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AKTUELL<br />
Elektronische Spielwiese für<br />
jugendliche Börsencracks<br />
Nach-Lese<br />
The Best Business Stories<br />
of the Year, 20<strong>02</strong> Edition<br />
Von Andrew Leckey & Ken Auletta, Taschenbuch, nur in Englisch, 470 Seiten,<br />
etwa 30 Franken, ISBN 0-375-72501-6<br />
Das Invest Game Junior der Credit Suisse gibt Schülerinnen<br />
und Schülern zwischen 14 und 20 Jahren die<br />
Möglichkeit, die Börse hautnah mitzuerleben. Die<br />
<strong>Jugend</strong>lichen verfügen über ein fiktives Vermögen von<br />
250 000 Franken, das sie während sechs Wochen<br />
basierend auf Echtzeitinformationen verwalten. Die<br />
Teilnehmer prüfen so risikofrei ihr Anlegertalent. Damit<br />
die Situation nicht zu komplex wird, kann nur mit Aktien<br />
und Anlagefonds gehandelt werden, derivative Instrumente<br />
sind ausgeschlossen. Der Spieler oder die Spielerin<br />
mit der besten Performance kann zwar das Geld<br />
nicht nach Hause nehmen, gewinnt aber dafür den<br />
Hauptpreis – ein Bike von Sauber-Petronas im Wert<br />
von über 5000 Franken. Credit Suisse führt das Spiel<br />
zusammen mit dem auf Lehr- und Lernmedien spezialisierten<br />
h.e.p.-Verlag durch. «Das Invest Game vermittelt<br />
ein authentisches Erlebnis und macht die<br />
<strong>Jugend</strong>lichen mit den Fachbegriffen der Börsenwelt<br />
bekannt», sagt Co-Verlagsleiter Bernhard Probst.<br />
«Erstaunlicherweise sind Börsenthemen eher schlecht<br />
vertreten in den Lehrmitteln. Ausserdem ist die Börse,<br />
seit sie nur noch elektronisch funktioniert, etwas sehr<br />
Abstraktes geworden. So ein Spiel ist eine Chance,<br />
die Welt der Wertpapiere greifbar zu machen.» Viele<br />
Lehrkräfte setzen das Spiel gezielt im Unterricht ein.<br />
Wöchentlich erhalten die Teilnehmer per E-Mail Berichte<br />
von Börsenexperten. Darin werden die Stimmung und<br />
die Bewegungen der vorangegangenen Woche an der<br />
Börse erklärt. Das Bedürfnis nach Anlegerkenntnissen<br />
ist gross: Im letzten Jahr haben über 8000 junge<br />
Leute mit dem Credit Suisse Invest Game erste Börsenerfahrungen<br />
gesammelt.<br />
Das Spiel beginnt am 7. Oktober 20<strong>02</strong> mit einer<br />
dreiwöchigen Proberunde. Das richtige Invest Game<br />
Junior dauert vom 28. Oktober bis zum 8. Dezember<br />
20<strong>02</strong>. Es wird in deutscher Sprache durchgeführt.<br />
Mehr Informationen unter: www.investgame.ch (mb)<br />
Von Crevettenzuchtfarmen bis Tommy Hilfiger<br />
beinhaltet diese Anthologie eine Auswahl meist<br />
längerer Reportagen aus dem amerikanischen<br />
Wirtschaftsleben. Obwohl USA-zentriert, sind<br />
sie für eine europäische Leserschaft nicht nur<br />
spannend und unterhaltend zu lesen, sondern<br />
ermöglichen es, aktuelle Entwicklungen verschiedener<br />
Firmen zu verstehen. Die Autoren,<br />
alles Wirtschaftsjournalisten, haben ein Gespür fürs Erzählen, für<br />
die Geschichten und die Menschen, welche die Firmen prägen.<br />
Und genau das macht die Artikelsammlung interessant, die den<br />
Leserinnen und Lesern einen – wenn auch nur kleinen – Einblick<br />
in die «Seele der Manager» gewährt. Wann liest man denn schon<br />
ein CEO-Interview, das den Prozess hinter den Entscheidungen<br />
aufzeigt? So sind diese Business Stories eben nicht banale Erfolgsgeschichten,<br />
sondern zeigen auch Alltägliches: Missverständnisse,<br />
verpasste Chancen, Fehlentscheide. Das ist gleichzeitig das grosse<br />
Verdienst der Autoren: Sie beschränken sich nicht auf trockene<br />
Fakten, sondern erwecken Big Business zum Leben.<br />
Jacqueline Perregaux, Redaktion Bulletin<br />
Manien, Paniken, Crashs.<br />
Die Geschichte der Finanzkrisen<br />
der Welt<br />
Von Charles P. Kindleberger, gebundene Ausgabe, 344 Seiten,<br />
etwa 78 Franken, ISBN 3-922-66941-7<br />
Dieses Buch – 1978 in der Erstauflage erschienen<br />
– behält auch heute seine Gültigkeit. Es ist<br />
eine fundierte Abhandlung des ständig wiederkehrenden<br />
Phänomens konjunktureller Übertreibungen<br />
und ihrer Folgen auf den Finanzmärkten.<br />
Angefangen mit der «Tulipmania» in Holland<br />
im ersten Drittel des 17. Jahrhunderts bis hin zu<br />
den Finanzkrisen der Neunzigerjahre versteht<br />
es der Autor, die Gesetzmässigkeiten von Über- und Untertreibung<br />
an den Devisen- und Aktienmärkten in ihrem Zusammenhang<br />
darzustellen und analytisch zu durchdringen. Die einzelnen Kapitel<br />
sind verschiedenen bekannten Erscheinungen wie der so genannten<br />
Spekulation, den monetären Einflüssen oder den Übertragungsund<br />
Ansteckungsmechanismen im nationalen und internationalen<br />
Rahmen gewidmet. Kindlebergers Aussagen stehen vor einem<br />
modelltheoretischen Hintergrund, in dem explizit gewisse Irrationalitäten<br />
der Marktteilnehmer zugelassen sind. Er zeigt auf, dass<br />
sich Krisen an den Finanzmärkten seit Jahrhunderten in der einen<br />
oder andern Form wiederholen. Harald Zahnd, CFA, Equity Research<br />
Credit Suisse Bulletin 4-<strong>02</strong> 31