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Thermenland Magazin Dezember 2017

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Freudschaft<br />

Wir Menschen kämpfen unaufhörlich um<br />

Wahrhaftigkeit. Wir wollen in Allem nur das<br />

Beste – im Geben, Nehmen und Fühlen!<br />

Wir suchen nach Anerkennung und Liebe, wenn<br />

wir uns wegen der bevorstehenden Feiertage<br />

für andere finanziell und emotional verausgaben<br />

– harmonischen Gleichklang, weil wir gerade<br />

Mal in Stimmung sind – frohe Botschaften von<br />

allen Seiten – weil nun mal Weihnachten ist!<br />

Dabei sind wir die meiste Zeit des Jahres alles<br />

andere als elegante Zubringer freudiger Anlässe!<br />

Wir sind launisch, schwach, ängstlich und lügen,<br />

was das Zeug hält. Wir laufen weg, wenn es<br />

ungemütlich wird, kneifen, handeln unüberlegt,<br />

verletzen und dennoch –wir sind Menschen.<br />

Wir machen Fehler, sind alles andere als perfekt,<br />

aber dennoch (meistens) liebenswert!<br />

Verständnis für das Wesen eines Menschen<br />

aufzubringen und die Fähigkeit, ihm dabei mit<br />

Respekt zu begegnen, ist die Grundvoraussetzung<br />

für jede gut funktionierende, zwischenmenschliche<br />

Beziehung.<br />

Eine enge, freundschaftliche und freudvolle<br />

Bindung zu einem Menschen ist der beste<br />

Hinweis dafür, dass wir jemanden an unserer<br />

Seite haben, der uns aufrichtig mag, bestärkt<br />

und annimmt, so wie wir sind – mit all unseren<br />

Hirngespinsten, Fehlern und Schwächen.<br />

Das klebrigste Bindemittel für zwischenmenschliche<br />

Beziehungen ist immer die Liebe. Nur wer<br />

in einer Beziehung den Atem der Liebe spüren<br />

und auch zulassen kann, nur wer in der Lage ist,<br />

selbst zu geben und zu lieben, wird das intensive<br />

Gefühl einer lustvollen Partnerschaft, einer wahrhaftigen<br />

Freundschaft oder die besondere Gunst<br />

AKTUELLES<br />

erfahren dürfen, auch für die eigenen Kinder,<br />

Eltern oder Großeltern immer ein ganz besonderer<br />

und unverzichtbarer Mensch zu sein!<br />

Gute Beziehungen leben zwar von guten<br />

Gesprächen und netten Aufmerksamkeiten, ihr<br />

Fundament wird aber erst durch aufrichtiges<br />

Verhalten unumstößlich.<br />

Echte Freundschaften entstehen nicht zu<br />

Weihnachten, sie wachsen und gedeihen ein<br />

ganzes Jahr lang.<br />

Menschen, die sich unsere Freunde nennen dürfen,<br />

geben, wie sie nehmen. Sie verurteilen nicht!<br />

Sie halten fest und lassen los, wenn es notwendig<br />

ist. Sie dürfen uns kritisieren, uns zu nahe treten,<br />

sie dürfen sich aber auch gelegentlich darin<br />

verausgaben, uns wissen zu lassen, wie einzigartig<br />

und unverzichtbar wir für sie sind! Sie dürfen<br />

über und mit uns lachen – sie dürfen sich aber<br />

auch zum Weinen in unsere Arme legen…<br />

Das bevorstehende Weihnachtsfest, mit all seiner<br />

feierlichen und glitzernden Aura, ist nicht nur<br />

ein Fest der Kirche, mit einem vorgegebenen<br />

Glaubens-Bekenntnis – in dem es keine Spielräume<br />

gibt!<br />

Gerade an Weihnachten sehnen wir uns doch<br />

alle nach Wahrhaftigkeit – echte Freundschaften<br />

– Menschen denen wir am Herzen liegen<br />

– Menschen die uns ehrlich lieben!<br />

Dadurch ist Weihnachten ganz oft auch ein sehr<br />

trauriges Fest. Es hängt oft so tief in der Schuld<br />

falscher Erwartungen, dass es seinem ursprünglichen<br />

Sinn, dem Fest der Liebe, kaum gerecht<br />

werden kann.<br />

Gerade an Weihnachten müssen wir oft erkennen,<br />

dass unser Schrei nach Liebe nicht durch<br />

glanzvolle Äußerlichkeiten zu befriedigen ist. Die<br />

Leerräume unserer Sehnsüchte füllen langfristig<br />

weder Geschenke, noch dekorative Designer-<br />

Bäume.<br />

Ich bin allerdings der festen Überzeugung, dass<br />

Gott, unabhängig von der Konfession eines<br />

Menschen, in Form von Liebe zu den Menschen<br />

kommt.<br />

Wo immer wir diese Liebe zulassen – von Gott<br />

zu Mensch – von Mensch zu Mensch, wird sie<br />

den Frieden und die Freude in die Herzen der<br />

Menschen zurückbringen. Wo auch immer wir<br />

diese Liebe weitergeben, entziehen wir Missgunst<br />

und Streit den Nährboden.<br />

Wo auch immer die Saat der Liebe aufgeht, erlösen<br />

sie die Menschlein von Zwietracht, Hass und<br />

falschem Neid. Wo auch immer die Liebe<br />

gedeiht, bringt sie Frieden und Freude in die Welt.<br />

Manchmal müssen wir etwas riskieren, um diese<br />

Freude zu erfahren, wir müssen hinabsteigen<br />

in unser Herz, uns hingeben und verschenken<br />

an einen Menschen, anstatt die halbe Welt<br />

nach Befriedigung abzugrasen!<br />

Mir selbst bleibt zu Weihnachten nur ein einziger<br />

Wunsch: die friedliche Rückkehr in die Herzen<br />

meiner beiden großen Kinder Alexandra<br />

und Michaela. Ich würde diese schmerzhafte<br />

Leere eintauschen gegen alle Geschenke dieser<br />

Erde, um der Liebe willen, bedingungslos<br />

und demütig.<br />

Kein Mensch vergibt sich etwas, wenn er um<br />

die Liebe kämpft. Wir können dabei versagen,<br />

aber niemals verlieren!<br />

Ich hoffe, Sie haben in Ihrem Leben die richtigen<br />

Menschen um sich gesammelt, Freudschaften,<br />

die Ihre Lebensgeister wecken, Ihnen<br />

beistehen, Sie liebevoll in den Arm nehmen und<br />

Sie immer wieder darin bestärken, gut zu sich<br />

und den Menschen<br />

zu sein!<br />

Frohe<br />

Weihnachten,<br />

lieber Leser!<br />

Ihre Sabine Beham<br />

Graphiken:<br />

Luis Beham<br />

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