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Hinz&Kunzt 300 Februar 2018

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Pflanzenkohle, in einer<br />

Feuerschale selbst hergestellt,<br />

ist Grundlage für Ricos<br />

Spezialdünger.<br />

Wenn der drahtige Mann sagt, dass hier<br />

nicht gepflanzt wird, dann stimmt das<br />

so natürlich nicht. Gemeinsam mit dem<br />

17-köpfigen harten Kern des Gemeinschaftsgartens<br />

hat Horn die Pflanzen<br />

ausgesät, aufgezogen und in die Erde<br />

gebracht.<br />

Doch die Ernte ist eher ein positiver<br />

Nebeneffekt. Der Fokus des Gartens<br />

liegt auf der Erde, in der die Pflanzen<br />

gedeihen. Denn weltweit ist es um unseren<br />

Boden nicht gut bestellt. Monokulturen,<br />

Pestizide und schwere Maschinen<br />

setzen ihm zu. Der organische<br />

Anteil, zu dem Humus und Bodenlebewesen<br />

gehören, sinkt. Unsere Böden<br />

verlieren an Lebendigkeit und werden<br />

unfruchtbar. Eine Zeitlang lässt sich das<br />

mit Kunstdünger auffangen, doch der<br />

ist nicht endlos verfügbar. Noch dazu<br />

lässt sein massiver Einsatz den Boden<br />

weiter verarmen.<br />

„Wir lutschen die Natur aus wie ein<br />

Bonbon und spucken sie weg, wenn wir<br />

kein Interesse mehr haben!“, ärgert sich<br />

26<br />

Horn. Permakultur soll dieser Entwicklung<br />

etwas entgegensetzen. In den<br />

1970er-Jahren von den Australiern Bill<br />

Mollison und David Holmgren entworfen,<br />

will sie essbare Landschaften auf<br />

”<br />

Wir lutschen<br />

die Natur aus wie<br />

ein Bonbon.“<br />

Rico Horn<br />

fruchtbaren Böden schaffen – und zwar<br />

dauerhaft. Dazu haben die Australier<br />

drei ethische und zwölf gestalterische<br />

Grundsätze entwickelt, die von der Natur<br />

inspiriert sind. Mit ihrer Hilfe lassen<br />

sich Gärten ähnlich wie natürliche<br />

Ökosysteme anlegen. Hauptziel ist es,<br />

den Boden wieder lebendig zu machen<br />

und zu halten.<br />

Im Luthergarten zeigt Horn, wie<br />

das funktioniert. „Terra Preta“ heißt

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