Thermenland Magazin Dezember 2017
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AKTUELLES<br />
www.thermenland-magazin.de<br />
rbayerns in der Europaregion Donau-Moldau <strong>2017</strong><br />
nn die Menschen zusammenwachsen“<br />
über Brüssel oder mehr um das Zusammenwachsen<br />
einer Region auf sozial-kultureller Ebene?<br />
Meyer: Es geht um beides. Die Wirtschaft profitiert<br />
von offenen Grenzen durch neue Märkte und<br />
Kooperationsmöglichkeiten. Aber eine Europaregion<br />
Donau-Moldau wird letztlich auch nicht funktionieren,<br />
wenn unsere Menschen nicht „zusammenwachsen“.<br />
Und da gibt es noch viel zu tun,<br />
was die Politik aber letztlich nicht lösen kann. Wir<br />
müssen aufeinander zugehen und alles daran setzen,<br />
unsere doch immer noch vorhandenen mentalen<br />
Barrieren und auch Vorbehalte abzubauen.<br />
Wie soll das gehen?<br />
Meyer: Wir sind eine so starke Region, Oberösterreich<br />
ein Hightech-Standort in Europa, Ostbayern,<br />
stärker als viele Staaten in Europa, und West- und<br />
Südböhmen der neben Prag wirtschaftlich stärkste<br />
Raum Tschechiens. Es herrscht überall Vollbeschäftigung,<br />
Tschechien hat zurzeit die niedrigste<br />
Arbeitslosigkeit in ganz Europa – vor ein paar Jahren<br />
noch undenkbar. Deshalb mein Appell an alle:<br />
über die Grenzen fahren, Menschen kennen lernen,<br />
auch wenn´s sprachlich nicht immer leicht ist,<br />
und die Europaregion leben. Dann werden wir<br />
letztlich alle noch mehr davon profitieren und es<br />
gilt zudem noch intensiver gegen den Anti-Europa-<br />
Populismus Zeichen zu setzen.<br />
„Wichtig sind Kooperation und<br />
Innovation der Wirtschaft“<br />
Was sind im politisch-wirtschaftlichen Bereich die<br />
dringendsten Ziele?<br />
Meyer: Im politischen Bereich würde ich schon<br />
meinen, der Aufbau eines gemeinsamen Rechtsverbundes,<br />
was schwierig ist, aber wir gehen das<br />
an. Zudem haben wir gerade in diesem Jahr vereinbart,<br />
das Thema Wirtschaft als sogenanntes<br />
Leitthema in der Europaregion über alle sieben<br />
Regionen hinweg zu spannen. Vor allem die Themen<br />
der Kooperation und Innovation scheinen uns<br />
sehr vordringlich zu sein und das werden wir die<br />
kommenden Jahre angehen.<br />
Was konnte unter dem Vorsitz Niederbayerns hier<br />
erreicht werden?<br />
Meyer: Wir hatten in diesem Jahr das Leitthema<br />
Sprachoffensive, zu der sehr viele Aktionen und<br />
Projekte in allen sieben Regionen gelaufen sind.<br />
Hier ist vor allem der Sprachgipfel am 5. Oktober<br />
in Bayerisch Eisenstein herauszuheben, bei dem<br />
über 160 Teilnehmer und 25 regionale Akteure,<br />
die beim Thema Sprache aktiv sind, zusammengekommen<br />
sind und sich und ihre Arbeit vorgestellt<br />
haben.<br />
Zudem hat das Team um Kaspar Sammer viele<br />
weitere Veranstaltungen organisiert, so z.B. die Vorstellung<br />
grenzübergreifender Polizei- und Rettungsdienste<br />
mit anschließender Podiumsdiskussion.<br />
Und das Verwaltungsgremium der EDM arbeitet<br />
gerade an den Grundlagen eines europäischen<br />
Rechtsverbundes (EVTZ) als künftige Rechtsform<br />
der Europaregion. Hier finden sich bereits zahlreiche<br />
Positiv- Beispiele wie die Europaregion Tirol-<br />
Südtirol-Trentino.<br />
„Sprache des Nachbarn soll<br />
Basis der Verständigung sein“<br />
Welchen Wert messen Sie selbst der fremden<br />
Sprache beim Zusammenwachsen der Europaregion<br />
zu?<br />
Meyer: Sprache ist das verbindende Element und<br />
im Sinne des Zusammenwachsens der Regionen<br />
natürlich entscheidend. Obwohl man sich mit Englisch<br />
sehr gut behelfen kann in der gemeinsamen<br />
Kommunikation, soll dies nicht die Sprachbasis der<br />
Europaregion sein, sondern eben die jeweilige<br />
Nachbarsprache.<br />
Sprechen Sie selbst tschechisch?<br />
Meyer: Nein, leider spreche ich selbst kein tschechisch.<br />
Auch gab es zu meiner Schulzeit dieses<br />
Angebot an Sprachunterricht nicht und als Erwachsener<br />
ist es schwieriger als im Kindesalter die Sprache<br />
zu lernen.<br />
Wie funktioniert denn die Verständigung, wenn Sie<br />
sich zu Beratungen treffen?<br />
Meyer: In den Sitzungen der EDM sind sehr kompetente<br />
Dolmetscher und Übersetzer dabei und<br />
auch unsere gemeinsame Geschäftsstelle in Linz<br />
ist zweisprachig. Zudem muss ich ein Lob an die<br />
tschechischen Kollegen aussprechen, die zum<br />
Großteil sehr gut deutsch sprechen, da sie das<br />
bereits in der Schule gelernt haben. Der Anteil der<br />
deutschsprachigen Tschechen überwiegt.<br />
„Wir sind ein beispiellos vielfältiger<br />
Kulturraum im Herzen Europas“<br />
Im aktuellen VHS-Programm findet sich lediglich<br />
ein Tschechisch-Kurs – und das niedrigste Level<br />
davon ist nichts für Anfänger.<br />
Meyer: Das mag für den Landkreis Passau zutreffen,<br />
schließlich haben wir keine direkte Grenze zu<br />
Tschechien, aber an der Universität Passau gibt es<br />
Tschechisch-Kurse aller Levels für Studenten,<br />
das Bohemicum (studienbegleitendes Programm<br />
zum Erlernen der tschechischen Sprache und<br />
Kultur) sowie Sprachstammtische, zu denen sich<br />
interessierte Leute zum interkulturellen Austausch<br />
treffen.<br />
Was steht im sozial-kulturellen Bereich für die<br />
Zukunft sonst noch auf der Agenda?<br />
Meyer: Details dazu kann ich noch nicht nennen,<br />
derzeit wird das Arbeitsprogramm für 2018 erarbeitet.<br />
Haben Sie eine Vision von der Europaregion und<br />
wie sieht die aus?<br />
Meyer: Dass wir als EDM in einer Augenhöhe mit<br />
den Metropolregionen wahrgenommen werden,<br />
zum Wohl der hier lebenden Menschen. Die EDM<br />
muss dazu auch noch stärker bei den Bürgerinnen<br />
und Bürgern in unseren Regionen verankert werden.<br />
Ziel muss es sein, eine gemeinsame Identität<br />
als beispiellos vielfältiger Kulturraum im Herzen<br />
Europas zu finden.<br />
CALIDA, ANITA, MEY,PRIMA DONNA, CHANTELLE,<br />
FELINA, SUSA, HOM, FASHY<br />
WÄSCHE- u.BADEMODEN<br />
FÜR DAMEN u. HERREN<br />
Lindenstr. 2, 94072 Bad Füssing, Tel. 08531-21885<br />
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