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2.2. WGT-Standort Tanklager Jena 2.2.1. Lage und Umfeldnutzung Abb. 5: Luftaufnahme des WGT-Standortes Tanklager Jena aus südöstlicher Richtung, Quelle: Ballonteam Jena, Aufnahmedatum 30.06.2004 Beschreibung der Abbildung: Die Luftaufnahme zeigt den WGT-Standort Tanklager Jena aus südöstlicher Richtung, eingebettet in das Gewerbegebiet Jena-Nord/Saalepark. Im Vordergrund ist die Saale, in der Bildmitte die B88 zu sehen. Hinter dem Standort verläuft die Bahntrasse Berlin- München (ICE), dahinter ist das Wohngebiet Nord I zu erkennen. Der Modellstandort Tanklager befindet sich in Randlage im Nordosten des Stadtgebietes Jena in der Saaleaue innerhalb gewerblich genutzter Bauflächen. In unmittelbarer Nähe führt eine Bahngleisanlage (ICE) westlich des Plangebietes entlang; die Lage eines rückgebauten Anschlussgleises, das zu einem früheren Kohlehof führte, ist noch auf dem Grundstück zu erkennen. Nach 1990 erfolgte eine umfassende Umgestaltung des Standortumfeldes; vormals hier befindliche Betriebsstandorte der Carl-Zeiss-Werke Nord I und II, das Gaswerk, ein Verkehrshof und andere wurden großteils rückgebaut und in neue Betriebs- und Gewerbestandorte umgewandelt. Die Infrastruktur wurde in diesem Zusammenhang grundlegend rekonstruiert und den neuen Standorterfordernissen angepasst. Direkt angrenzend befindet sich das Umspannwerk Jena-Nord, wobei ein Gebäude seit 1999 durch die ‚Imaginata’ genutzt wird. Den wissenschaftlichen Hintergrund zur ‚Imaginata’ bildet das Projekt ‚Imaginatives Lernen’ des Lehrstuhls für Schulpädagogik und Schulentwicklung der Friedrich- Schiller-Universität Jena. 2.2.2. Eigentum Die ca. 1,1 ha große Fläche besteht aus neun Flurstücken und steht im Eigentum der Stadt Jena, des Freistaates Thüringen (Sondervermögen WGT-Liegenschaften), der Deutschen Bahn AG sowie im Privateigentum einer Erbengemeinschaft. 14 | REFINA: | Modellstandort C: WGT-Standort Tanklager Jena
2.2.3. Erschließung Verkehr Unmittelbar an die Fläche grenzt eine Sammelstraße in ausreichendem Ausbauzustand. Der Saalbahnhof (NE/DB München – Berlin) ist fußläufig entfernt, erreichbar durch Untertunnelung. Ver- und Entsorgung Vom benachbarten Umspannwerk aus existieren auf dem Grundstück viele Kabelverläufe entlang der nord-östlichen Grenze. Ein Anschluss an das Stromversorgungsnetz ist möglich. In der Nähe des Planbereiches liegt das Gasleitungsnetz, auf dem Grundstück liegt ein Wasseranschluss, so dass auch hier die Anschlussmöglichkeiten gegeben sind. Ebenso können durch das vorhandene Abwassernetz die Fläche und zukünftige Objekte entsorgt werden. 2.2.4. Historischer Abriss der Nutzung Nach vormaliger Nutzung als landwirtschaftliche Nutzfläche errichtete die Rhenania-Ossag AG im Jahre 1929 auf dem nördlichen Teil des Standortes ein Tanklager. Ab 1936 wurde der südlich angrenzende Teil von der Deutsch-Amerikanischen Petroleumgesellschaft (D.A.P.G.) ebenfalls als Tanklager genutzt. In den Kriegsjahren bis 1945 dienten beide Gelände als Tanklager für militärische Zwecke der Wehrmacht; im Frühjahr 1945 wurde der Teil des D.A.P.G. - Tanklagers durch Luftangriffe stark beschädigt/zerstört. Von 1945 bis 1992 nutzte die WGT, die Westgruppe der Truppen der Sowjetarmee, das Tanklager. Der Standort diente einer Vielzahl von unterirdisch gelagerten Kraftstofftanks. Nach diversen Zwischennutzungen als Lagerfläche seit 1992 wird ein Teil der Fläche seit 1996 temporär als Lagerfläche des Wertstoffhofes der Kommunalservice Jena genutzt. 2.2.5. Sanierungsarbeiten und Untersuchungen zu umweltrelevanten Sachverhalten Mitte 1994 erfolgte eine Reststoffentsorgung und Reinigung/Stilllegung der Erdtanks. Die Füllstutzen der 74 geleerten Bodentanks wurden mit Flugasche verfüllt, die Tanks selbst blieben nach aktuellem Kenntnisstand unverfüllt. Mehrere Untersuchungen seit 1992 wiesen Kontaminationen des Bodens mit Mineralölkohlenwasserstoffen in 2 Höhenniveaus (oberflächennaher Eintrag und Leckagen im Bereich der Tanks) nach. Die tieferen MKW-Kontaminationen haben sich dem Grundwasserhorizont mitgeteilt und wurden dort flächig verbreitet. Hinsichtlich der Belastungen des Grundwassers spielen sie jedoch keine Rolle. Hingegen führten historische Leckagen an Lösemitteltanks zu einer im Abstrom über die Grundstücksgrenzen hinausreichenden Kontamination mit Leichtflüchtigen Halogenierten Kohlenwasserstoffen (LHKW). Das am Modellstandort Jena Tanklager festgestellte Sanierungserfordernis hat dazu geführt, dass auf privatrechtlicher Ebene nunmehr eine Vereinbarung über die Kostenteilung des Eigenanteils an der Sanierungsuntersuchung einschließlich Sanierungskonzept getroffen wurde. Die Sanierungsuntersuchung ist in Erarbeitung. Ergebnisse werden zum Ende des Jahres 2007 erwartet. Mit der Vorlage des Sanierungskonzeptes werden dann die einzelnen erforderlichen Maßnahmen festgelegt und anschließend umgesetzt. Einen Überblick zur Altlastensituation gibt das Risikoprognoseprofil in Abb. 6. Die Risikoprognosekarten sind im Anhang I enthalten. REFINA: | Modellstandort C: WGT-Standort Tanklager Jena | 15
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Kriterium Eintrag von Schadstoffen
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Konfliktsituation aufgrund des Haft
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