Südtirols Top 100 2012
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66 09/<strong>2012</strong> aktuell aktuell<br />
Private Public Partnership und Filmförderung<br />
Die Wirtschaftskrise ist in aller Munde. Staatsbankrotte<br />
drohen, Sparpakete müssen geschnürt werden, die öffentlichen<br />
Haushalte werden zurückgestutzt. Die Bedürfnisse<br />
der Gesellschaft aber bleiben. Und stellen die Politiker vor<br />
ein Dilemma. Neue Wege müssen gesucht werden. Und<br />
scheinen gefunden.<br />
Die Gesellschaft ist verwöhnt. Jahrzehnte lang konnte<br />
aus den Vollen geschöpft werden. Man hatte sich der Illusion<br />
hingegeben, es könne ewig so weiter gehen: das Leben<br />
auf Pump. Entstanden ist eine Reihe öffentlicher Bauten,<br />
die heute der Gesellschaft zur Verfügung stehen. Gemeint<br />
sind damit nicht nur die Landhäuser, die großteils in Bozen<br />
stehen. Auch beim Bau von öffentlichen Einrichtungen wie<br />
Kindergärten, Krankenhäusern, Schulen und Feuerwehrhallen<br />
mussten keine Einschränkungen gemacht werden.<br />
Was auch richtig ist: Denn heute hat Südtirol eine gute<br />
Infrastruktur anzubieten. Die goldenen Zeiten sind (vorerst)<br />
vorbei. Auch für die öffentliche Hand: Von Schuldenschnitt<br />
ist tagein tagaus die Rede, von Sanierung der Haushalte und<br />
von notwendigen Einsparungsmaßnahmen. Wie soll den<br />
Bürgern erklärt werden, dass nun auch bei großen öffentlichen<br />
Projekten Abstriche gemacht werden müssen, dass<br />
nicht mehr alles machbar ist, was noch vor wenigen Jahren<br />
nie zur Diskussion gestanden wäre?<br />
Die Politik ist gefordert, neue Wege zu beschreiten, Wege,<br />
die ein totales Umdenken erfordern, die aber auch die Politik<br />
und die Realwirtschaft näher zusammenbringen.<br />
Bei der Idee der Private Public Partnership geht es darum,<br />
Kooperationen zwischen privaten Unternehmern und der<br />
öffentlichen Verwaltung herzustellen.<br />
Dreharbeiten zum Film<br />
„Prinzessin Märchen“<br />
PPP – Private Public Partnership<br />
Die Idee ist simpel: Die Privatwirtschaft übernimmt die<br />
Investitionen, welche von der öffentlichen Hand nicht<br />
mehr finanziert werden können und bekommen im Gegenzug<br />
eine Miete oder Einnahmen aus der Nutzung der<br />
gebauten Struktur. Ein Beispiel dafür sind Parkplätze oder<br />
Geschäftsflächen, die in öffentlichen Gebäuden errichtet<br />
werden: Während die Verwaltung der Struktur (öffentlicher<br />
Nahverkehr, Krankenhaus oder Schule) in den Händen der<br />
Körperschaft bleibt, welche garantiert, dass die Einrichtung<br />
im öffentlichen Interesse betrieben wird, bekommen die<br />
privaten Partner die Einnahmen aus den Geschäftsflächen<br />
oder eben die Erträge aus dem Parkraum.<br />
Die Zusammenarbeit zwischen der öffentlichen Hand und<br />
dem privaten Partner ist vertraglich geregelt und langfristig<br />
ausgerichtet – es ist die Installation eines Win-Win-Prinzips,<br />
von welchem die privaten Investoren, die öffentliche Verwaltung<br />
und die Bürger gleichermaßen profitieren.<br />
Natürlich ist es nicht so, dass diese Form der Partnerschaft<br />
für jedes Bauvorhaben gleichermaßen geeignet<br />
ist. Es muss im Vorfeld genau abgeklärt werden, wo die<br />
Partnerschaft Sinn macht. Damit keine Partei übervorteilt<br />
oder benachteiligt wird.<br />
Das Kollegium der Bauunternehmer treibt diese Idee voran:<br />
Denn diese Finanzierungsform ist eine Möglichkeit, die Südtiroler<br />
Bauwirtschaft in Zeiten schrumpfender öffentlicher<br />
Haushalte einzubinden. Die Alternative: Es wird weniger<br />
gebaut. Und die Situation auf dem unter Druck stehenden<br />
Arbeitsmarkt wird noch angespannter.<br />
Filmförderung im Land Südtirol<br />
Eine weitere Form der Wirtschaftsförderung ist die<br />
Filmförderung: Geld, das bei Dreharbeiten ausgegeben<br />
wird, bleibt zum Großteil am Drehort. Davon profitieren<br />
Gastwirte, Caterer und Handwerker. Dadurch wird bei<br />
jeder Filmproduktion ein wirtschaftlicher Regionaleffekt<br />
Die Talstation der<br />
Rittner Seilbahn<br />
in Bozen<br />
Konzept: daviso.com - Grafik: jung.it<br />
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