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Credit Suisse bulletin, 2002/04

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kraft. Ersterer ist permanent zu spät, Letzteres<br />

praktisch immer zu früh. Zusammen<br />

vermitteln sie interessante Indikationen.<br />

Die Grafik sagt mehr als tausend Worte<br />

Der erste Chart zeigt zum Beispiel die langfristige<br />

Entwicklung des Schweizerfrankens<br />

gegenüber dem US-Dollar. Der obere Teil<br />

der Grafik umfasst den Linienchart der<br />

Währung und den gleitenden 12-Monats-<br />

Durchschnitt, während unten das langfristige<br />

Momentum dargestellt ist. Nach den Tiefstwerten<br />

von 1995 hat sich der US-Dollar bis<br />

Mitte 1998 erholt und korrigierte dann in<br />

Anlehnung an den fallenden Momentum-<br />

Indikator recht intensiv.<br />

1999 drehte der Indikator erneut nach<br />

oben. Der Dollar überstieg den gleitenden<br />

Durchschnitt und bestätigte den sich anbahnenden<br />

Turnaround. Der darauf folgende,<br />

bemerkenswerte Anstieg des Dollars wurde<br />

ab Ende 2000 vom Momentum-Oszillator<br />

aber nicht mehr nachvollzogen. Nach einer<br />

eigentlichen Übertreibungsphase 2001, als<br />

die 1.80-er Schwelle attackiert wurde, vollzog<br />

er jene Bewegung, welche das Momentum<br />

über längere Zeit vorgezeichnet hatte.<br />

Inzwischen hat der Dollar erheblich korrigiert<br />

und eine Gegenbewegung würde kaum<br />

erstaunen. Ein eigentlicher Turnaround ist<br />

aber wenig wahrscheinlich. Einerseits müsste<br />

rein rechnerisch in den nächsten Wochen<br />

ein Level von rund 1.64 überschritten werden,<br />

um die Trendindikatoren nach oben zu drehen,<br />

andererseits zeigt der langfristige Indikator<br />

noch keine Anzeichen einer Bodenbildung.<br />

Es ist deshalb davon auszugehen, dass die<br />

Dollarschwäche voraussichtlich erst im ersten<br />

Semester 2003 ihr Ende finden wird.<br />

Interessant erscheint auch der zweite<br />

Chart, der langfristige, indikatormässig<br />

gleichartig aufgebaute Zinschart für die USA<br />

(10-jähriger US Treasury Benchmark Bond).<br />

Anfang 2000 drehte die Verzinsung des<br />

10-jährigen Bonds klar nach unten und<br />

durchbrach etwas oberhalb von 6 Prozent<br />

den gleitenden 12-Monats-Durchschnitt.<br />

Der langfristige Momentum-Oszillator drehte<br />

parallel dazu nach unten und bestätigte<br />

die sich abzeichnende Schwächetendenz.<br />

Gegen Ende 2001 zeigte sich das umgekehrte<br />

Spiel: Bodenbildung beim Indikator<br />

und Durchbruch beim Preistrend.<br />

Der Preistrend vermochte aber Anfang<br />

20<strong>02</strong> nicht nach oben zu drehen und das<br />

Momentum begann sich wieder zu verflachen.<br />

Beide Indikatoren weisen inzwischen<br />

erneut nach unten und deuten darauf hin,<br />

dass sich die Rendite für den langfristigen<br />

Bond weiter abwärts bewegen wird. Rein<br />

rechnerisch wäre innerhalb der nächsten<br />

zwei Monate ein Zinsanstieg über die Fünf-<br />

Prozent-Schwelle notwendig, um die Indikatoren<br />

wiederum nach oben zu drehen. Da<br />

CHF/USD<br />

2.00<br />

1.80<br />

1.60<br />

1.40<br />

1.20<br />

1.00<br />

50<br />

–50<br />

%<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

100<br />

50<br />

0<br />

–50<br />

0<br />

sich aber kaum Hinweise für einen solchen<br />

Turnaround abzeichnen, dürfte sich die<br />

Wende im Zinsbereich noch um einige<br />

Monate hinauszögern. Vor diesem Hintergrund<br />

würde übrigens ein Test der wichtigen<br />

technischen Supportschwelle bei vier Prozent<br />

nicht erstaunen.<br />

Beat Grunder<br />

Telefon 01 333 53 58, beat.grunder@cspb.com<br />

Der Dollar bleibt vorläufig schwach<br />

Der langfristige Momentum-Indikator hat noch keinen Boden gefunden.<br />

Gut möglich, dass sich der US-Dollar nicht vor dem ersten Semester des<br />

nächsten Jahres erholt. Quelle: Datastream<br />

1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 20<strong>02</strong><br />

US-Dollar in CHF<br />

12-Monats-Durchschnitt<br />

Langfristiger Momentum-Indikator<br />

Die Wende im Zinsbereich verzögert sich<br />

Nach einem «kleinen» Hoch Anfang 20<strong>02</strong> zeigen 12-Monats-Durchschnitt<br />

und Momentum-Indikator wieder abwärts. Eine Wende im Zinsbereich ist<br />

für die nächsten Monate eher unwahrscheinlich. Quelle: Datastream<br />

1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 20<strong>02</strong><br />

US Treasury Benchmark Bond (10 J.)<br />

12-Monats-Durchschnitt<br />

Langfristiger Momentum-Indikator<br />

68 Credit Suisse Bulletin 4-<strong>02</strong>

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