Die städtebauliche Optimierung von ... - optirisk.de
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4. Städtebauliche Entwicklungskonzeption<br />
4.1. Analyse<br />
4.1.1. Rahmenbedingungen<br />
1. Städtebau<br />
Am Mo<strong>de</strong>llstandort und in <strong>de</strong>ssen Umgebung liegen keine klaren Bau- und Raumstrukturen vor.<br />
Das Gewerbegebiet entwickelte sich in verschie<strong>de</strong>nen Bauphasen unterschiedlich schnell. Heterogene<br />
Bauvolumen sowie diverse Baustile und Konstruktionsarten geben keinen klaren Rahmen für<br />
eine Bebauung <strong>de</strong>s Grundstückes vor.<br />
2. Baurecht<br />
Der Standort befin<strong>de</strong>t sich im unbeplanten Innenbereich. Der Flächennutzungsplan weist das Gebiet<br />
als gewerbliche Baufläche aus. Ein Bebauungsplan wur<strong>de</strong> für <strong>de</strong>n Standort bisher nicht aufgestellt.<br />
Insofern sind <strong>de</strong>rzeit alle baulichen Vorhaben für das Grundstück nach § 34 Baugesetzbuch<br />
(BauGB- Zulässigkeit <strong>von</strong> Vorhaben innerhalb <strong>de</strong>r im Zusammenhang bebauten Ortsteile) hinsichtlich<br />
ihrer Genehmigungsfähigkeit zu beurteilen.<br />
3. Baugrund<br />
Eine weitgehen<strong>de</strong> Belegung <strong>de</strong>r Standortfläche mit Erdtanks lässt ohne <strong>de</strong>ren Entfernung keine<br />
belastbare Nutzung <strong>de</strong>r Oberfläche zu. Hinzu kommt, dass ein Teil <strong>de</strong>r (geleerten) Erdtanks nicht<br />
verankert ist und sich durch Auftrieb <strong>de</strong>n Schwankungen <strong>de</strong>s Grundwasserspiegels anpasst und<br />
somit Vertikalbewegungen im Zentimeter-Bereich ausführt.<br />
4. Altlasten<br />
<strong>Die</strong> Kontaminationen <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns und <strong>de</strong>s Grundwassers sind unstrittig (s. o.). Der Umfang <strong>von</strong><br />
öffentlich-haftungsrechtlich begründbaren Sanierungsmaßnahmen ist jedoch ebenso ungeklärt wie<br />
die Frage ggf. möglicher privatrechtlicher Haftungsansprüche <strong>von</strong> Grundstückseignern im Abstrom,<br />
<strong>de</strong>ren Grundwasserqualität durch das Tanklager teilweise beeinträchtigt wur<strong>de</strong>.<br />
5. Eigentum<br />
Eine Standortentwicklung wird durch die Existenz mehrerer Eigentümer gehemmt; für die Deutsche<br />
Bahn AG ist <strong>de</strong>r Standort uninteressant und Nebensache, bzgl. <strong>de</strong>r im Ausland leben<strong>de</strong>n Erbengemeinschaft<br />
(Australien) bestehen lange Verfahrenswege.<br />
6. Parzellenstruktur<br />
<strong>Die</strong> Größe und <strong>de</strong>r Zuschnitt <strong>de</strong>s Grundstückes und seiner Flurstücke schränken die Möglichkeiten<br />
einer Nutzung im Gewerbegebiet ein. <strong>Die</strong> Notwendigkeit einer Bo<strong>de</strong>nneuordnung besteht. Aus<br />
diesem Grund wur<strong>de</strong>n die Flurstücke 74, 75, 76/2 nur zum Teil in das Bearbeitungsgebiet <strong>de</strong>s Mo<strong>de</strong>llstandortes<br />
einbezogen.<br />
7. Kosten- bzw. Finanzierung<br />
Im Zusammenhang mit 1. bis 6. ergeben sich finanzielle Risiken mit einer breiten Kostenspanne,<br />
die je<strong>de</strong>n potenziellen Investor abschrecken (zumal in näherer Nachbarschaft freie erschlossene<br />
Gewerbeflächen zur Verfügung stehen). Sind die Sanierungs- und Erschließungskosten zweifelsfrei<br />
ermittelt und wer<strong>de</strong>n mit einer gewerblichen Nachnutzung Arbeitsplätze geschaffen, können<br />
über För<strong>de</strong>rmittel (Städtebauför<strong>de</strong>rung, Altlastenfreistellung….) finanzielle Anreize für Investoren<br />
entstehen.<br />
REFINA: | Mo<strong>de</strong>llstandort C: WGT-Standort Tanklager Jena | 19