Stahlreport 2017.12
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Verbände<br />
und Politik<br />
Bericht<br />
Deutscher Handelskongress in Berlin<br />
Einblicke zum Auftakt<br />
Bereits der erste Halbtag des Deutschen Handelskongresses Mitte November in Berlin machte deutlich,<br />
wie weit und warum der Einzelhandel in Sachen Digitalisierung fortschrittlich ist. Eingeladen zu<br />
dem zweitägigen Branchenevent mit begleitenden Messeelementen hatte der HDE, der bei dieser<br />
Gelegenheit auch in der Berufsbildung ein neues Profil aufzeigte.<br />
Quelle: HDE<br />
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Mit diesem Flyer<br />
informiert der Handelsverband<br />
Deutschland derzeit<br />
über den neuen<br />
Ausbildungsberuf<br />
„Kaufmann/Kauffrau<br />
im E-Commerce“<br />
Brancheninformation und<br />
Berufsbildung gehören zusammen,<br />
bilden eine logische Kette. Wenn<br />
also Stefan Gent, Hauptgeschäftsführer<br />
im Handelsverband Deutschland<br />
(HDE), in seinem Grundsatzreferat<br />
die aktuellen „Trends des<br />
digitalen Wandels im Handel“ quantitativ<br />
in der Erkenntnis zusammenfasste,<br />
dass derzeit bereits die Hälfte<br />
des seit Jahren und auch 2017 zu<br />
verzeichnenden Umsatzzuwachses<br />
der Distributionsbranche online<br />
erwirtschaftet wird, muss sich dies<br />
zwangsläufig auch in dem entsprechenden<br />
Berufsbild und dessen Ausbildung<br />
niederschlagen.<br />
Deshalb gibt es ab 2018 mit<br />
dem/der „Kaufmann/Kauffrau im<br />
E-Commerce“ einen der seltenen<br />
ganz neuen Ausbildungsberufe (vgl.<br />
Kasten auf der nächsten Seite). Ihn<br />
stellte auf dem Kongress Katharina<br />
Weinert vor, HDE-Abteilungsleiterin<br />
Bildungspolitik und Berufsbildung.<br />
Zwei ihrer Botschaften, die leider<br />
in der parallel beginnenden<br />
Mittagspause etwas untergingen,<br />
waren dabei besonders wichtig bzw.<br />
interessant: Es handelt sich um<br />
einen Ausbildungsberuf, der sich<br />
branchenübergreifend durchsetzen,<br />
also die noch bestehenden Grenzen<br />
z.B. zwischen Einzel- und Großhandel<br />
überwinden soll. Und: Die Schaffung<br />
dieser neuen Karrierechance<br />
für Kaufleute ist in kurzer Rekordzeit<br />
gelungen.<br />
Politik und Partner<br />
Letzteres hat ganz offensichtlich<br />
damit zu tun, dass der HDE die Digitalisierung<br />
sozusagen wörtlich nimmt<br />
und sich gut vernetzt hat. Wie weit<br />
er damit gekommen ist, machte das<br />
Programm schon am Auftakttag deutlich:<br />
z Die Referenten aus den Unternehmen<br />
der Branche berichteten als<br />
Partner des Verbands ganz offen<br />
über den Stand entsprechender<br />
Projekte. Dazu gehörte beispielsweise<br />
auch, dass Ralf Kleber, Country<br />
Manager Germany bei Amazon,<br />
dazu aufrief, mit den neuen<br />
Möglichkeiten offensiv zu experimentieren<br />
– unter der Voraussetzung<br />
freilich, dass auch Fehler<br />
akzeptiert werden.<br />
z Weitere tragende Knoten im Netzwerk<br />
des in Berlin ansässigen Verbands<br />
steuerte die Politik bei. So<br />
berichtete Andrea Nahles als Fraktionsvorsitzende<br />
der SPD-Bundestagsfraktion<br />
über entsprechende<br />
Kontakte in ihrer Zeit als Arbeitsministerin<br />
und hörte sich geduldig<br />
den aktuellen Forderungskatalog<br />
an, den HDE-Präsident Josef<br />
Sanktjohanser in der Anmoderation<br />
zu ihrem Referat formulierte.<br />
Produktion und Präzision<br />
In diese Zusammenhänge gehörte<br />
auch das durchaus durchgängige<br />
Bekenntnis zu der Erkenntnis, dass<br />
die Digitalisierung mit Fortschritten<br />
bei der Wirtschaftlichkeit auch<br />
den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern<br />
über die einzelnen Elemente<br />
der Wertschöpfungsketten<br />
zum Nutzen gereichen muss. Etwa<br />
zum Thema des Mindestlohns wurde<br />
aber auch deutlich, dass es in diesen<br />
Zusammenhängen durchaus<br />
unterschiedliche quantitative Vorstellungen<br />
gibt.<br />
Mehr Einigkeit wurde da schon<br />
deutlich, als es um die Quellen des<br />
wirtschaftlichen Fortschritts durch<br />
die Digitalisierung ging: Produktion<br />
kann präziser werden. Diesbezüglich<br />
wurde in vielen Redebeiträgen aber<br />
auch klar, dass davon der Handel<br />
überdurchschnittlich betroffen ist.<br />
Seine – auch volkswirtschaftlich –<br />
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