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Zeit für Reform von E. G. White

Vor fünfhundert Jahren, eine Zeit der Reform war ausgebrochen. Die Aufmerksamkeit aller Parteien richtete sich nun auf die Versammlung der deutschen Länder, die kurz nach Karls Thronbesteigung in Worms tagte. Wichtige politische Fragen und Belange sollten auf diesem Reichstag erörtert werden; zum erstenmal sollten die deutschen Fürsten ihrem jugendlichen Monarchen auf einer Ratsversammlung begegnen. Aus allen deutschen Landen hatten sich die Würdenträger der Kirche und des Reiches eingefunden. Der weltliche Adel, gewaltig und eifersüchtig auf seine Erbrechte bedacht; Kirchenfürsten, stolz in dem Bewußtsein ihrer Überlegenheit an Rang und Macht; höfische Ritter und ihr bewaffnetes Gefolge; Gesandte aus fremden und fernen Ländern — alle versammelten sich in Worms. Und auf dieser großartigen Versammlung erregte die Sache des sächsischen Reformators die größte Aufmerksamkeit.

Vor fünfhundert Jahren, eine Zeit der Reform war ausgebrochen. Die Aufmerksamkeit aller Parteien richtete sich nun auf die Versammlung der deutschen Länder, die kurz nach Karls Thronbesteigung in Worms tagte. Wichtige politische Fragen und Belange sollten auf diesem Reichstag erörtert werden; zum erstenmal sollten die deutschen Fürsten ihrem jugendlichen Monarchen auf einer Ratsversammlung begegnen. Aus allen deutschen Landen hatten sich die Würdenträger der Kirche und des Reiches eingefunden. Der weltliche Adel, gewaltig und eifersüchtig auf seine Erbrechte bedacht; Kirchenfürsten, stolz in dem Bewußtsein ihrer Überlegenheit an Rang und Macht; höfische Ritter und ihr bewaffnetes Gefolge; Gesandte aus fremden und fernen Ländern — alle versammelten sich in Worms. Und auf dieser großartigen Versammlung erregte die Sache des sächsischen Reformators die größte Aufmerksamkeit.

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<strong>Zeit</strong> <strong>für</strong> <strong>Reform</strong><br />

Wenn Christus sein Mittleramt im Heiligtum niederlegt, wird der lautere Zorn ausgegossen werden,<br />

der denen angedroht wurde, die das Tier und sein Bild anbeten und sein Malzeichen annehmen. Offenbarung<br />

14,9.10. Die Plagen, die über Ägypten kamen, ließen jene schrtecklichen und umfassenderen Gerichte<br />

vorausahnen, die die Welt gerade vor der endgültigen Befreiung des Volkes Gottes heimsuchen werden. Der<br />

Schreiber der Offenbarung sagt, indem er diese furchtbaren Geißeln beschreibt: „Es ward eine böse und arge<br />

Drüse an den Menschen, die das Malzeichen des Tieres hatten und die sein Bild anbeteten.“ Das Meer „ward<br />

Blut wie eines Toten, und alle lebendigen Seelen starben in dem Meer ... Und der dritte Engel goß aus seine<br />

Schale in die Wasserströme und in die Wasserbrunnen; und es ward Blut“. So schrecklich diese Plagen auch<br />

sein werden, Gottes Gerechtigkeit ist völlig gerechtfertigt. Der Engel erklärt:<br />

„Herr, du bist gerecht ..., daß du solches geurteilt hast, denn sie haben das Blut der Heiligen und der<br />

Propheten vergossen, und Blut hast du ihnen zu trinken gegeben; denn sie sind‘s wert.“ Offenbarung 16,2-<br />

6. Indem sie die Kinder Gottes zum Tode verurteilten, haben sie die Schuld ihres Blutes ebenso auf sich<br />

geladen, als wenn es <strong>von</strong> ihren eigenen Händen vergossen worden wäre. In gleicher Weise erklärte Christus<br />

die Juden seiner <strong>Zeit</strong> des Blutes der Heiligen schuldig, das seit den Tagen Abels vergossen worden war;<br />

denn sie besaßen den gleichen Geist wie diese Mörder der Propheten und wollten das gleiche Werk tun. In<br />

der darauffolgenden Plage wird der Sonne Macht gegeben, „den Menschen heiß zu machen mit Feuer. Und<br />

den Menschen ward heiß vor großer Hitze“. Offenbarung 16,8.9. Die Propheten schildern den Zustand der<br />

Erde zu dieser schrecklichen <strong>Zeit</strong> mit folgenden Worten: „Das Feld ist verwüstet ... das Getreide ist<br />

verdorben ... Alle Bäume auf dem Felde sind verdorrt; denn die Freude der Menschen ist zum Jammer<br />

geworden ... Der Same ist unter der Erde verfault, die Kornhäuser stehen wüste ... O wie seufzt das Vieh!<br />

Die Rinder sehen kläglich, denn sie haben keine Weide ... die Wasserbäche sind ausgetrocknet und das Feuer<br />

hat die Auen in der Wüste verbrannt.“ „Die Lieder in dem Palaste sollen in ein Heulen verkehrt werden zu<br />

selben <strong>Zeit</strong>, spricht der Herr Herr; es werden viel Leichname liegen an allen Orten, die man in der Stille<br />

hinwerfen wird.“ Joel 1,10-12.17-20; Amos 8,3.<br />

Diese Plagen sind nicht allgemein, sonst würden die Bewohner der Erde vollständig ausgerottet<br />

werden. Doch sie werden die schrecklichsten Heimsuchungen sein, die Sterbliche je erfahren haben. Alle<br />

Gerichte, die vor Beendigung der Gnadenzeit über die Menschen kamen, waren mit Gnade vermischt. Das<br />

um Vergebung flehende Blut Christi hat den Sünder vor dem vollen Maß seiner Schuld verschont; aber im<br />

Endgericht wird der Zorn Gottes lauter, ohne Gnade ausgegossen werden. An jedem Tage werden viele den<br />

Schutz der göttlichen Gnade begehren, die sie bis dahin verachtet haben. „Siehe, es kommt die <strong>Zeit</strong>, spricht<br />

der Herr Herr, daß ich einen Hunger ins Land schicken werde, nicht einen Hunger nach Brot oder Durst nach<br />

Wasser, sondern nach dem Wort des Herrn, zu hören; daß sie hin und her <strong>von</strong> einem Meer zum andern, <strong>von</strong><br />

Mitternacht gegen Morgen umlaufen und des Herrn Wort suchen, und doch nicht finden werden.“ Amos<br />

8,11.22.<br />

Gottes Volk wird nicht frei <strong>von</strong> Leiden sein; aber während man es verfolgt und bedrängt, während es<br />

Entbehrung erträgt und Hunger leidet, wird es doch nicht umkommen. Gott, der <strong>für</strong> Elia sorgte, wird an<br />

keinem seiner sich selbst aufopfernden Kinder vorübergehen. Der die Haare auf ihren Häuptern zählt, wird<br />

<strong>für</strong> sie sorgen, und zur <strong>Zeit</strong> der Teuerung werden sie genug haben. Während die Gottlosen verhungern und<br />

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