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SPORTaktiv Winterguide 2017

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Man muss sich aber auch darüber im<br />

Klaren sein, dass man nicht der einzige<br />

ist, der auf genau diesen Tag gewartet<br />

hat. Bekannte Freeridegebiete wie Mayrhofen,<br />

die Innsbrucker Seegrube, Krippenstein,<br />

Kitzsteinhorn, Ankogel oder<br />

wie sie alle heißen: Sie sind naturgemäß<br />

bei Neuschnee extrem beliebt. Und je<br />

beliebter ein Gebiet ist, desto früher sollte<br />

man dran sein. So weit, so einfach.<br />

Wenn man allerdings einmal nicht<br />

unter den Ersten am Berg sein kann, ist<br />

das auch noch kein Grund, den Kopf<br />

in den Schnee zu stecken. Wenn man es<br />

schlau anstellt, ist es durchaus möglich,<br />

auch am Nachmittag oder gar Tage nach<br />

dem letzten Schneefall noch gute Tiefschneeabfahrten<br />

zu erwischen. Eine gute<br />

Vorbereitung und eine angepasste Erwartungshaltung<br />

können hier der Schlüssel<br />

zum Erfolg sein.<br />

Einer ist immer noch früher dran<br />

„Egal, ob bei einer Skitour oder beim<br />

Tiefschneefahren im Skigebiet: Man<br />

muss es sich verdienen, einer der Ersten<br />

zu sein“, weiß Tommy Hasner aus Tirol,<br />

passionierter Freerider und in den Wintermonaten<br />

immer auf der Suche nach<br />

frischem Pulverschnee und unberührten<br />

Abfahrten. Dabei versucht er, möglichst<br />

unter dem Radar anderer zu bleiben –<br />

„Social media und andere Kanäle nutze<br />

ich bewusst nicht. Natürlich macht man<br />

auch hin und wieder mal ein Foto, aber<br />

das sind persönliche Erinnerungen und<br />

nicht mehr.“<br />

Der Insider kann auch schlüssig erklären,<br />

warum er das so hält: „Ich bin<br />

niemandem neidig, der einen guten Run<br />

erwischt hat. Wer scort, hat es sich verdient<br />

– so einfach ist das. Und trotzdem<br />

denke ich, dass man sich solche Erfolge<br />

auch erarbeiten muss. Das funktioniert<br />

nicht durch Internetrecherche, sondern<br />

nur draußen in den Bergen. Hin und<br />

wieder zur falschen Zeit am falschen Ort<br />

zu sein, gehört einfach für jeden zum<br />

Lernprozess dazu.“<br />

Wenn Hasner in ein Skigebiet fährt,<br />

dann bricht er möglichst vor Tagesanbruch<br />

auf. „Doch selbst wenn man oft<br />

„DIE MORGEN-<br />

STIMMUNG AM<br />

GIPFEL IST<br />

UNVERGLEICH-<br />

LICH. UND DIE<br />

ERSTE ABFAHRT<br />

DES TAGES<br />

ENTSCHEIDET<br />

OFT SCHON ÜBER<br />

DAS GEFÜHL, MIT<br />

DEM DER SKITAG<br />

ENDET.“<br />

das Gefühl hat, dass noch alles schläft<br />

– spätestens bei der ersten Bergfahrt ist<br />

man selten alleine. Auf der Seegrube an<br />

einem guten Tag in die erste Gondel<br />

steigen zu können, das ist schon eine<br />

Leistung.“ Und wie jeder andere hat<br />

auch Hasner nicht immer uneingeschränkt<br />

Zeit oder die Möglichkeit, sich<br />

an einem Traumtag spontan Urlaub zu<br />

nehmen. „Manchmal kann man einfach<br />

erst am zweiten oder gar dritten Tag. Da<br />

muss man sich dann anpassen und seine<br />

Möglichkeiten alternativ wahrnehmen.“<br />

Der Insider empfiehlt konkret, sich<br />

mit allen umliegenden Skigebieten<br />

auseinanderzusetzten, und nicht nur<br />

mit dem namhaftesten. „Wenn es viel<br />

geschneit hat, dann überall in der Region.<br />

Man sollte sich die Gebiete genau<br />

anschauen – auf welche Höhe die Lifte<br />

hinaufführen, und anhand von Höhenlinien<br />

auf der Karte lassen sich oft schon<br />

gute Runs erahnen. Und: Wer bereit ist,<br />

auch selber aufzusteigen, der erweitert<br />

seine Möglichkeiten deutlich – und<br />

macht sich unabhängig von den Liften.“<br />

Vorteil für Tourengeher<br />

Noch mehr Tipps für alle, die auf der<br />

Suche nach unverspurten Abfahrten<br />

sind, haben wir im Kasten rechts gesammelt.<br />

Klar ist aber: Abfahrtsorientierte<br />

Tourengeher haben grundsätzlich mehr<br />

Möglichkeiten als Freerider, die sich auf<br />

Lifte verlassen. „Modetouren“ kann man<br />

dabei außen vor lassen – wer dagegen<br />

ein wenig sucht, dem tun sich genügend<br />

Möglichkeiten auf. Manchmal empfiehlt<br />

es sich auch, kurze Touren in Betracht<br />

zu ziehen, die auf den ersten Blick<br />

eher unattraktiv wirken, bei genauerer<br />

Betrachtung aber eine lohnende Abfahrt<br />

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