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Credit Suisse bulletin, 2002/04

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LUST UND LASTER<br />

Meilensteine in der<br />

100-jährigen Erfolgsgeschichte<br />

1903 | Der 21 Jahre alte William S. Harley<br />

baut zusammen mit dem 20-jährigen<br />

Arthur Davidson in einer kleinen Holzhütte<br />

in Milwaukee das erste Harley-<br />

Davidson-Motorrad mit Einzylinder-Motor.<br />

Wenig später stösst Arthurs Bruder<br />

Walter dazu.<br />

1907 | Nachdem auch noch William<br />

Davidson mitmacht, gründen die drei<br />

Davidson-Brüder und Harley als gleichberechtigte<br />

Partner die Harley-Davidson<br />

Motor Company Incorporation.<br />

1909 | H-D entwickelt einen V-förmigen<br />

45-Grad-Zweizylinder-Motor. Das V2-<br />

Konzept hat bis heute Bestand und wird<br />

zum Synonym für H-D.<br />

1920 | Mit einer Jahresproduktion von<br />

rund 30 000 Einheiten ist H-D zum<br />

grössten Motorradhersteller der Welt<br />

emporgestiegen.<br />

1956 | Elvis kauft sich seine erste H-D.<br />

1960 | H-D baut einen vespaähnlichen<br />

Scooter namens Topper. Er bleibt ein<br />

einmaliger Ausrutscher.<br />

1969 | Stetig sinkende Absatzzahlen<br />

zwingen H-D zum Merger mit dem Industriekonzern<br />

AMF.<br />

1981 | Das H-D-Management kauft sich<br />

die Selbstständigkeit zurück.<br />

1983 | Die US-Regierung belegt zur Stärkung<br />

der einheimischen Industrie importierte<br />

Motorräder mit einem Schutzzoll.<br />

Die Firma gründet die Harley Owners<br />

Group HOG. Mit 650 000 Mitgliedern ist<br />

sie heute der grösste Motorrad-Club<br />

der Welt.<br />

1986 | H-D geht an die Börse.<br />

1993 | Eine halbe Million Harley-Enthusiasten<br />

kommen zu den 90-Jahr-Feierlichkeiten<br />

nach Milwaukee.<br />

2001 | H-D lanciert mit der V-Rod das<br />

erste Modell mit Wasserkühlung.<br />

The King of Rock and Roll gibt sich die Ehre: 1956 kauft sich Elvis seine erste Harley.<br />

BMW, Moto Guzzi, Triumph oder sonst etwas<br />

Spezielles fuhren und mit der traditionellen<br />

Technologie der bisherigen Harley-Modelle<br />

nichts anfangen konnten.» Jünger seien<br />

diese neuen Kunden aber nicht, dafür sei der<br />

Preis von mehr als 32000 Franken doch eine<br />

zu grosse Hemmschwelle.<br />

Harley-Fahrer lassen sich grundsätzlich<br />

in zwei Kategorien aufteilen: der gut betuchte<br />

Anwalt, Zahnarzt oder Banker mittleren<br />

Alters, der sich seinen Bubentraum erfüllt,<br />

und der Motorrad-Rocker oder im Harley-<br />

Slang «Bad Guy», der häufig den letzten<br />

Rappen in seine Maschine steckt. Für den<br />

einen ist das Harley-Fahren ein Ausbrechen<br />

aus dem Alltagsstress, für den anderen eine<br />

Art Lebensinhalt oder Mittel zur Identifikation.<br />

Sitzen die beiden Typen bei einem der vielen<br />

Treffs auf der gleichen Festbank, so sind<br />

sie kaum voneinander zu trennen. Wer das<br />

Harley-Logo nicht selbst auf seine Lederkluft<br />

nähen will, findet in der Kleiderboutique des<br />

Händlers eine riesige Auswahl. Böse Zungen<br />

behaupten gar, dass das Unternehmen<br />

mittlerweile mehr Geld mit Accessoires verdiene<br />

als mit Motorrädern. «Die Marke hat<br />

das Kunststück geschafft», so Stiz, «dass sich<br />

auch Leute eine Harley-Lederjacke kaufen,<br />

die gar kein Motorrad fahren. Bei einer Honda-<br />

Jacke ist das sicher weniger der Fall.» So ist<br />

auch der grösste Harley-Händler in Zürich<br />

vor sechs Jahren vom Rotlichtviertel in die<br />

Nähe von Bahnhofstrasse und Paradeplatz<br />

neben das Inlokal Kaufleuten umgezogen,<br />

wo er mit einem trendigen Schaufenster<br />

Laufkunden ansprechen kann.<br />

In fünf Jahren Absatz verdoppelt<br />

Der Mythos Harley-Davidson macht im<br />

Jahr 99 nach Firmengründung die Marke so<br />

erfolgreich wie nie zuvor. Im Headquarter<br />

in Milwaukee zeigen die Verkaufskurven seit<br />

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