2015-12 KulturFenster Nr.6 - Dezember 2015

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Aus Verband und Bezirken Mein Leben ist geprägt von Musik! Hätte ich sie nicht, würde mir vieles fehlen! Ansprache von Dekan Hans Pamer zum 17. Landesmusikfest Was ist eigentlich Musik? ... Musik ist eine große Möglichkeit, sich auszudrücken, wenn Worte an ihre Grenzen stoßen. Musik ist Sprache des Herzens, Sprache des Himmels. Mir ist dies in besonderer Weise deutlich geworden, als ich das Buch „Sternstunden der Menschheit“ von Stefan Zweig las. Darin werden zwölf historische Miniaturen erzählt. Eine davon handelt von Georg Friedrich Händel und seiner Komposition „Messias“. Nach ärztlichem Befund hätte Händel schon sterben sollen, aber er kehrt, fast einem Wunder gleich, in das Leben zurück. Der gelähmte Leib erfährt sozusagen das Wunder der Auferstehung. Dieses Erlebnis hat Händel so stark geprägt, dass in knapp drei Wochen ein Meisterwerk entsteht, in dem das Wort „Auferstehung“ Ton und Musik wird. Vertrocknetes fing an zu blühen, der gelähmte Leib schaute das Wunder der Auferstehung. Dieses Erlebnis drückt Händel in phantastischer Musik aus. Er vollendet sein großartiges Werk mit dem „Amen“. „Immer soll dieses Werk den Kranken gehören, den Gefangenen, denn ich selbst bin ein Kranker gewesen und bin daran gesundet. Ich war ein Gefangener und es hat mich befreit.“ Der Komponist hat erlebt, dass dieses Werk seinen Glauben an die Auferstehung atmet, dass sein Werk Glauben verkündet, dass es aufrichten und Zukunft geben kann. Im Leben der Menschen hat Musik eine herausragende Bedeutung. Wir hören sie konzentriert oder nebenbei, aufmerksam, oder auch als Geräuschkulisse. Musik berührt uns sehr unterschiedlich und individuell. Sie macht uns nachdenklich, melancholisch oder traurig; sie bewegt uns zum Optimismus, zur Helligkeit und Fröhlichkeit. Ja, es scheint wahr zu sein, wenn es heißt: „Musik wäscht den Staub des Alltags von der Seele“! All das, was uns das Leben schwer macht, was uns bedrückt, kann durch Musik verblassen und weggespült werden. Unser menschliches Leben kennt vieles, das nicht rational fassbar ist und trotzdem ausgedrückt werden muss. Es gibt das Unaussprechliche, das uns erfüllt und das wir äußern möchten, aber nicht in Worte kleiden können. Hier hilft Musik. Sie kann dort, wo Worte versagen, unsere Gestimmtheiten zum Ausdruck bringen: Freude, Begeisterung, Dankbarkeit, Hoffnung, Liebe; auch Einsamkeit, Trauer, Schmerz finden musikalischen Ausdruck. Franz Schubert konnte eine Sinfonie nicht fertig stellen, deshalb heißt sie „Die Unvollendete“. Trotzdem ist diese Musik herrlich! Ist es nicht bei jedem Menschen so, dass er im Grunde die Sinfonie seines Lebens komponiert? Auch wenn wir 80 oder 90 Jahre alt werden, die Sinfonie ist immer auch unvollendet, unvollkommen. Aber trotz fehlender Vollendung steckt soviel Musik in jedem Menschenleben. Gott, der große Dirigent, weiß auch mit einer lückenhaften Partitur Dekan Hans Pamer hielt anlässlich des Festgottesdienstes eine viel beachtete Festpredigt. Die Musikkapelle St. Nikolaus - Ulten führte beim Festgottesdienst in der Stadtpfarrkirche Meran die „Niklaser Parodiemesse“ von Kapellmeister Christian Gamper zum ersten Mal auf. viel anzufangen. Er