Courage, Mumm, Schneid
Credit Suisse bulletin, 1998/04
Credit Suisse bulletin, 1998/04
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Economic Research<br />
22<br />
Jura und Wallis liegen am schwanz<br />
Indexwert 0 = CH-Durchschnitt<br />
Indexwert tiefer als –1<br />
Indexwert 0 bis –1<br />
Indexwert 0 bis 1<br />
Indexwert höher als 1<br />
tive Werte auf eine tiefere Standortqualität<br />
hin – im Vergleich zum gesamtschweizerischen<br />
Mittel. Der SQI liefert also ein Vergleich<br />
zum schweizerischen Durchschnitt.<br />
Ausbildung steigert Attraktivität<br />
Die Abbildung oben zeigt, dass vor allem<br />
die Kantone in der Nord- und Nordwestschweiz<br />
eine überdurchschnittlich hohe<br />
Standortqualität aufweisen. Kantone – wie<br />
Zürich und Aargau – bestechen durch<br />
eine relativ tiefe Besteuerung der natürlichen<br />
Personen. Die hohe Standortattraktivität<br />
der Region ist jedoch in erster Linie<br />
auf die hohe Qualität der Verkehrsverbindungen<br />
und den überdurchschnittlich<br />
hohen Ausbildungsstand der Wohnbevölkerung<br />
zurückzuführen. Das Gegenteil ist<br />
in der Ostschweiz der Fall, wo alle Kantone<br />
im Vergleich zum schweizerischen Durchschnitt<br />
tiefere SQI-Werte aufweisen. Das<br />
gute Abschneiden einiger Innerschweizer<br />
Kantone ist durch die re la tiv tiefe Steuerbelastung<br />
bedingt (Zug, Nidwalden, Schwyz).<br />
Die Standortqualität der beiden Landwirtschaftskantone<br />
Bern und Luzern hingegen<br />
liegt aufgrund der hohen Steuerbelastung<br />
der natürlichen Personen und der relativ<br />
tiefen Qualität der Ver kehrs ver bin dungen<br />
in den ländlichen Be zirken unter dem<br />
schweizerischen Mittel. Eine überdurchschnittlich<br />
hohe Steuerbelastung ist auch<br />
für die tiefen SQI-Werte der meisten<br />
Westschweizer Kantone ausschlaggebend.<br />
Das Tessin hinge gen befindet sich dank<br />
GE<br />
VD<br />
NE<br />
FR<br />
JU<br />
BS<br />
VS<br />
SO<br />
BE<br />
BL<br />
AG<br />
LU<br />
OW<br />
NW<br />
SH<br />
ZG<br />
ZH<br />
UR<br />
SZ<br />
TI<br />
TG<br />
GL<br />
SG<br />
AR<br />
AI<br />
GR<br />
hoher Qualität der Verkehrsverbindungen<br />
und der relativ tiefen Steuerbelastung der<br />
natürlichen Per sonen über dem schweizerischen<br />
Durchschnitt.<br />
Da der SQI auf strukturellen Standortfaktoren<br />
basiert, erlaubt er Rückschlüsse<br />
auf das langfristige Wachstumspotential<br />
von Regionen. Dieses ist entscheidend von<br />
der Investitionstätigkeit und der Kaufkraft<br />
abhängig. Es hat sich gezeigt, dass sowohl<br />
ein Zusammenhang zwischen SQI und Investitionen<br />
als auch zwischen SQI und<br />
Kaufkraft besteht. Das Wachstum einer<br />
Region ist zusätzlich von konjunktu rellen<br />
und demografischen Faktoren abhän gig.<br />
Aus diesem Grund berücksichtigen die<br />
CREDIT SUISSE-Schätzungen und -Prognosen<br />
der kantonalen Volkseinkommen<br />
– den Standortqualitätsindikator (SQI)<br />
– die Entwicklung des nationalen BIP<br />
– die Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur<br />
– das Niveau des kantonalen Pro-Kopf<br />
Einkommens.<br />
Während die Höhe des SQI und das gesamtschweizerische<br />
Wirtschaftswachstum<br />
die kantonalen Volkseinkommen positiv beeinflussen,<br />
dämpft das bereits erreichte<br />
Niveau des kantonalen Pro-Kopf-Einkommens<br />
das Wachstum. Die Entwicklung der<br />
Bevölkerungsstruktur ist vor allem deshalb<br />
von Bedeutung, weil die Altersstruktur die<br />
gesamte Lohnsumme im Kanton beeinflusst.<br />
So leisten etwa die 40- bis 54jährigen<br />
Männer den Hauptbeitrag, da sie im<br />
Vergleich zu den 15- bis 24jährigen Männern<br />
im Durchschnitt rund 40 Prozent<br />
mehr verdienen und die Alters klasse mit<br />
der höchsten Erwerbstätigenquote darstellen.<br />
Ein Zuwachs in dieser Altersklasse hat<br />
demnach einen stärkeren Einfluss auf das<br />
Wachstum des Volkseinkommens als ein<br />
Zuwachs an 15- bis 24jährigen.<br />
Vor allem die kleinen Innerschweizer<br />
Kantone können in den kommenden Jahren<br />
mit hohen Wachstumsraten beim kantonalen<br />
Volkseinkommen von jährlich drei bis<br />
vier Prozent rechnen. Den Werten liegt die<br />
Annahme zugrunde, dass das gesamtschweizerische<br />
BIP in den Jahren 1998 bis<br />
2002 durchschnittlich mit einer Wachstumsrate<br />
von 1,8 Prozent steigt. Spitzenreiter<br />
sind, wohl nicht zuletzt aufgrund der<br />
vergleichsweise hohen Standortqualität,<br />
die Kantone Zug, Nidwalden und Schwyz<br />
(siehe Grafik links unten). Ähnliches gilt,<br />
innerschweizer hauen den lukas<br />
Durchschnittliches Wachstum des<br />
Volkseinkommens in der Schweiz: 2.5 %<br />
Wachstum 1% bis 2 %<br />
Wachstum 2 % bis 3 %<br />
Wachstum 3 % bis 4 %<br />
GE<br />
VD<br />
NE<br />
FR<br />
JU<br />
BS<br />
VS<br />
SO<br />
BE<br />
BL<br />
AG<br />
LU<br />
OW<br />
NW<br />
SH<br />
ZG<br />
ZH<br />
UR<br />
SZ<br />
TI<br />
TG<br />
GL<br />
SG<br />
AR<br />
AI<br />
GR<br />
CREDIT SUISSE BULLETIN 4 |98