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kraft. Ersterer ist permanent zu spät, Letzteres<br />
praktisch immer zu früh. Zusammen<br />
vermitteln sie interessante Indikationen.<br />
Die Grafik sagt mehr als tausend Worte<br />
Der erste Chart zeigt zum Beispiel die langfristige<br />
Entwicklung des Schweizerfrankens<br />
gegenüber dem US-Dollar. Der obere Teil<br />
der Grafik umfasst den Linienchart der<br />
Währung und den gleitenden 12-Monats-<br />
Durchschnitt, während unten das langfristige<br />
Momentum dargestellt ist. Nach den Tiefstwerten<br />
von 1995 hat sich der US-Dollar bis<br />
Mitte 1998 erholt und korrigierte dann in<br />
Anlehnung an den fallenden Momentum-<br />
Indikator recht intensiv.<br />
1999 drehte der Indikator erneut nach<br />
oben. Der Dollar überstieg den gleitenden<br />
Durchschnitt und bestätigte den sich anbahnenden<br />
Turnaround. Der darauf folgende,<br />
bemerkenswerte Anstieg des Dollars wurde<br />
ab Ende 2000 vom Momentum-Oszillator<br />
aber nicht mehr nachvollzogen. Nach einer<br />
eigentlichen Übertreibungsphase 2001, als<br />
die 1.80-er Schwelle attackiert wurde, vollzog<br />
er jene Bewegung, welche das Momentum<br />
über längere Zeit vorgezeichnet hatte.<br />
Inzwischen hat der Dollar erheblich korrigiert<br />
und eine Gegenbewegung würde kaum<br />
erstaunen. Ein eigentlicher Turnaround ist<br />
aber wenig wahrscheinlich. Einerseits müsste<br />
rein rechnerisch in den nächsten Wochen<br />
ein Level von rund 1.64 überschritten werden,<br />
um die Trendindikatoren nach oben zu drehen,<br />
andererseits zeigt der langfristige Indikator<br />
noch keine Anzeichen einer Bodenbildung.<br />
Es ist deshalb davon auszugehen, dass die<br />
Dollarschwäche voraussichtlich erst im ersten<br />
Semester 2003 ihr Ende finden wird.<br />
Interessant erscheint auch der zweite<br />
Chart, der langfristige, indikatormässig<br />
gleichartig aufgebaute Zinschart für die USA<br />
(10-jähriger US Treasury Benchmark Bond).<br />
Anfang 2000 drehte die Verzinsung des<br />
10-jährigen Bonds klar nach unten und<br />
durchbrach etwas oberhalb von 6 Prozent<br />
den gleitenden 12-Monats-Durchschnitt.<br />
Der langfristige Momentum-Oszillator drehte<br />
parallel dazu nach unten und bestätigte<br />
die sich abzeichnende Schwächetendenz.<br />
Gegen Ende 2001 zeigte sich das umgekehrte<br />
Spiel: Bodenbildung beim Indikator<br />
und Durchbruch beim Preistrend.<br />
Der Preistrend vermochte aber Anfang<br />
20<strong>02</strong> nicht nach oben zu drehen und das<br />
Momentum begann sich wieder zu verflachen.<br />
Beide Indikatoren weisen inzwischen<br />
erneut nach unten und deuten darauf hin,<br />
dass sich die Rendite für den langfristigen<br />
Bond weiter abwärts bewegen wird. Rein<br />
rechnerisch wäre innerhalb der nächsten<br />
zwei Monate ein Zinsanstieg über die Fünf-<br />
Prozent-Schwelle notwendig, um die Indikatoren<br />
wiederum nach oben zu drehen. Da<br />
CHF/USD<br />
2.00<br />
1.80<br />
1.60<br />
1.40<br />
1.20<br />
1.00<br />
50<br />
–50<br />
%<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
100<br />
50<br />
0<br />
–50<br />
0<br />
sich aber kaum Hinweise für einen solchen<br />
Turnaround abzeichnen, dürfte sich die<br />
Wende im Zinsbereich noch um einige<br />
Monate hinauszögern. Vor diesem Hintergrund<br />
würde übrigens ein Test der wichtigen<br />
technischen Supportschwelle bei vier Prozent<br />
nicht erstaunen.<br />
Beat Grunder<br />
Telefon 01 333 53 58, beat.grunder@cspb.com<br />
Der Dollar bleibt vorläufig schwach<br />
Der langfristige Momentum-Indikator hat noch keinen Boden gefunden.<br />
Gut möglich, dass sich der US-Dollar nicht vor dem ersten Semester des<br />
nächsten Jahres erholt. Quelle: Datastream<br />
1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 20<strong>02</strong><br />
US-Dollar in CHF<br />
12-Monats-Durchschnitt<br />
Langfristiger Momentum-Indikator<br />
Die Wende im Zinsbereich verzögert sich<br />
Nach einem «kleinen» Hoch Anfang 20<strong>02</strong> zeigen 12-Monats-Durchschnitt<br />
und Momentum-Indikator wieder abwärts. Eine Wende im Zinsbereich ist<br />
für die nächsten Monate eher unwahrscheinlich. Quelle: Datastream<br />
1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 20<strong>02</strong><br />
US Treasury Benchmark Bond (10 J.)<br />
12-Monats-Durchschnitt<br />
Langfristiger Momentum-Indikator<br />
68 Credit Suisse Bulletin 4-<strong>02</strong>