

„zweiundvierzig Monate“ (Offenbarung 11,2;; 13,5), als die „zwölfhundertsechzig Tage“ (Offenbarung 11,3;<br />

Offenbarung 12,6) und als „drei Tage und einen halben“ (Offenbarung 11,9).<br />

Anm 007: Gefälschte Urkunden — (Seite 56)<br />

Die Schenkung Konstantins und die pseudoisidorischen Dekretalen sind die wichtigsten Schriftstücke,<br />

die heutzutage allgemein als Fälschungen anerkannt werden.<br />

„Die ‚Konstantinische Schenkung‘ ist der seit dem späten Mittelalter übliche Name <strong>für</strong> eine Urkunde,<br />

die Kaiser Konstantin der Große an den Papst Sylvester I. sandte und die sich zuerst in einem Pariser<br />

Manuskript vermutlich zu Beginn des neunten Jahrhunderts fand (Codex lat. 2777). Vom elften Jahrhundert<br />

an benutzte man sie als einen nachdrücklichen Beweis zur Begünstigung päpstlicher Ansprüche. Sie wurde<br />

deshalb seit dem zwölften Jahrhundert Ursache heftiger Auseinandersetzungen.“ (New Schaff-Herzog<br />

Encyclopedia of Religious Knowledge, Bd. III, Art. „Donation of Constantine“ 484.485.)<br />

Die Konstantinische Schenkung (donatio Constantini) ist eine um 756 n.Chr. wahrscheinlich in<br />

Westfrankreich entstandene Fälschung einer Schenkung Kaiser Konstantins des Großen an Papst Sylvester<br />

I. aus Dankbarkeit <strong>für</strong> die Heilung vom Aussatz. Sie bestand aus einer großen Urkunde, worin der Kaiser<br />

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