Stahlreport 2017.12
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den entwickelt. Der warmgewalzte<br />
Stahl vereint Tata zufolge eine „außergewöhnliche<br />
Ebenheit“ mit einer „ausgezeichneten<br />
Oberfläche“ und sorgt<br />
für ein störungsfreies Laserschneiden<br />
und damit für eine bessere Produktivität<br />
und Produktqualität.<br />
Tata Steel hat sein Sandwichprodukt Coretinium ® für<br />
montagefertige Böden und Seitenwände in Transportfahrzeugen<br />
und für den Innenausbau weiterentwickelt. Die<br />
leichte und biegesteife Verbundlösung kombiniert einen<br />
Kern aus einer Polypropylen-Wabenstruktur mit zwei<br />
bandbeschichteten Colorcoat-Prisma ® -Stahldeckblechen<br />
und ist jetzt in fünf Ausführungen erhältlich.<br />
Leichter Stahl-Verbundwerkstoff<br />
für Lkw-Türen<br />
Eine Produktentwicklungen mit<br />
Potenzial hat Tata Steel auf der vergangenen<br />
Blechexpo mit seinem weiterentwickelten<br />
Verbundwerkstoff<br />
Coretinium ® gezeigt. Das Sandwich-<br />
Produkt für Böden und Seitenwände<br />
von Transportfahrzeugen ist eine<br />
leichte und biegesteife Verbundlösung,<br />
die einen Kern aus einer Polypropylen-Wabenstruktur<br />
mit zwei<br />
bandbeschichteten Stahldeckblechen<br />
kombiniert.<br />
Das Verbundprodukt liegt beim<br />
Messebesuch erstaunlich leicht in der<br />
Hand und fühlt sich zunächst eher<br />
wie eine Kunststoff- oder beschichtete<br />
Holzapplikation an. Das liegt auch<br />
am geringen Gewicht des Sandwich-<br />
Bauteils. Anwender wie der Anhängerhersteller<br />
Cartwright können mit<br />
Coretinium etwa 30 bis 45 % Gewicht<br />
bei den Seiten- und Stirnwänden von<br />
Trailern einsparen.<br />
Auf der Messe hat Tata Steel die<br />
Weiterenticklung des Produkts vorgestellt:<br />
Die Coretinium-Platten sind nun<br />
in Dicken von 10 – 28 mm sowie Stahldeckblechen<br />
zwischen 0,4 und 0,55<br />
mm erhältlich. Dabei sind die Deckplatten<br />
für Vorder- und Rückseite individuell<br />
wählbar.<br />
Coretinium kann als Flachmaterial<br />
in Längen von 2,5 bis 10 m weltweit<br />
an Kunden geliefert werden.<br />
Neben Anwendungen im Fahrzeugbau<br />
sei es auch für andere Industriegüter<br />
eine Alternative zu häufig verwendeten<br />
Materialien.<br />
SSAB: höchste Zugfestigkeit,<br />
leichter als Aluminium<br />
Eine voll im Trend liegende Produktentwicklung<br />
hat der schwedische Stahlhersteller<br />
SSAB auf der Euroblech vorgestellt:<br />
Docol PHS 2000, einen neuen,<br />
stärkeren Presshärtestahl für automobile<br />
Sicherheitskomponenten.<br />
Zusammen mit dem spanischen Automotive-Zulieferer<br />
Gestamp entwickelt,<br />
bietet die neue Stahlgüte dem Hersteller<br />
zufolge eine höhere Zugfestigkeit<br />
als jedes andere Produkt. Ziel der<br />
Zusammenarbeit war es, eine noch<br />
leichtere und kostengünstigere Lösung<br />
für eine Stoßfängerkomponente zu<br />
finden. Docol PHS 2000 erfüllt dies<br />
mit einer Gewichtsreduzierung von<br />
17 % im Vergleich zu ähnlichen Stoßfängern<br />
aus Stahl und einem geringeren<br />
Gewicht als vergleichbare Stoßfänger<br />
aus Aluminium.<br />
thyssenkrupp: leichter<br />
Batterieschutz aus Stahl<br />
Ebenfalls auf die Automobilproduktion<br />
konzentriert sich thyssenkrupp<br />
mit einer Neuentwicklung. Dabei hat<br />
der (noch) deutsche Stahlhersteller<br />
allerdings nicht die gegenwärtige Produktion,<br />
sondern zukünftige Prozesse<br />
im Blick: Auf der Blechexpo hat der<br />
Konzern Batteriegehäuse aus Stahl<br />
zum Schutz der Fahrzeugbatterie vorgestellt.<br />
Da die Batterie einen Kostenanteil<br />
von 30 bis 50 % in Elektrofahrzeugen<br />
ausmacht, sind Lösungen, die<br />
die Kosten für E-Fahrzeuge nicht weiter<br />
die Höhe treiben, derzeit stark<br />
gefragt. Mit dem Batteriegehäuse zielt<br />
thyssenkrupp also voll auf den für die<br />
Fahrzeugbranche erwarteten Elektroboom.<br />
Das neue Batteriegehäuse wiegt<br />
mit 150 kg dabei weniger als eine vergleichbare<br />
Variante aus Aluminium,<br />
kostet thyssenkrupp zufolge dafür<br />
aber nur halb so viel.<br />
Salzgitter AG:<br />
Flachstahl fürs Fahrwerk<br />
Der Salzgitter-Konzern fasst seine Produktentwicklungen<br />
für die Automobilhersteller<br />
unter dem Namen „Initiative<br />
Automotive“ zusammen<br />
(www.initiative-automotive.de). Zu<br />
diesem Projekt gehört der auf der Blechexpo<br />
vorgestellte Zink-Magnesium-<br />
Überzug StronSal ® , der sowohl für<br />
Anwendungen in Außenhautqualität,<br />
als auch mit Pretex ® focar ® für unbeschichtetes<br />
und oberflächenveredeltes<br />
Feinblech angeboten wird.<br />
Mit Pretex focar präsentierte die<br />
Salzgitter Flachstahl GmbH eine technische<br />
Weiterentwicklung: Es sei<br />
gelungen, die Welligkeitswerte bei<br />
gleicher Rauheit und hoher Spitzenzahl<br />
weiter deutlich zu vermindern.<br />
Ein weiteres Highlight der Messepräsentation<br />
von Salzgitter war das<br />
Fahrwerk des Golf 7 GTI. Für den<br />
Quer-, Längs- und Federlenker dieses<br />
Fahrwerks ist die Salzgitter Flachstahl<br />
GmbH exklusiver Flachstahllieferant.<br />
2<br />
Foto: SSAB<br />
Foto: Tata Steel<br />
SSAB hat den Presshärtestahl<br />
Docol PHS 2000 vorgestellt,<br />
der sich unter anderem für<br />
noch leichtere und kostengünstigere<br />
Stoßfängerkomponenten<br />
eignet.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 12|17<br />
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