sportFACHHANDEL 10_2017 Leseprobe

14 | TITEL | Nachhaltigkeit 10.2017
einflusst, versuche ich auf jeden Fall zu verändern.
Viele sind sicher noch weit weg davon, man beginnt
aber, darüber nachzudenken. Und ich bin sicher, so
wie Vaude dieses Projekt jetzt hingestellt hat, ist das
ein richtiger und wichtiger Anstoß für andere.
Wasser- und winddicht –
und trotzdem ökologisch:
Trekkingschuh Skarvan
von Vaude.
Wo Sympatex draufsteht,
soll die bestmögliche Öko-
Performance inklusive sein.
dern weil wir immer mehr wahrnehmen, in welcher
Geschwindigkeit sich dieser Markt zu verändern
beginnt. Ich glaube, die Branche beginnt langsam
zu begreifen, dass derjenige, der jetzt nicht ernsthaft
anfängt über Nachhaltigkeit nachzudenken,
mit seiner Kollektion in den nächsten Jahren abgehängt
werden wird. Wer in naher Zukunft keine
glaubwürdige Lösung anbietet, der wird bald nicht
mehr allzuviel verkaufen können. Deswegen war es
sehr erfreulich, einen Kunden zu haben, der erneut
Pionierarbeit gemacht hat.
Matuszewski: Ich glaube, die Bereitschaft steigt
jetzt. Viele haben sich noch bis vor kurzem hinter
dem Argument versteckt, man könne ja sowieso
durch die vielen unterschiedlichen Komponenten
wie beispielsweise Sohlen, Kleber, Dekorationen
kein vollständig grünes Produkt erstellen. Das
ändert sich nun. Bislang hat jeder ein bisschen da
und ein wenig dort getüftelt, jetzt bietet sich aber
eine Gesamtlösung an. Für den Schuhbereich
bedeutet das ein großes
Umdenken, indem die
Hersteller sagen: All das,
was meine Performance
nicht unvertretbar be-
Wie wird der Handel letztendlich miteinbezogen, wie
kann er oder soll er argumentieren?
Fox: Sicherlich besteht im Bereich Nachhaltigkeit
noch hoher Schulungsbedarf, damit der Handel die
Detailaspekte den Kunden korrekt erklären kann.
Hier wird es auch unterschiedliche Wege geben
und man sollte keine der Marken kritisieren, die
nicht nur einen hohen Qualitätsstandard, sondern
auch einen hohen und glaubwürdigen ökologischen
Anspruch an sich selbst haben.
Ich kritisiere nur Marken, die versuchen, dem
Endverbraucher Nachhaltigkeit lediglich vorzugaukeln.
Wir werden daher künftig nicht Sympatex
in den Vordergrund stellen und als Marke in den
Vordergrund drängen wollen. Wir sagen aber, wenn
der gesamte Markt sich in diese Richtung entwickelt,
dann haben wir erprobte Lösungen. Diese
werden wir jedoch nicht monopolisieren, sondern
weiterhin offen zeigen und benennen, damit der
Fortschritt möglichst schnell industrieweit erreicht
werden kann.
Matuszewski: Natürlich hilft es uns allen, dass
der Vaude-Schuh es schon mal auf diese Messe
geschafft hat. Jetzt muss er natürlich auch in die
Handelsregale und an die Füße der Endverbraucher
kommen. Dazu wird es im nächsten Frühjahr
eine Schulungstournee geben, bei der es Verkaufsunterstützung
an jedem Punkt gibt und speziell
trainierte Leute ihr Wissen um unsere grüne
Membran weitergeben. Das passiert mit unserem
Kooperationspartner Vaude zusammen, wir werden
Schaufensteraktionen machen und versuchen, mit
den neuen Schuhen eine hohe Aufmerksamkeit zu
erreichen.
Fox: Wir versuchen außerdem gerade, mit Partnern
zusammen Argumente und Pakete aufzustellen,
wie das Thema Nachhaltigkeit im Handel wirklich
glaubwürdig und langfristig aufgestellt werden
kann. Gleichzeitig positionieren wir uns so, dass
der Händler und Endkunde weiß, wofür Sympatex
steht und dass damit zukünftig auch das Gesamtprodukt
bezüglich Nachhaltigkeit konsequent
durchdacht ist. In einer spannenden Marktveränderungsphase
soll Sympatex dafür künftig als Garant
stehen.
Meine Herren, wir bedanken uns für das
Gespräch.