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f+h fördern und heben 4/2018

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PRODUKTE UND SYSTEME<br />

AUF SCHWERGEWICHTE<br />

EINGESTELLT<br />

Zu den Erfolgsfaktoren deutscher Maschinen<strong>und</strong><br />

Anlagenbauer zählt neben hoher<br />

Innovationskraft <strong>und</strong> Fertigungsqualität auch<br />

eine effiziente Produktionslogistik, um die<br />

Wertschöpfung vom Materialeingang über den<br />

Produktionsprozess bis hin zum Warenausgang<br />

zu optimieren. Fördertechnische Innovationen<br />

vereinfachen die Umsetzung von Lean<br />

Manufacturing in der Fertigung schwerer,<br />

sperriger Maschinen <strong>und</strong> Baugruppen.<br />

Mit technologieführenden Industriesparten wie der Antriebs-<br />

<strong>und</strong> Fördertechnik, dem Werkzeugmaschinen<strong>und</strong><br />

Turbinenbau oder der Landtechnik trägt der Maschinenbau<br />

maßgeblich zur hohen Exportquote der<br />

deutschen Wirtschaft bei. Die Ausfuhren der deutschen Maschinen-<br />

<strong>und</strong> Anlagenbauer erreichten 2015 ein Volumen von mehr als<br />

150 Mrd. Euro. Damit ist der deutsche Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau<br />

Weltmarktführer mit einem globalen Anteil von gut 16 Prozent.<br />

Das gestiegene Außenhandelsvolumen manifestiert sich vor allem<br />

im Seehandel. So nimmt der Containerumschlag an den weltweit<br />

bedeutendsten Handelshäfen weiter zu <strong>und</strong> hat nach Angaben<br />

des Instituts für Seeverkehrswirtschaft <strong>und</strong> Logistik im November<br />

2017 ein neues Allzeithoch erklommen. Immer größer dimensionierte<br />

Frachtschiffe mit Ladekapazitäten bis zu 19 000 Containereinheiten<br />

(TEU) gehen in den Seehäfen der Welt vor Anker, wo an<br />

den hoch frequentierten Containerterminals heutzutage jährlich<br />

mehrere Millionen TEU <strong>und</strong> damit mehr als 90 Prozent des verschifften<br />

Stückguts umgeschlagen werden. Zur Erhöhung der<br />

Sicherheit auf See hat die Internationale Seeschifffahrtsorganisation<br />

(IMO) in Zusammenarbeit mit der Schifffahrtsbranche Änderungen<br />

am Solas-Abkommen (das Kürzel Solas steht für Safety of<br />

Life at Sea) vorgenommen. Der seit Juli 2016 in mehr als 160 Staaten<br />

geltenden Solas-VGM-Richtlinie entsprechend dürfen Frachtgüter<br />

für die Containerverschiffung nur noch dann verladen werden,<br />

wenn ein verifiziertes Container-Gesamtgewicht (VGM) vorliegt.<br />

Diese Kennzahl lässt sich durch Verwiegung des beladenen Containers<br />

erfassen oder anhand der dokumentierten Einzellasten der<br />

verstauten Frachtgüter berechnen. Um den Zeit- <strong>und</strong> Kostenaufwand<br />

bei der Logistik <strong>und</strong> Güterdisposition zu verringern, werden<br />

für die Containerverschiffung bestimmte Erzeugnisse vielfach bereits<br />

beim Hersteller verwogen.<br />

INTEGRIERTE WIEGESTATION<br />

Im Maschinenbau, wo oftmals tonnenschwere Bauteile <strong>und</strong> Maschinen<br />

gefertigt werden, kann sich das Verwiegen im Warenausgang als<br />

diffizil erweisen. Aus diesem Gr<strong>und</strong> hat ein süddeutscher Maschinenbauer<br />

den Intralogistik-Spezialisten Losyco mit der Entwicklung<br />

zweier Schwerlast-Wiegestationen beauftragt. Die Stationen fügen<br />

sich nahtlos in das von Losyco installierte Loxrail-Schienensystem<br />

01 Das spezielle Rollenprofil der Loxrail-Radsätze ermöglicht<br />

präzises, manuelles Handling selbst tonnenschwerer<br />

Baugruppen ohne Hilfsantrieb<br />

ein <strong>und</strong> ermöglichen die exakte Ermittlung des Frachtgewichts in<br />

der letzten Taktstufe. Auf dem Schienensystem lassen sich in Taktfertigung<br />

produzierte Baugruppen <strong>und</strong> Maschinen mithilfe von<br />

Rollplattformen mühelos von einer Montagestation zur nächsten<br />

bewegen. Nach der Verpackung werden die Einheiten ohne Umrangieren<br />

auf die 5 000 × 2 500 mm große Wiegestation geschoben.<br />

Die Schwerlast-Waagen sind mit ihren sechs elektronischen Wägezellen<br />

für Lasten bis 45 Tonnen ausgelegt. Die abzüglich des Gewichts<br />

der Rollenplattformen bestimmte Frachtlast lässt sich über<br />

die Wäge-Elektronik per WLAN direkt an das Leitsystem übermitteln<br />

<strong>und</strong> ist damit sofort zum Eintrag in die Frachtpapiere <strong>und</strong> zur<br />

Information beauftragter Speditionen <strong>und</strong> Verlader verfügbar. Mit<br />

dem an die Wäge-Elektronik angeschlossenen Etikettendrucker<br />

wird das Frachtgut vor Ort versandfertig gekennzeichnet. Die Verwiegung<br />

geschieht gemäß der Solas-Genauigkeitsklasse III <strong>und</strong> entspricht<br />

den aktuellen Anforderungen an den Gütertransport per<br />

Containerschiff.<br />

FLEXIBLES SCHIENENLAYOUT<br />

„Mit der neuen Verwiegestation bauen wir die Funktionalität unseres<br />

Schwerlast-Fördersystems weiter aus <strong>und</strong> bieten komplette<br />

Intralogistik-Lösungen für alle Taktstufen“, erklärt Losyco-<br />

Geschäftsführer Derek P. Clark.<br />

42 <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/04 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de

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