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Kultur & Musik<br />
■■■ FIT FÜR ■■■<br />
OTTOBEUREN<br />
11<br />
Was ist der Mensch in der Kunst?<br />
„DER <strong>ME</strong>NSCH“ – Neue Ausstellung im Museum für zeitgenössische Kunst – Diether Kunerth<br />
Das Museum für zeitgenössische Kunst wurde im<br />
Mai 2014 eröffnet und setzt einen spannenden Kontrapunkt<br />
zur berühmten Basilika. Das Architekturbüro<br />
Lohrer aus Stuttgart und die Marktgemeinde<br />
Ottobeuren sind für die Architektur des Gebäudes<br />
und die Einbindung des Museumsareals in den Ortskern<br />
im Jahr 2016 mit zwei internationalen Architekturpreisen<br />
ausgezeichnet worden – dem ICONIC<br />
AWARD Architektur und dem German Design Award<br />
in der Kategorie Excellent Communications Design –<br />
Architecture.<br />
DER <strong>ME</strong>NSCH<br />
Was ist der Mensch? Immanuel Kant wusste auf<br />
seine Grundfrage keine Antwort. Der derzeit bedeutendste<br />
französische Philosoph Jean-Luc Nancy<br />
auch nicht. Nur eines sei gewiss: Der Mensch ist ein<br />
vornehmlich denkendes Wesen, seine Handlungen<br />
sind eingebettet in das geistige Umfeld seiner Zeit.<br />
Aber egal, ob dies von einer vorherrschenden Religion<br />
geprägt wird, einer Idee, einer Ideologie, ein<br />
kollektives Denken gibt es nicht, der Denkprozess<br />
vollzieht sich in jedem einzelnen Individuum. Über<br />
die Philosophie können wir also die Frage, was der<br />
Mensch ist, nicht beantworten, sondern können nur<br />
feststellen: ja, es gibt den Menschen.<br />
In der bildenden Kunst wurde er schon immer dargestellt,<br />
beginnend mit den Höhlenmalereien vor<br />
40 000 Jahren. In der Renaissance wurde der Mensch<br />
sehr detailgetreu dargestellt, denken wir an Da Vinci<br />
oder Dürer. Gesichtszüge wurden idealisiert gemalt.<br />
Die Anatomie des Menschen gewann an Wert.<br />
Es gab sogar Regeln, wie der Mensch darzustellen<br />
war. Um die Vollkommenheit des Menschen herauszustellen,<br />
wurde er oft nackt dargestellt, was für Unschuld<br />
stand und als natürlich galt.<br />
Und heute in der zeitgenössischen Kunst? Der Kunsthistoriker<br />
Herbert Schade SJ (1920 – 1988) schrieb<br />
in seinem letzten Lebensjahr in einem Aufsatz zum<br />
Thema „Das Problem des Menschenbildes in der modernen<br />
Kunst“: „Gerade in der Geschichte der modernen<br />
Kunst aber beobachtet man einen beunruhigenden<br />
Vorgang: Das Menschenbild geht verloren.<br />
Bei dem Namen Picasso wird der Historiker der Zukunft,<br />
der die sonderbaren Bedürfnisse einer vergangenen<br />
Menschheit zu betrachten hat, stille halten<br />
und feststellen: ‚Hier hörte es auf‘. Andere haben<br />
die zerstörenden Kräfte schon bei Manet und Munch<br />
beobachtet. Im Kubismus und im Futurismus scheinen<br />
diese geheimnisvollen Gewalten übermächtig.<br />
(...) Die Gestalt des Menschen zerbricht.“<br />
Dass dies nicht so ist, wollen wir mit unserer Sommerausstellung<br />
„DER <strong>ME</strong>NSCH“ beweisen. Wir<br />
freuen uns, dass wir für diese Ausstellung neben<br />
unserem heimischen Künstler Diether Kunerth zwei<br />
Vertreter der „Neuen Leipziger Schule“, Miriam Vlaming<br />
