Wiener Festwochen 2018
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Hotel Modern<br />
Kamp<br />
DE<br />
Ein Miniatur-Modell des Lagerkomplexes<br />
von Auschwitz füllt die ganze Bühne.<br />
Baracken, Eisenbahnschienen, tausende<br />
fingergroße Figurinen und das Tor zum<br />
Grauen mit der Aufschrift »Arbeit macht<br />
frei«. Das Rotterdamer Theater- und Performance-Kollektiv<br />
Hotel Modern ist für seine<br />
Live-Animationsfilme bekannt und zeigt die<br />
bereits 2005 entstandene Arbeit nun erstmals<br />
in Wien. Sie ist der Versuch, das Unvorstellbare<br />
vorstellbar zu machen: einen<br />
der größten Massenmorde der Geschichte,<br />
begangen in einer eigens zu diesem Zweck<br />
gebauten Stadt. Die drei Spieler * innen,<br />
Pauline Kalker, Arlène Hoornweg und<br />
Herman Helle, begeben sich wie überlebensgroße<br />
Kriegsreporter * innen in das<br />
Set. Sie bewegen die Figurinen und filmen<br />
das Alltagsgeschehen des Horrors mit<br />
Mikrokameras. Dieses wird ohne Worte<br />
live auf eine große Leinwand übertragen.<br />
In der posthumen Trauer feier für Pauline<br />
Kalkers in Auschwitz ermordeten Großvater<br />
werden wir Zeug * innen der Abläufe<br />
und Mechanismen dieser Fabrik des systematischen<br />
Quälens und Mordens.<br />
EN<br />
A miniature model of the Auschwitz concentration camp complex<br />
fills the entire stage. Barracks, railroad tracks, thousands of<br />
finger- sized figurines and that gate auguring horror with its inscription<br />
»Arbeit macht frei« (Work brings freedom). Without words, the Rotterdambased<br />
theatre collective Hotel Modern attempts to make the unimaginable<br />
imaginable and shows film sequences developed live on stage telling<br />
of the daily horror of one of history’s biggest mass murders.<br />
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