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O+P Fluidtechnik 4/2018

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STEUERUNGEN UND REGELUNGEN<br />

Tabelle 01: Aufbau des Fehlerbaumes<br />

der Beispielstruktur VSB in Quadrant II<br />

Stopp<br />

v1<br />

In<br />

Normalmodus<br />

v1<br />

NDreg<br />

v1<br />

In<br />

v2<br />

v2<br />

v2<br />

Logic<br />

Allgemein<br />

n Die Sicherheits- und Arbeitsfunktion fallen aus,<br />

wenn eines der Subsysteme In, Logic oder Out<br />

ausfällt.<br />

Basisevent<br />

n Die Subsysteme sind demnach mit einem<br />

ODER-Glied verbunden.<br />

n Unterschiede hinsichtlich Sicherheit und<br />

Zuverlässigkeit sind lediglich im Subsystem<br />

ODER-Glied<br />

Out zu verzeichnen.<br />

n Es werden die Fehlerfälle voll geöffnetes oder<br />

geschlossenes Ventil betrachtet.<br />

n Weitere Fehlerfälle (gemäß ISO 13849-2<br />

UND-Glied<br />

können hinzugezogen werden, zeigen jedoch<br />

den gleichen Effekt mit einer geringeren<br />

Ausprägung.<br />

Sicherheit – Ausfall der Sicherheitsfunktion (SF)<br />

n Das Subsystem Out fällt aus, wenn eines der<br />

Sicherheit<br />

beiden Ventile v1 oder v2 ausfällt.<br />

n Dies ist bedingt durch die externe Lastkraft,<br />

welche einen Energiefluss über die Pumpenleitung<br />

zu einem parallel betriebenen<br />

F L<br />

Verbraucher oder zum Tank verursacht.<br />

n Die beiden Ventile sind mit einem ODER-Glied<br />

verbunden.<br />

Ausfall SF<br />

Logic<br />

v1<br />

v3<br />

Out in<br />

QII<br />

v2<br />

v4<br />

Zuverlässigkeit – Ausfall der Arbeitsfunktion (AF)<br />

Zuverlässigkeit<br />

Ausfall AF<br />

v<br />

F L<br />

v3<br />

v<br />

F L<br />

v3<br />

Out in<br />

QII<br />

normal NDreg<br />

v4<br />

v4<br />

v3 v2 v4<br />

n Das Subsystem Out fällt aus, wenn alle<br />

möglichen Betriebsmodi ausfallen.<br />

n Die Betriebsmodi sind mit einem UND-Glied<br />

verbunden.<br />

n Der Normalmodus fällt aus, wenn Ventil v2<br />

oder v3 ausfällt.<br />

n Modus NDreg fällt aus, wenn Ventil v2 oder v4<br />

ausfällt.<br />

n Modus HDreg fällt aus, wenn Ventil v1 oder v3<br />

ausfällt. Da der Einsatz dieses Modus davon<br />

abhängt wie groß die Lastkraft ist und diese<br />

wiederrum in mobilen Applikationen stark<br />

schwankt, wird dieser Modus nicht mit in die<br />

Analyse einbezogen. Dieser Umstand muss bei<br />

jeder Applikation geprüft werden.<br />

n Die Ventile sind mit einem ODER-Glied<br />

verbunden.<br />

die nachstehenden Top-Ereignisse, die sich aus den<br />

Sicherheits- und Arbeitsfunktionen ableiten:<br />

n Sicherheit: Ausfall der Sicherheitsfunktion<br />

“sicherer Stopp”;<br />

n Zuverlässigkeit: Ausfall der Arbeitsfunktion „Die<br />

Verbrauchbewegung soll den Bedienervorgaben<br />

folgen“.<br />

Das Ventilsystem VS B<br />

dient als Grundlage zur Beschreibung<br />

der Analysetechnik und ist in Bild 02<br />

dargestellt. Diese Struktur ist aus vielen Veröffentlichungen<br />

bekannt und wurde bereits aus funktionaler<br />

Sicht unter anderem von [4, 5, 6] untersucht.<br />

Das Antriebssystem wird in die folgenden Subsysteme<br />

unterteilt:<br />

n In (Joysticks),<br />

n Logic (electronic control unit – ECU),<br />

n Out (Ventilsystem bestehend aus v1 bis v4),<br />

n Aktuator (Zylinder),<br />

n Versorgungseinheit.<br />

Der Zylinder verursacht die gefahrbringende<br />

Bewegung aufgrund des Volumenstroms, welcher<br />

durch die Ventile v1 bis v4 gesteuert wird. Da der<br />

Zylinder selbst keine sicherheitskritischen Zustände<br />

steuert, wird er nicht in der Berechnung der<br />

Ausfallwahrscheinlichkeit berücksichtigt. Die<br />

Versorgungseinheit beinhaltet neben der Pumpe<br />

und der Verbrennungskraftmaschine bewährte<br />

Sicherheitsprinzipien, wie Druckbegrenzung und<br />

Filtration des Fluids. Die Sicherheits- und Zuverlässigkeitsanalysen<br />

konzentrieren sich deshalb auf<br />

die grau hinterlegten Bereiche.<br />

Das System ist so aufgebaut, dass über die<br />

Pumpen leitung eine verbraucherübergreifende<br />

Hochdruckregeneration möglich ist. Dieser<br />

Zustand ist bei der Analyse des Einzelverbrauchers<br />

zu berücksichtigen. Zunächst wird das System im<br />

Quadrant II des v-F L<br />

-Diagramms betrachtet. Dabei<br />

fährt der Zylinder mit der Last ein. In diesem<br />

Betriebsbereich sind die Betriebsmodi „normal“,<br />

„NDreg“ und „HDreg“ möglich. Unter den genannten<br />

Umständen können die Aussagen in Tabelle 01<br />

getroffen und die sich daraus ableitenden Fehlerbäume<br />

aufgestellt werden.<br />

Mit dieser Methode ist es möglich, jeden<br />

Quadranten zu analysieren. Kombiniert man die<br />

Fehlerbäume aller Quadranten, lässt sich der<br />

gesamte Zyklus der Applikation abdecken. Dabei<br />

werden die Fehlerbäume der Quadranten mit einem<br />

ODER-Glied verbunden. Dies resultiert aus der<br />

Restriktion, dass sowohl Sicherheits- als auch<br />

Arbeitsfunktion ausfallen, wenn diese in einem<br />

beliebigen Quadranten ausfallen. Der Grund hierfür<br />

liegt in der Unzulässigkeit des Betriebs einer Maschine<br />

in nur einem Teil des benötigten Betriebsbereiches<br />

sowie daraus resultierend fehlender Kundenakzeptanz<br />

[3]. Im Folgenden wird das Subsystem „Out“ weiter<br />

analysiert und quantifiziert. Es sei jedoch darauf<br />

hingewiesen, dass auch die anderen beiden Subsysteme<br />

„In“ und „Logic“ mit ihrer Ausfallwahrscheinlichkeit<br />

Einfluss auf die Gesamtausfallwahrscheinlichkeit<br />

der Steuerungskette haben.<br />

Die Beispielapplikation Bagger wird in allen vier<br />

Quadranten des v-F L<br />

-Diagramms bewegt. Daraus<br />

ergeben sich die in Bild 03 oben dargestellten<br />

Fehlerbäume bezüglich Sicherheit und Zuverlässigkeit.<br />

Die Zusammenführung der Quadranten<br />

<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 4/<strong>2018</strong> 45

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