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28<br />
■■■ FIT FÜR ■■■<br />
OTTOBEUREN<br />
Sport & Freizeit<br />
Gottes Schöpfung mit allen Sinnen erfahren<br />
Ottobeurer Kräutergarten lädt zum Betrachten, Fühlen, Schmecken und Riechen ein<br />
Im Juli 2003 wurde der Ottobeurer<br />
Kräutergarten eingeweiht. Die Nähe<br />
zu Basilika und Benediktinerabtei<br />
erinnert daran, dass Klöster für die<br />
Gartenkultur und den Anbau von<br />
Heilpflanzen eine tragenden Rolle<br />
spielten.<br />
Mönche brachten etwa im siebten<br />
Jahrhundert nach Christus aus dem<br />
Mittelmeerraum das Gartenwissen<br />
der Antike mitsamt den Samen,<br />
Stecklingen und Pflanzen, die bis dahin<br />
im rauen Norden<br />
völlig unbekannt waren.<br />
In sorgfältig gepflegten<br />
Gärten waren Jahrhunderte<br />
lang heilkräftige<br />
Kräuter Bestandteil der<br />
Klos termedizin zur Fürsorge<br />
für die Kranken,<br />
gemäß der Regula des<br />
Heiligen Benedikt.<br />
Die Landgüterverordnung<br />
Karls des Großen<br />
„Capitulare de willis“<br />
aus dem Jahr 795 gibt<br />
Einblicke in den Katalog<br />
der damals bekannten<br />
Heil-, Nahrungs- und<br />
Gewürzpflanzen. 24<br />
davon besang der Benediktinerabt<br />
Walafried<br />
Strabo im neunten<br />
Jahrhundert auf der Insel<br />
Reichenau in seinem<br />
lateinischen Loblied auf<br />
die Gartenlust unter<br />
dem Titel „Hortulus“ (Gärtchen).<br />
Über Hildegard von Bingen im zwölften<br />
Jahrhundert führt die Tradition<br />
direkt zum Wasserdoktor Sebastian<br />
Kneipp. Die Heilkraft der Kräuter bildet<br />
eine tragende Rolle seiner Gesundheitslehre.<br />
In unserer Zeit nehmen wissenschaftliche<br />
Forschungsprojekte an Universitäten,<br />
beispielsweise in Würzburg<br />
und Wien, die Inhaltsstoffe der Heilpflanzen<br />
genau unter die<br />
Lupe, bestätigen weitgehend<br />
den alten Erfahrungsschatz<br />
und suchen noch<br />
unentdeckte Wirkungen<br />
auf dem Gebiet der Phytotherapie<br />
(Pflanzenheilkunde).<br />
Die Ortsgruppe Bund Naturschutz<br />
hat den Ottobeurer<br />
Kräutergarten<br />
ent wickelt und mit Unterstützung<br />
der Pfarrverwaltung<br />
St. Alexander und<br />
Theodor angelegt. Am<br />
Projekt beteilig ten sich<br />
außerdem der Kneippverein,<br />
der Frauen bund und<br />
engagierte Mitglieder<br />
der Pfarrei. Der Kräutergarten<br />
ist inzwischen ein<br />
beliebter Treffpunkt der<br />
Generationen geworden.<br />
Der beschauliche Ort im<br />
Schatten der Basilika soll<br />
den Reichtum von Gottes<br />
Schöpfung mit allen Sinnen<br />
erfahrbar machen,<br />
durch Betrachten, Fühlen,<br />
Schmecken und Riechen.<br />
Gleichzeitig möchte er<br />
den Besuchern Momente<br />
der Freude, Entspannung<br />
und Besinnung ermöglichen<br />
– und für die Zukunft<br />
unserer Kinder und<br />
Enkel ein Stück vom Paradies<br />
erhalten.<br />
Los geht‘s auf Schatzsuche ...<br />
Die Geocaching-Tour „Sightseeing Ottobeuren“ ist spannend und zugleich ein toller Spaziergang in der Natur<br />
Geocaching ist die moderne Form der Schatzsuche<br />
beziehungsweise Schnitzeljagd. Ausgestattet mit<br />
einem Global Positioning System (GPS)-Empfänger<br />
und den Koordinaten geht es los<br />
– auf die Schatzsuche. In Ottobeuren suchen<br />
Sie da nicht nach einem speziellen<br />
Schatz, sondern entdecken und erleben<br />
den ganzen Ort mit seinen schönen Ecken<br />
und verschiedenen Sehenswürdigkeiten.<br />
So geht es vorbei an der Klosterkirche<br />
St. Alexander und Theodor, der Benediktinerabtei<br />
von Ottobeuren, durch den Kräutergarten<br />
und zum Museum für zeitgenössische<br />
Kunst – Diether Kunerth. Rathaus, Marktplatz<br />
und das Kleine Brauhaus stehen ebenfalls auf der<br />
Sightseeing-Liste. Genau wie der Kneipp-Aktiv-<br />
Park und die Lourdesgrotte.<br />
Die Geocaching-Tour „Sightseeing Ottobeuren“<br />
ist ein kniffliger und schöner Spaziergang rund<br />
um die Basilika. Für alle, die Geocaching<br />
gerne mal ausprobieren möchten, ist<br />
die etwa 3,5 Kilometer lange Tour bestens<br />
geeignet. Für den Rundweg inklusive<br />
Beantwortung der Fragen benötigten<br />
Sie circa eine Stunde Zeit,<br />
zuzüglich Sightseeing. Die Strecke<br />
führt ausschließlich über befestigte<br />
Wege, so dass sie auch problemlos<br />
mit Kinderwagen gemeistert werden<br />
kann.<br />
Die detaillierte Beschreibung zur Tour<br />
(deutsch und englisch) mit allen Informationen<br />
und Koordinaten erhalten Sie unter www.<br />
geocaching.com oder www.ottobeuren.de sowie<br />
im Touristik amt Kur & Kultur. Ebenfalls beim<br />
Touristik amt erhalten Sie auf Wunsch leihweise<br />
ein GPS-Gerät gegen eine Gebühr von 5 Euro pro<br />
Gerät (Personalausweis mitbringen). Viel Spaß!