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Freiheitsentziehende Maßnahmen in der Jugendhilfe - AWO ...

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Kernaussagen aus <strong>der</strong> Podiumsrunde<br />

1. Die „Geschlossene Unterbr<strong>in</strong>gung“ ist für sich<br />

ke<strong>in</strong>e Diszipl<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Jugendhilfe</strong>. Sie kennzeichnet<br />

<strong>in</strong>sgesamt e<strong>in</strong>e Unterbr<strong>in</strong>gungsform,<br />

die allgeme<strong>in</strong> negativ konnotiert wird.<br />

2. <strong>Freiheitsentziehende</strong> Maßnahmen (FM) brauchen<br />

Standards – und e<strong>in</strong>e fachliche Verortung<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Diszipl<strong>in</strong> „Erzieherische Hilfen“.<br />

3. Standards unterstützen die Verb<strong>in</strong>dlichkeit<br />

und die fachliche Qualität <strong>der</strong> FM. Die Geltung<br />

und E<strong>in</strong>haltung <strong>der</strong> Standards ist durch e<strong>in</strong>e<br />

unabhängige überörtliche Instanz zu über-<br />

Abschlussdiskussion<br />

Im folgende wird die Abschlussdiskussion <strong>in</strong><br />

ihren Kernaussagen wie<strong>der</strong>gegeben:<br />

1. Die Begriffsverwirrung ist beängstigend. Man<br />

muss wissen, worüber man eigentlich redet!<br />

Der Begriff „Geschlossene Unterbr<strong>in</strong>gung“<br />

führt uns nicht mehr weiter, son<strong>der</strong>n es<br />

müssen Instrumente def<strong>in</strong>iert werden, wie<br />

mit den Jugendlichen, die potentielles<br />

Klientel für e<strong>in</strong>e GU/FM s<strong>in</strong>d, pädagogisch<br />

gearbeitet werden kann.<br />

2. Die Migrationsthematik/-problematik lässt<br />

den Druck auf die <strong>Jugendhilfe</strong> anwachsen,<br />

Lösungen zu entwickeln.<br />

3. Die <strong>AWO</strong> soll sich mit <strong>der</strong> Frage befassen „Was<br />

tun mit den schwierigsten K<strong>in</strong><strong>der</strong>n/Jugendlichen<br />

und nicht mit <strong>der</strong> Frage „GU ja – ne<strong>in</strong>“.<br />

Welches Konzept will die <strong>AWO</strong> verfolgen?<br />

(Von 2 <strong>AWO</strong>-Teilnehmer/<strong>in</strong>nen wird berichtet,<br />

dass sie <strong>in</strong> ihren E<strong>in</strong>richtungen gerade dabei<br />

s<strong>in</strong>d, Konzeptionen mit „geschlossenen Plät-<br />

Kernaussagen aus <strong>der</strong> Podiumsrunde / Abschlussdiskussion<br />

wachen und mit Fachberatung zu unterstützen<br />

(Landesjugendämter).<br />

4. Das Recht des K<strong>in</strong>des auf Unversehrtheit ist<br />

ggfs. auch gegen e<strong>in</strong>en Staat zu wahren, <strong>der</strong><br />

die gesellschaftlichen Risiken durch e<strong>in</strong>e Individualisierung<br />

<strong>der</strong> daraus resultierenden Probleme<br />

abdrängen will.<br />

5. Das Zusammenwirken von <strong>Jugendhilfe</strong>, K.u.J.-<br />

Psychiatrie, Polizei und Justiz ist Pflicht, nicht<br />

Kür.<br />

zen“ (nicht Gruppen!) zu entwickeln bzw.<br />

umzusetzen)<br />

4. Es gehört zur Aufgabe und zur Verantwortung<br />

<strong>der</strong> <strong>Jugendhilfe</strong>, Möglichkeiten zu schaffen,<br />

Jugendliche <strong>in</strong> E<strong>in</strong>richtungen zu halten. Was<br />

verän<strong>der</strong>t sich, wenn die E<strong>in</strong>richtung das<br />

K<strong>in</strong>d/den Jugendlichen halten muss und<br />

nicht an an<strong>der</strong>e Institutionen wie z. B. die<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie abschieben<br />

kann? Gehört dazu nicht folgerichtig die<br />

Bereitschaft, partiell freiheitsentziehende<br />

Maßnahmen anzuwenden?<br />

5. Die Grundsatzfrage dabei lautet: Was will<br />

man erreichen -Was will man verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n? Es<br />

geht nicht um den „Strafcharakter“ von FM,<br />

son<strong>der</strong>n, ausgehend von e<strong>in</strong>er pädagogischen<br />

Grundhaltung, darum, den anerkannten<br />

Zwang im Pädagogischen und kraft des<br />

Pädagogen zu thematisieren<br />

6. Dazu ist es erfor<strong>der</strong>lich, das Thema zu enttabuisieren<br />

und sich e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen<br />

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