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sportFACHHANDEL 10_2017 Leseprobe

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<strong>10</strong> TITEL <strong>sportFACHHANDEL</strong> – TEAMsport <strong>10</strong>.<strong>2017</strong><br />

Ohne persönliches Engagement geht nichts: Stolze Vereine wie der TSV Rain erwarten, dass der<br />

Sportfachhändler ihres Vertrauens nah dran ist am Vereinsleben.<br />

einen Lieferanten habe, der mir unkompliziert<br />

und schnell Muster zur Verfügung<br />

stellt, ist für mich schon viel gewonnen!<br />

Schroder: Gerade im Jugendbereich ist das<br />

für uns ganz wichtig. Denn hier werden<br />

viel mehr verschiedene Größen benötigt<br />

als im Erwachsenenbereich. Und auch hier<br />

konnten wir innerhalb von vier Wochen<br />

das Geschäft abwickeln. Über die Bestellung,<br />

die wir zusammen mit Thomas Mair<br />

ausgefüllt haben, bis hin zu Beflockung<br />

und Abwicklung über Bernhard Stelzer.<br />

Röschl: Es ist für uns Tagesgeschäft, unter<br />

bestimmten Voraussetzungen Retouren aus<br />

Musterlieferungen zu akzeptieren. Das geht<br />

bis hin zu Ankleidetagen, die Händler<br />

zusammen mit uns und ihrem Verein<br />

durchführen können. Ein weiterer wichtiger<br />

Punkt der Zusammenarbeit ist die Kollektion<br />

und deren Verfügbarkeit. Derzeit sind<br />

wir zu 98 Prozent verfügbar. So kann der<br />

Fachhandel alle Vereinsaufträge schnell und<br />

zuverlässig abwickeln. Schließlich kommt<br />

die gesamte Klaviatur des Jako-Services<br />

hinzu, wie beispielsweise die individuellen<br />

Vereinsflyer. Damit kann der Händler den<br />

Vereinsmitgliedern auf wenigen Seiten die<br />

komplette Vereinskollektion präsentieren.<br />

Stelzer: Ja, die Flyer funktionieren hervorragend.<br />

Vereine mit Ausrüsterverträgen<br />

können beispielsweise ihr Stadion oder die<br />

Spieler auf das Titelblatt drucken lassen.<br />

Man wählt dann die Artikel gemeinsam<br />

aus und kann Aufträge gleich in eine<br />

PDF-Datei übernehmen, egal ob ein Teil<br />

oder fünf Teile. Wenn die Bestellung bei<br />

uns reinkommt, haben wir damit praktisch<br />

keine Arbeit mehr. Wir leiten die<br />

Bestellung weiter an Jako, die schicken die<br />

Ausrüstung dann zu uns, zum Flocker oder<br />

direkt zum Verein. So können wir uns auf<br />

das Tagesgeschäft konzentrieren und ich<br />

kann meine Mitarbeiter da einsetzen, wo<br />

ich sie brauche.<br />

Röschl: Diese Vereinsflyer kann der Händler<br />

heute in wenigen Minuten digital gestalten.<br />

Das kommt auch im Handel gut an,<br />

mehrere tausend Flyer wurden bereits von<br />

Händlern gestaltet. Derzeit sind wir dabei,<br />

dieses System weiter zu entwickeln und<br />

dem Fachhandel hier noch mehr Arbeit abzunehmen.<br />

Wenn wir das schaffen, können<br />

die Sporttenne und alle unsere Fachhandelspartner<br />

so noch mehr Vereine betreuen,<br />

weil einfach mehr Zeit für das persönliche<br />

Gespräch mit den Vereinsverantwortlichen<br />

und auch für die Akquise bleibt.<br />

Gerade die großen Marken kämpfen immer<br />

wieder mit Lieferschwierigkeiten. Welche<br />

Konsequenzen ziehen Amateurvereine aus<br />

solchen Missständen?<br />

Haid: Wir sind ja mittlerweile bei einem<br />

Ausrüster, der in der Regel keine Lieferschwierigkeiten<br />

hat. Wenn es doch Probleme<br />

gibt, wenden wir uns an die Sporttenne.<br />

Schroder: Ein Verein kann ja auch gar<br />