macht auch aus Menschenleben, die bruchstückhaft, schwierig und problematisch sind, himmlische Musik. In diesen Rahmen dürfen wir Musik und Gesang einordnen. Menschen, die durch Musik Gemeinschaft stiften und erhalten, sind ein Wundermittel gegen Vereinsamung und ein Beispiel für Glaubensfreude. Deshalb haben wir heute am Sonntag der Weltkirche und besonders auch heute zum 17. Landesmusikfest allen Grund, ein musikalisches Fest zu feiern und zu danken. Viele Jahre mühen sich hier unzählige Menschen um die Musik - und das auf hohem und höchstem Niveau. Und wir haben mehr als einen Grund, all denen ganz herzlich zu danken, die Verantwortung übernommen oder durch ihren persönlichen Einsatz, ihr einfaches aktives Mittun, dies über all die Jahre hinweg ermöglicht haben. Eure musische Begabung, eure Fähigkeit zu musizieren ist Geschenk und Gnade. Doch kann sie nicht ohne harte Mühe, Geduld und Opfer in den Dienst Gottes und der Menschen gestellt werden. Dass ihr euch diese Mühe nehmt, eure Zeit opfert und treu zur Gemeinschaft steht, rechnen wir euch sehr hoch an. Wenn Euer Musizieren der Tiefe entspringt, in der Glaube, Ehrfurcht und Liebe lebendig sind, dann helft ihr verhindern, dass die Seele mancher Christen zur abgestandenen Zisterne verkümmert. Es ist eine großartige Aufgabe, die ihr erfüllt. Ihr lässt erahnen, dass auf dieser Erde schon ein Stück Himmel verwirklicht werden kann. Hoch lebe die Musik! 40 KulturFenster
Blasmusik „Musik in Bewegung“ beim Landesmusikfest in Meran Insgesamt 11 Musikkapellen haben sich in den verschiedenen Leistungsstufen an der Marschmusikbewertung beteiligt (s. Bericht) und dabei folgende Bewertungen erreicht. Musikkapelle Stabführer/Kapellmeister Stufe Titel des Marsches Punkte MK Mauls SK Pichl-Gsies MK Schenna MK Afing MK Flaas BK Lana TMK Oberalm MK Vahrn MK St. Georgen Matthias Blasbichler Ricarda Janissen Thomas Schwingshackl Joachim Schwingshackl Paul Regele Alois Schönweger Valentin Domanegg Christof Reiterer Gabriel Reiterer Josef Reiterer Thomas Pircher Martin Knoll Albert Brunauer Dionys Ebner jun. Hansjörg Oberhuber Toni Profanter Hansjörg Algrang Johann Mitterhofer BMK Terfens Bernhard Klammsteiner E Banda F. Folgaria Giuseppe Ferraro Massimo Simoncelli B C C C C D D D D E „Mein Heimatland“ Sepp Neumair „Ruetz“ Erwin Trojan „Arosa Marsch“ Oskar Tschuor „Schönes Prag“ Frantisek Kmoch „Ruetz“ Erwin Trojan „Alpenjäger“ Erwin Trojan „Rechts schaut“ Sepp Tanzer „Wir grüßen mit Musik“ Siegfried Rundel „47er Regimentsmarsch“ J. F. Wagner „47er Regimentsmarsch“ J. F. Wagner „47er Regimentsmarsch“ J. F. Wagner 89.39 91.13 89.13 87.93 86.60 92.29 90.70 89.70 89.64 89.25 86.65 Die Gäste aus Folgaria im Trentino zeigten auf dem Thermenplatz eine Marschshow „mit viel Herz“. (oben) Viel Applaus für ihre sehr einfallsreich choreografierte Marschshow konnte die Bundesmusikkapelle Terfens (Tirol) dankend entgegennehmen. (links) Wer möchte nicht hinter so einer charmanten Stabführerin hermarschieren? Verbandsjugendleiter- Stellvertreterin Sonya Profanter zeigte mit der Jugendkapelle Villnöß in einer Marschshow dem staunenden Publikum, dass Musik in Bewegung auch junge Musikanten begeistern kann. Nr. 06 | Dezember 2015 41
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