Magazin Mitarbeitende Solothurner Spitäler 03/17 - Wiki, wiki
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FOKUS<br />
••• kurzfristig und unüberlegt in die Fahrspur des Rettungswagens<br />
ein? Die grösste Gefahr des gesamten<br />
Einsatzes lauere denn auch auf der Fahrt. Die Beurteilung,<br />
die Handgriffe liegen hingegen alleine im<br />
Kompetenzbereich des Rettungssanitäters. «Pressiert<br />
es denn jetzt, Dominik? Was machst du?»…<br />
Hektik am Ereignisort steuert Dominik Aebischer geschickt.<br />
«Es sind oft die Anwesenden, die eine stressige<br />
Stimmung verbreiten. Dann binde ich sie kurzum<br />
ein, indem ich Aufträge erteile.» So können die Angehörigen<br />
zum Beispiel die Medikamentenliste des Patienten<br />
holen. Oder bei einer Lagerung helfen. Angehörige<br />
wollen informiert sein. Sie schätzen es, wenn<br />
RETTUNGSSANITÄT<br />
IM KANTON SOLOTHURN<br />
24 STUNDEN<br />
IM EINSATZ<br />
Dominik Aebischer ist Anäs thesiepfleger<br />
und auch als Rettungssanitäter im Einsatz.<br />
Mit viel Erfahrung und Leidenschaft.<br />
Rund um die Uhr stellt der Rettungsdienst der<br />
soH für die Bevölkerung im Kanton Solothurn<br />
die bestmögliche notfallmedizinische Patientenversorgung<br />
sicher. Im Zentrum unseres<br />
Handelns steht der Notfallpatient als Mensch.<br />
Kompetent und zuverlässig erbringen wir überzeugende<br />
Dienstleistungen und schaffen uns<br />
das Vertrauen unserer Patientinnen und Patienten,<br />
derer Angehörigen und unserer Partner.<br />
Unsere Rettungsdienst-Equipen leisten jährlich<br />
knapp 11 000 Einsätze. 80 Prozent sind (nicht<br />
planbare) Notfalleinsätze, sogenannte Primäreinsätze.<br />
20 Prozent der Fälle sind Sekundäreinsätze,<br />
bei denen wir Patienten verlegen.<br />
Darüber hinaus stellt der Rettungsdienst soH<br />
in enger Zusammenarbeit mit den Blaulichtorganisationen<br />
Feuerwehr, Polizei die kantonale<br />
Notorganisation für drohende Grossereignisse<br />
im Kanton Solothurn bereit.<br />
«ICH HANDLE GEMÄSS<br />
DER REDEWENDUNG<br />
‹MACH LANGSAM, ES<br />
PRESSIERT›.»<br />
DOMINIK AEBISCHER<br />
der Rettungssanitäter offen und ehrlich die Sachlage<br />
erläutert. Prägnante, ruhige Aussagen reichen völlig<br />
aus, lange Monologe will in dieser Situation niemand.<br />
– «Und was machst du, wenns pressiert?»…<br />
Wenn in gewissen Momenten die Zeit in den Händen<br />
zu zerrinnen scheint, dann nimmt Dominik auch gern<br />
das Gespräch mit seinem Einsatzpartner auf. «Uhrenvergleich»,<br />
meint er. Die Zeit zusammen legen<br />
und im Dialog Bestätigung für das eigene Denken<br />
und Handeln finden. Manchmal lohnt sich die Frage,<br />
ob der Kollege die laufende Patientenbeurteilung auf<br />
gleiche Art und Weise gemacht hätte. Eine Zweitmeinung<br />
abholen, ob wirklich alle Entscheidungsgrundlagen<br />
erkannt und analysiert worden sind.<br />
Stresssituationen könne jeder persönlich vorbeugen.<br />
Zum Beispiel bei Schichtbeginn Fahrzeug und<br />
Mate rial kontrollieren. Oder auch weitere Punkte der<br />
Ämtli liste gewissenhaft erledigen. Ruhigere Zeiten<br />
werden genutzt, um Einsätze zu besprechen. Bestehendes<br />
Wissen kann aufgefrischt, neues Material getestet<br />
werden. Kurzum den Auszubildenden auffordern,<br />
er solle doch die anatomische Funktionsweise<br />
des Herzkreislaufs erläutern. Im Aufenthaltsraum<br />
des Rettungsdienstes liegen tatsächlich aufgeschlagene<br />
Fachbücher auf dem Tisch. Und auch die Klammern<br />
für den raschen Verschluss von Wunden befinden<br />
sich gleich daneben. Es ist offensichtlich, wie<br />
effizient die Rettungssanitäterinnen und Rettungssanitäter<br />
die einsatzfreie Zeit zur Weiterbildung nutzen.<br />
«Dominik, sag mal: was machst du, wenns pressiert?»<br />
– Er hatte die Frage längst verstanden. Und<br />
die Antworten darauf schon mehrfach geliefert. Gemäss<br />
der alten Redewendung «mach langsam, es<br />
pressiert» handle er eben auch. Das sei schon so<br />
etwas wie ein Leitsatz. Ein Rettungssanitäter strahle<br />
mit seiner bestimmt kontrollierten, ruhigen Körpersprache<br />
Professionalität aus. Da dies auch Patienten<br />
sowie Anwesende spüren würden, trage das zu<br />
einem reibungslosen Ablauf bei. «Die Zeit können<br />
wir weder bremsen noch beschleunigen. Aber dafür<br />
optimal nutzen.»<br />
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