Thermenland Magazin Dezember 2017
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GESUNDHEIT & WELLNESS<br />
Das Hamam in der Wohlfühl-Therme Bad Griesbach<br />
Bezaubernde Welt der orientalischen Wellness<br />
Fast alle Berichte, die von Kreuzrittern oder Orientreisenden überliefert<br />
sind, zeichnen ein überwältigendes Bild von den Eindrücken<br />
im Hamam. Bereits die Architektur war überraschend genug: massive,<br />
fensterlose Baukörper fügten sich aneinander und wurden<br />
nach oben von großen und kleinen Kuppeln überwölkt, die ihrerseits<br />
von den erwähnten Glasaugen übersät waren. Fenster durfte<br />
es natürlich nicht geben, da die Intimität der nackt Badenden oder<br />
nur mit einem Handtuch Verhüllten gewahrt bleiben sollte.<br />
Seit 1996 gibt es auch in Bad Griesbach in der Wohlfühl-Therme<br />
ein Hamam. So originalgetreu dieser orientalische Wohlfühl-<br />
Bereich von der Istanbuler Architektin Priv. Dozentin Dr. Nevin<br />
Cekirge geplant wurde, ebenso authentisch sind hier auch die<br />
Abläufe des Erholens.<br />
Wie in der Türkei ist das Bad Griesbacher Hamam in zwei Bereiche<br />
unterteilt. Über dem quadratischen Raum wölbt sich eine<br />
große Kuppel mit dem für die islamischen Bäder typischen Glasoder<br />
Sternenaugen, die ein kontemplatives Licht in die Räume<br />
eindringen lassen.<br />
Der Ablauf des Jahrhunderte alten Wohlfühl-Ritus beginnt mit dem<br />
Betreten des ersten Warmraums, des Sogukluk. Hier steigen aus<br />
einem Duftofen angenehm würzige Dämpfe empor und man wird<br />
mit dem feuchten, warmen Klima des Hamam vertraut. Ihm folgt<br />
der zweite große Raum, der Sicaklik. An diesem Raum schließen<br />
sich zwei Schwitzräume (Halvet und Kese) und zwei Räume an,<br />
die den individuellen Waschungen dienen (Kese und Lif).<br />
Mittelpunkt im Sicaklik ist das runde Wasserbecken, das nicht<br />
unbedingt zur Standardausrüstung jedes Hamams gehört. Es wird<br />
in der Regel nur dort eingebaut, wo wie in Bad Griesbach heißes<br />
Wasser aus den Erdquellen gewonnen wird. Nischen im Hintergrund<br />
des Sicakliks beherbergen Marmorwaschbecken und laden<br />
ein zum entspannten Verweilen und zum intimen Gespräch mit<br />
dem Nachbarn.<br />
Besonders heiß geht es schließlich in der Trockensauna, dem<br />
Bingül zu. Die Haut wird bei 65 Grad entschlackt und entgiftet<br />
und damit optimal auf das nächste Reinigungsritual vorbereitet:<br />
die Türkische Massage auf dem heißen Stein. Der heiße Stein,<br />
auch Nabelstein genannt, befindet sich im Bad Griesbacher<br />
Hamam in einem eigenen Raum. Der Gast legt sich auf den<br />
beheizten, heißen Stein und bekommt nun die berühmte Türkische<br />
Massage, eine angenehm wohlige Behandlung, bei der<br />
Körper und Geist intensiv gereinigt werden.<br />
Nach mehrmaligem Abrubbeln, Einseifen und Nachspülen mit<br />
lauwarmen Wasser durch den Hamammeister, den Tellak, ruht der<br />
Gast eingehüllt in einem flauschigen Bademantel im Camekan<br />
aus. Der heiße Türkische Tee, der dort serviert wird, tut noch ein<br />
Übriges, um das Schwitzen anzuregen. Mineralwasser, Obst und<br />
Türkischer Joghurt erfrischen den Gast.<br />
Das Hamam in Bad Griesbach ist geöffnet:<br />
Montag bis Freitag von 11.00 bis 20.00 Uhr,<br />
letzter Einlass jeweils 18:00 Uhr<br />
Samstag und Sonntag von 10.00 bis 21.00 Uhr,<br />
letzter Einlass jeweils 19.00 Uhr.<br />
Dienstag ist Damentag (außer an Feiertagen)<br />
Vorreservierung ist notwendig unter +49-8532-96150.<br />
14. und 24. <strong>Dezember</strong> geschlossen,<br />
Silvester letzter Einlass 15.00 Uhr<br />
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