2015-12 KulturFenster Nr.6 - Dezember 2015

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Aus Verband und Bezirken Singfreude ist die einzige Voraussetzung Fortbildung „Singen vom Blatt, leicht gemacht“ Karl Heinz Schmitt und die Teilnehmer der Schulung „Singen vom Blatt, leicht gemacht“ Vom Blatt zu singen ist gar nicht schwer. Das ist das Credo von Karl Heinz Schmitt. Der als Dozent für Musiklehre und Gehörbildung im gesamten deutschsprachigen Raum tätige Referent führte am 16. und 17. Oktober 37 Sänger und Sängerinnen im Meraner Kolpinghaus in die Kunst ein, Noten beim ersten Lesen in Gesang umzusetzen. „Jetzt haben Sie eine a-Moll-Tonleiter gesungen!“, erklärt Schmitt den Sängern und Sängerinnen, die aufmerksam, aber recht entspannt im Saal sitzen. „Wenn Sie Liebesbriefe schreiben, ist Ihnen nach a- Moll zumute!“ , fügt er hinzu und schreibt Noten und Ziffern an die Tafel. „Wozu ist das Ganze gut? Sie werden sich in jeder Tonart bewegen können mit diesen Ziffern. Hänschen klein schaffen Sie schon jetzt mit Ziffern zu notieren.“ So macht der Autor und Chorleiter aus Aschaffenburg seinen Schülern Mut. „Händel hat so von anderen abgeschrieben“, flicht er wie nebenbei etwas Musikgeschichte ein, bevor er zum praktischen Teil übergeht: „Jetzt kriegen Sie Literatur, dann singen wir was!“ Und auch beim Lied „Wenn die Bettelleute tanzen“ erfahren die Teilnehmer immer wieder etwas Neues über Pausen und Akkoladen, die zu finden gar nicht so leicht sind - doch Karl Heinz Schmitt hilft gerne. „Hat sich gut angehört“ , lobt er dann die Bassstimmen und nachdem man „langsam in den Text reingegangen“ ist, können die Sänger und Sängerinnen schon stolz auf sich sein: „Es macht schon Freude beim Zuhören, schon sehr fachmännisch!“ Mit Lob und Gründlichkeit, Ernst und Humor gewinnt der Lehrer die Sänger und Sängerinnen für sich und das Singen nach Noten. „Im Basiskurs lernen sie, mit den Notenzeichen entspannt umzugehen und auch dann voranzukommen, wenn etwas nicht alles gleich auf Anhieb gelingt“, sagt Schmitt und erklärt den Teilnehmern, die großteils keine Vorkenntnisse in der Notenlehre haben, nebenbei auch Begriffe wie Kadenz oder Auftaktregel. „Wir haben in diesem ersten Kurs die vorzeichenfreien Tonleitern kennen gelernt und ich musste dabei gar nicht mit dem Klavier helfen“, erzählt der Referent. Dass es wie von selbst geht, bestätigt auch eine Teilnehmerin: „Wir lernen sehr schnell und es geht ganz einfach. Ich freue mich schon auf den Aufbaukurs in vier Wochen.“ Dann werden die Vorzeichen auf dem Programm stehen. „Ich achte darauf, dass die Teilnehmer mit Vorkenntnissen nicht anfangen vorzusingen und so den Anfängern die Motivation nehmen. Das Vorsingen würde nur Stress bewirken, die Singfreude ist die einzige Voraussetzung“, sagt Schmitt, der sich über die hohe Musikalität und die konzentrierte Mitarbeit der Südtiroler Teilnehmer freut. „Es fällt mir vor allem ihre präzise Art auf, etwa beim Singen der Vokale.“ Daran sehe man, dass in Südtirol viel an der Stimmbildung gearbeitet werde. Dass Notenlehre nicht trocken sein muss, beweist die aufgeräumte Stimmung, die im Saal herrscht: Und so erklingen nach den Silben und Notennamen immer mehr Lieder durch den Raum – natürlich „vom Blatt“ gesungen. 22 KulturFenster
Chorwesen Kultur und Gemeinschaft erleben Sängerwanderung des Bezirks Vinschgau/Burggrafenamt Die Sänger und Sängerinnen des Bezirks freuten sich über den schönen Wandertag in Schenna. Rund 150 Sänger und Sängerinnen aus dem Burggrafenamt, dem Vinschgau und dem Bezirk Landeck trafen sich am letzten Sonntag im September zur traditionellen Sängerwanderung, die heuer nach Schenna führte. Beim Gottesdienst in der Pfarrkirche von Schenna sangen die Chormitglieder gemeinsam mit der Bevölkerung und unter der Leitung von Bezirkschorleiterin Julia Perkmann und Josef Sagmeister vom Verband der Kirchenchöre Südtirols Lieder aus dem neuen Gotteslob. Anschließend hieß Bürgermeister Luis Kröll die Sängerschar willkommen und stellte die Gemeinde Schenna vor. „Die Bezirkswanderung hat nämlich auch das Ziel, dass unsere Sänger und Sängerinnen die Heimat kennen lernen, Kultur und Gemeinschaft erleben“, betonte Robert Wiest, der Obmann des Bezirks Burggrafenamt-Vinschgau im Südtiroler Chorverband. So wurde auch das Mausoleum von Erzherzog Johann besichtigt und nach dem Mittagessen wanderte man gemeinsam bei strahlendem Herbstwetter nach St. Georgen. Robert Wiest freute sich besonders über die Teilnahme von 32 Sängern des Bezirks Landeck im Tiroler Sängerbund, mit dem der Bezirk eine lange Freundschaft verbindet. Der Bezirksausschuss wurde bei der Organisation der Sängerwanderung vom Kirchenchor Schenna unterstützt, der heuer sein 200-jähriges Bestehen feiert. Wochenendseminar für Chorleiterinnen und Chorleiter Bezirk Burggrafenamt/Vinschgau Unter dem Motto „Sing along“ findet in Schloß Goldrain in Goldrain/Vinschgau ein Seminar statt, zu dem alle interessierten Chorleiter und Chorleiterinnen eingeladen sind. Der Referent Alois Glaßner, Professor für Chorleitung am Institut für Musikpädagogik an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien und u.a. Leiter des Salzburger Bach-Chores, wird mit den Teilnehmern zum Thema „Singen im Chor und in froher Runde“ arbeiten, und zwar mit Liedern aus dem Singbuch „Sing along“. Das Seminar, das der Bezirk Burggrafenamt/Vinschgau im Südtiroler Chorverband in Zusammenarbeit mit dem Verband der Kirchenchöre Südtirols und dem Bildungshaus Goldrain ver- anstaltet, findet am Samstag, 30. Januar 2016, ab 9 Uhr und am Sonntag, 31. Januar 2016 von 9 bis 12.30 Uhr statt. Anmelden kann man sich bis Freitag, 15. Januar 2016, bei der Geschäftsstelle des Südtiroler Chorverbandes: Tel.: 0471 971833 Fax: 0471 303862 E-Mail: info@scv.bz.it. Nr. 06 | Dezember 2015 23
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