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Freiheitsentziehende Maßnahmen in der Jugendhilfe - AWO ...

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• kollegialen Beratungsformen <strong>in</strong> den sozialräumlich<br />

organisierten Fallteams unter Beteiligung<br />

<strong>der</strong> fachdiagnostischen Dienste und<br />

erfahrener freier Träger<br />

• bewährten Hilfeplan- und Schulhilfekonferenzen<br />

unter E<strong>in</strong>beziehung aller mit dem Fall<br />

befassten Institutionen und Bezugspersonen<br />

• Vernetzungs- und Kooperationsverabredungen<br />

im Bereich K<strong>in</strong><strong>der</strong>schutz.<br />

Strukturelle Weiterentwicklung<br />

<strong>Freiheitsentziehende</strong> Maßnahmen ... aus Sicht <strong>der</strong> öffentliche <strong>Jugendhilfe</strong> <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong><br />

Auf die erkennbaren Mängel <strong>in</strong> <strong>der</strong> Betreuung<br />

<strong>der</strong> „Schwierigsten“ muss strukturell reagiert<br />

werden. Hier s<strong>in</strong>d die Träger und E<strong>in</strong>richtungen<br />

ebenso gefor<strong>der</strong>t wie die Jugendämter.<br />

Ich will Ihnen hier nur e<strong>in</strong>ige gedankliche Anregungen<br />

geben, die <strong>in</strong> <strong>der</strong> weiteren Fachdebatte<br />

noch vertieft werden müssen:<br />

• Ist <strong>der</strong> Differenzierungsgrad <strong>der</strong> stationären<br />

E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong>zwischen so hoch, s<strong>in</strong>d die<br />

Auswahlrituale und Ausschlusskriterien so<br />

ziseliert, dass auf die „Unterbr<strong>in</strong>gungsnot“<br />

<strong>der</strong> Jugendämter schlecht reagiert werden<br />

kann?<br />

• Sollte es vielleicht pro Bezirk e<strong>in</strong>e Aufnahme-/<br />

Clear<strong>in</strong>g-E<strong>in</strong>richtung (mit vere<strong>in</strong>barter Aufnahmeverpflichtung?)<br />

geben?<br />

• Ist e<strong>in</strong> Intensivmodul mit 1:1-Betreuung nach<br />

§ 35 a SGB VIII <strong>in</strong> Regele<strong>in</strong>richtungen s<strong>in</strong>nvoll<br />

und kann dieser Bezugsbetreuer ggf. <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />

an<strong>der</strong>es Sett<strong>in</strong>g „mitwan<strong>der</strong>n“?<br />

• Ist das Jugendamt bereit, e<strong>in</strong>e so <strong>in</strong>tensive<br />

Betreuungsform zu bezahlen?<br />

• Nimmt es se<strong>in</strong>e Verantwortung als Reha-Träger<br />

für die E<strong>in</strong>glie<strong>der</strong>ungshilfe ernst?<br />

• Wo s<strong>in</strong>d die guten Praxisbeispiele für „e<strong>in</strong>zelfallbezogene<br />

flexible Sett<strong>in</strong>gs“ für die komplexen<br />

schwierigen Fälle?<br />

• Wären „Besuchskommissionen“ (analog zur<br />

Psychiatrie) e<strong>in</strong> nützliches Instrument <strong>der</strong> kollegialen<br />

Beratung und (Selbst-) Kritik <strong>in</strong> den<br />

E<strong>in</strong>zelfällen vorübergehen<strong>der</strong> geschlossener<br />

Unterbr<strong>in</strong>gung?<br />

• Welche Verständigungsformen über den Bedarf<br />

gibt es zwischen Trägern, E<strong>in</strong>richtungen<br />

und Jugendamt?<br />

• Wie kann <strong>in</strong> multiprofessioneller kollegialer Beratung<br />

solchen „<strong>Jugendhilfe</strong>karrieren“ mit vielfachem<br />

Scheitern und Beziehungsabbrüchen<br />

nachgegangen werden, um festzustellen, an<br />

welchen Kreuzungen im Prozess man unter E<strong>in</strong>beziehung<br />

von Psychiatrie, Schule und an<strong>der</strong>en<br />

die Weichen hätte an<strong>der</strong>s stellen können?<br />

• Wie kann herausgefunden werden, wie viel<br />

Geld für solche „Karrieren“ s<strong>in</strong>nlos ausgegeben<br />

worden ist?<br />

• Wie können die Prozesse Diagnostik, Indikationsstellung,<br />

beteiligungsorientierte Hilfeplanung<br />

<strong>in</strong>cl. Biographieklärung weiter <strong>in</strong>tensiviert<br />

und qualifiziert werden?<br />

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