(Berlin) und Jost Heyder (Erfurt), gewinnen<br />
konnten. Während Kunerth über den gesamten Zeitraum<br />
vom 12. Mai bis 11. November ausstellt, ist Jost<br />
Heyder vom 12. Mai bis 29. Juli und Miriam Vlaming<br />
vom 4. August bis 11. November im Museum zu Gast.<br />
Jost Heyer zählt zu den Vertretern der Neuen Leipziger<br />
Schule. Mit seinem Namen verbindet man neben<br />
mediterranen Landschaften vor allem die furiosen<br />
und erzählerischen Figurenbilder, deren<br />
expressive Form und Farbigkeit die bühnenartigen<br />
Kompositionen zu sprengen scheinen. Zudem hat er<br />
sich seit Jahrzehnten einen großen Namen als Porträtist<br />
erworben.<br />
Von ihren frühen Schaffensperioden an beschäftigte<br />
sich Miriam Vlaming mit der Symbiose von Mensch<br />
und Natur. Kennzeichnend für ihre Werke steht dabei<br />
die Verschmelzung der Leinwandprotagonisten mit<br />
der sie umgebenden floralen Ornamentik. Während<br />
sie die Verhältnisse von Mensch und natürlicher als<br />
auch urbaner Lebensräume erforscht, lässt Vlaming<br />
ihre Figuren sehr häufig in ihrer Umwelt verschwinden<br />
oder aus dieser hervortreten.<br />
Diether Kunerth wurde 1967 noch während seines<br />
Studiums an der Akademie der Bildenden Künste in<br />
München bei Professor Heinrich Kirchner von Wolfgang<br />
Christlieb und Gunther Sachs entdeckt. Seit<br />
Beginn der 1960er Jahre ist der Künstler freiberuflich<br />
als Bildhauer, Grafiker und Maler,<br />
seit 1980 auch zunehmend als Fotograf<br />
und Videokünstler aktiv.<br />
Er kehrte der Großstadthektik<br />
den Rücken und fand in<br />
Ottobeuren die notwendige<br />
Ruhe und Muse für<br />
sein Schaffen. Bis heute<br />
schuf er ein äußerst vielfältiges<br />
Werk, das neben<br />
seinen Arbeiten aus den<br />
Bereichen Malerei, Skulptur,<br />
Grafik, Collage, Materialkunst,<br />
Aquarell und Tusche<br />
auch die von Kunerth neu entwickelte<br />
künstlerische Technik, das<br />
Land-Light-Painting, aufweist. Kunerths<br />
Arbeiten waren bereits auf vielen internationalen<br />
Ausstellungen zu sehen.<br />
Das Museum für zeitgenössische<br />
Kunst finden<br />
Sie am Marktplatz 14a.<br />
Öffnungszeiten:<br />
Di. – Fr. 11 bis 16 Uhr,<br />
Sa. und So. 12 – 17 Uhr.<br />
Schließzeiten wegen<br />
Ausstellungswechsel:<br />
9. April bis 11. Mai und<br />
12. November bis 30.<br />
November. Von 30. Juli<br />
bis 3. August ist das EG<br />
geschlossen.<br />
Dienstags von<br />
15.30 bis 17 Uhr bietet<br />
die „KunstWerkstatt“ für alle<br />
Kinder und Jugendlichen ab fünf<br />
Jahren ein kreatives Mitmachangebot<br />
an. Es wird gemalt, getöpfert, gedruckt<br />
und gebaut. Die Experimentierfreude<br />
steht im Mittelpunkt. Nähere<br />
Informationen und Buchung unter<br />
www.mzk-diku.de. oder Telefon<br />
08332 / 79 69 89-0.<br />
Für Sie geöffnet: Montag -Samstag von7 bis20 Uhr<br />
Vorhauer oHG<br />
87724 Ottobeuren<br />
Johannes-Gutenberg-Str. 3<br />
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Ottobeurer Bilder und viele<br />
Werke von Max Unold<br />
erwerben.<br />
Beratung nach telefonischer Rücksprache.<br />
Dr. Georg Mayer<br />
Gerberstraße 5, 87730 Bad Grönenbach, Tel. 08334/478