2015-12 KulturFenster Nr.6 - Dezember 2015

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Aus Verband und Bezirken Die musikalische Begrüßung erfolgte durch die „Blasphoniker“ - mit dabei VSM-Verbandsjugendleiter Meinhard Windisch (1. v. links). Die Klangwolke über Meran setzte sich gegen die drohenden Regenwolken durch; an mehreren Orten der Stadt wurden Platzkonzerte geboten – im Bild der Spielmannszug aus Rosenheim in Bayern mit hoher Frauenquote. Auch für den musikalischen Nachwuchs wurde geworben. Im „Labyrinth der Instrumente“ konnte man die verschiedenen Musikinstrumente kennenlernen und ausprobieren; der kleine Mann im Bild hat seines offensichtlich bereits gefunden. Nach einem abendlichen Empfang des Südtiroler Landeshauptmanns Arno Kompatscher, bei dem auch Vertreter der Stadt Meran und des Österreichischen Blasmusikverbandes begrüßt werden konnten, rundete die Jugend mit einer Leistungsschau der besonderen Art den Abend ab. Landesjugendchor und Jugendblasorchester Südtirol zeigten sich in Bestform und präsentierten getrennt und gemeinsam ein stilistisch ausgewogenes Programm mit hohen technischen und gestalterischen Anforderungen. Josef Feichter, langjähriger Dirigent der Musikkapelle „Peter Mayr“ Pfeffersberg und inzwischen Leiter des Südtiroler Musikschulwerks, dirigierte zunächst die Blechbläser des Orchesters bei der „VSM-Festmusik“ von Sigisbert Mutschlechner. Der VSM-Landeskapellmeister hat kein durchgehend „braves“ Stück geschrieben, denn in dessen Harmonien knirscht es hin und wieder auch einmal. Es kommt jedoch alles zu einem harmonischen Abschluss. Virtuose Höhepunkte waren die Ouvertüre zur Oper „Ruslan und Ljudmilla“ von Michail Glinka und die Zigeunerweisen von Pablo de Sarasate mit Euphonium-Solist Tobias Reifer, der vor fünf Jahren beim „Konzert der Bezirke“ als Mitglied des Quartetts „Euph4Fun“ das Publikum begeisterte. Unter dem Motto „Jubel- und Preislieder aus dem 20. und 21. Jahrhundert“ präsentierte der Chor unter seiner mitreißenden Leiterin Nataliya Lukina Werke der Spanier Josu Elberdin und Josip Vila i Casañas, des Franzosen Maurice Duruflé und des Polen Józef Swider. Gemeinsamer Höhepunkt des Konzerts war das opulente „Gloria“ von John Rutter. Der Brite wollte in diesem Stück all das Herrliche loben, das es zwischen Himmel und Erde gibt. Auch die Gestaltung des Festgottesdienstes war nicht alltäglich. Die Musikkapelle St. Nikolaus - Ulten spielte die Uraufführung der „Niklaser Parodiemesse“ aus der Feder ihres Kapellmeisters Christian Gamper. Aufgrund ihrer Anklänge an unterschiedliche musikalische Stile verlangt sie von Ausführenden wie Zuhörern höchste Konzentration. Dekan Hans Pamer ging in seiner Predigt auf die spirituellen Aspekte von Musik ein. Weil wir seine Aussagen für sehr bedeutend halten, drucken wir den gesamten Wortlaut der Predigt ab (Anm. der Redaktion). An verschiedenen Orten gaben Musikkapellen aus ganz Südtirol Konzerte – im Bild die Musikkapelle Pater Haspinger (St. Martin/Gsies) Angetreten zur Marschbewertung: Stabführer Thomas Pircher führte die Bürgerkapelle Lana mit 92, 29 Punkten auf den 1. Platz in der Stufe D. 38 KulturFenster
Blasmusik Das „Konzert der Bezirke“ im Kurhaus gab einen weiteren Einblick in die Vielfalt der Südtiroler Blasmusik. Auch wenn der hohe Anteil der Jugend in den VSM-Kapellen regelmäßig hervorgehoben wird, sind die Senioren keinesfalls nur Staffage. Mehr als 50 Musiker zwischen 50 und 83 Jahren (mit zusammen fast 3000 Jahren aktiven Musizierens) wirken in der Seniorenkapelle Bruneck unter Andreas Pramstraller mit, wie bei anderen Orchestern dieser Art mit einem leichten Übergewicht an tiefem Blech. In Kürze wird es wohl auch die ersten Bläserinnen in diesen Formationen geben. Mit echten Volksmusik-Klängen imponierte die Villnösser Tanzmusik. Mittendrin: Bürgermeister Peter Pernthaler an der Ventilposaune. International einzigartig dürfte die Besetzung des Holzbläserensembles „HoBlaO“ sein. Hier finden sich u.a. so exotische Instrumente wie Bassquerflöte, Kontrabassklarinette oder Basssaxophon. Auch wird es kaum ein Ensemble geben mit gleich drei Baritonsaxophonen in seinen Reihen. Da ist es klar, dass Dirigent Christian Laimer mit seinen Musikern kein Repertoire von der Stange einstudieren kann. Geboten wurde „Panta Rhei“ für Kinderchor und Holzbläser von Andrea Götsch und eine speziell angepasste Bearbeitung „Highlights from ‚Chess‘“. Die Jungmusiker aus dem Bezirk Sterzing präsentierten sich mit typischem Jugendblasorchester-Repertoire. Zwischen Konzertwerken von Steven Reinecke und Markus Götz erwies sich Annelies Gschließer als virtuose Klarinetten-Solistin in „Tico Tico“. Äußerst homogen klang das Klarinettenquartett „Die Holzigen“ aus Schlanders, das klassische Klänge von Mozart neben neuer Volksmusik von Herbert Pixner bot. Als opulenten Abschluss bot die Musikkapelle Naturns unter Dietmar Rainer Serge Lancens parodistisches „Masquerade“-Konzert: acht wunderbare Miniaturen über Figuren aus der Commedia dell’Arte für Blechbläserquintett und Blasorchester. Bei weitaus besserem Wetter als tags zuvor krönte der imposante Festumzug das Landesmusikfest. Traditionsgemäß marschierten zunächst die Gastkapellen, danach die einheimischen Musikanten, nach Bezirken sortiert. Den Abschluss eines Bezirks- Blocks bildete in der Regel ein schmucker Motivwagen mit Bezug zur Region. Immer wieder beeindruckend dabei: die opulente Apfelkrone aus Marling. Joachim Buch Verbandsobmann Pepi Fauster wird gemeinsam mit dem Präsidenten des Österreichischen Blasmusikverbandes ÖBV Friedrich Anzenberger (vorne Mitte) und (dahinter) Merans Bürgermeister Paul Rösch über die Kurpromenade kutschiert. Flankiert von Landeshauptmann Arno Kompatscher und Kulturlandesrat Philipp Achammer (links) sowie vom Meraner Bürgermeister Paul Rösch (rechts) begrüßt VSM-Verbandsobmann Pepi Fauster die Ehrengäste beim Empfang des Landeshauptmanns am Samstagabend. Von vielen Schaulustigen bestaunt wurde der farbenfrohe Festumzug zum Abschluss des Landesmusikfestes – im Bild die Musikkapelle Aldein … … und die Musikkapelle Lengstein am Ritten. Mit dabei war auch wieder der schön gestaltete Festwagen des Verbandes Südtiroler Musikkapellen VSM. Nr. 06 | Dezember 2015 39
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