nicht auf Dauer mit einer Marke zusammenarbeiten,<br />

die unzuverlässig ist. Die<br />

Marke wird man eher über kurz als lang<br />

wechseln. Nehmen wir als Beispiel die<br />

Kinder- und Jugendabteilung: Die Spieler<br />

wachsen ja aus ihrer Bekleidung raus. Man<br />

braucht also häufig neue Ware. Wenn es da<br />

immer wieder Probleme gibt, dann schaut<br />

man sich das nicht lange an.<br />

Stelzer: Grundsätzlich ist es ja so, dass der<br />

Verein bei Problemen zuerst zu mir kommt<br />

und sich beschwert. Deswegen versuche ich,<br />

schon im Vorfeld darauf hinzuweisen, dass<br />

es bei bestimmten Marken zu Lieferschwierigkeiten<br />

kommen kann. Es geht dann darum,<br />

die aufkommenden Probleme schnell<br />

und unkompliziert zu lösen. Da ist die<br />

Situation hier mit der Konstellation aus Außendienst,<br />

Verein und mir schon besonders.<br />

Denn man darf ja auch nicht unterschätzen,<br />

dass der Verein immer wieder Angebote von<br />

anderen Marken und Händlern erhält.<br />

Haid: Das stimmt. In den vergangenen<br />

zwei Jahren hat beispielsweise mit einer<br />

sehr hohen Intensität immer wieder Joma<br />

um uns geworben. Puma ist auch wieder<br />

zurück und will wieder ins Vereinsgeschäft.<br />

Aber warum sollten wir mit der<br />

Partnerschaft zu Bernhard Stelzer und Jako<br />

aufhören, solange alles passt? Da ist es mir<br />

auch nicht wert, eine gewachsene Beziehung<br />

wegen ein paar Euro zu beenden.<br />

Schroder: Und es ist ein Unterschied, ob<br />

sich die Marke auch für den Verein interessiert<br />

oder nicht. Gibt es einen Ansprechpartner?<br />

Kenne ich die Verantwortlichen<br />

hinter der Marke? Das ist bei Jako der Fall.<br />

Hier haben wir das Gefühl, dass sich die<br />

Marke für uns als Verein auch engagiert.<br />

In den vergangenen Jahren klagten<br />

Amateurvereinen immer wieder darüber,<br />

dass langjährige Sponsoren ihr Engagement<br />

zurückfahren. Ein Problem, dass der TSV<br />

Rain bestätigen kann?<br />

Haid: Dass sich die Sponsoren immer<br />

weiter zurückziehen, ist ein Phänomen, das<br />

wir auch beobachten. Wir setzen hier auf<br />

die langjährig gewachsenen persönlichen<br />

Beziehungen. Gerade unsere großen Sponsoren<br />

identifizieren sich sehr mit dem Verein.<br />

Beispielsweise ist der kaufmännische<br />

Geschäftsführer unseres Hauptsponsors<br />

Dehner auf jeder Pressekonferenz nach<br />

den Spielen dabei. Wir sind sehr froh,<br />

einen solchen Hauptsponsor zu haben.<br />

Bei den kleineren Sponsoren, da haben Sie<br />

Recht, lässt sich schon feststellen, dass sie<br />

sich von Jahr zu Jahr schwerer tun. Da wird<br />

von einigen das Engagement zurückgefahren<br />

oder beendet, andere bezahlen die<br />

Rechnungen immer später.<br />

Woran liegt das? Geht es der heimischen<br />

Wirtschaft so schlecht?<br />

Schroder: Es ist in der Tat nicht mehr so<br />

einfach. Der Mittelstand stirbt und bricht<br />

dementsprechend als Sponsor weg. Große<br />

Firmen und Filialisten, die sich stattdessen<br />

in der Stadt niederlassen, haben keinen<br />

Bezug zu unserer Region und dem Verein.<br />

Das aber führt wieder dazu, dass die<br />

verbliebenen Einzelhändler noch härter<br />

kämpfen müssen und für Sponsorings<br />

noch weniger Geld da ist. Gleichzeitig<br />

werden bei bestehenden Sponsorings die<br />

Forderungen immer größer.<br />

>>><br />

© SFH/DANIEL ELKE

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