Querschnitt 21 / Februar 2007 - h_da: Hochschule Darmstadt
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QUERSCHNITT <strong>21</strong><br />
Abbildung 10 • Flugfeldbefeuerung aus Sicht des Piloten und Draufsicht auf eine<br />
entsprechende Unterflur-Leuchte (Inset).<br />
106<br />
Abbildung 11 • Lichtstärkeverteilung einer Flugfeldbefeuerungsleuchte und<br />
Vergleich mit ICAO-Sollvorgaben (Ellipsen) und Ist-Linien (Isocandelalinien)<br />
Abbildung 12 • Zur Optimierung des PE-Scheinwerfers wurde ein Diffraktives Optisches Element (DOE) auf die Rückseite der Projektionslinse gebracht.<br />
Hierdurch wird der Farbsaum der Hell-Dunkelgrenze reduziert (erkennbar auf den Meßstreckenbildern). Man erhält jedoch eine moderate Erhöhung des Streulichtanteils<br />
im Dunkelbereich (erkennbar an den Simulationsergebnissen).<br />
���<br />
ohne DOE mit DOE<br />
Meßstrecke<br />
Simulation<br />
Abbildung 13 • Das Beleuchtungssystems eines Datenprojektors (als Teil der<br />
gesamten Optik, Inset) bestehend aus Reflektor (1), Integratorplatten (2,3)<br />
und Polarisationskonverter (4). Ebenfalls <strong>da</strong>rgestellt ist der Verlauf einiger<br />
Lichtstrahlen (5).<br />
Kompetenz Lichttechnik und Beleuchtungstechnik an der h_<strong>da</strong><br />
Im Gegensatz zu der bekannten LED ist die OLED (engl. „organic<br />
light emitting diode“) ein großflächiges, aus mehreren<br />
Schichten bestehendes Bauelement (siehe Abbildung 1), bei<br />
der <strong>da</strong>s lichtemittierende Material nicht eine dotierte Galliumverbindung<br />
ist, sondern ein organischer, dotierter Halbleiter<br />
(Kohlenstoffverbindung).<br />
Zurzeit konkurrieren zwei Arten von Emittermaterialien: die<br />
niedermolekularen organischen Verbindungen (small molecules)<br />
und die langkettigen Polymere, welche hauptsächlich aus<br />
Derivaten von Poly-Phenylen-Vinylen bestehen.<br />
Abbildung 15 zeigt den prinzipiellen Schichtaufbau einer OLED.<br />
Wie bei der LED werden durch Anlegen einer äußeren, elektrischen<br />
Spannung über die Kathode Elektronen und über die<br />
Anode Löcher in den organischen Halbleiter injiziert. Durch die<br />
Kräfte des elektrischen Feldes driften diese Ladungsträger<br />
durch <strong>da</strong>s organische Material, treffen im günstigen Fall aufeinander<br />
und bilden Elektronen-Lochpaare (Exzitonen), welche<br />
beim Zerfall Photonen emittieren. Um eine effiziente Injektion<br />
der Ladungsträger zu gewährleisten und die Wahrscheinlichkeit<br />
der Exzitonenbildung zu erhöhen, werden bei der OLED<br />
mehrere dünne Schichten mit unterschiedlichen Materialien<br />
verwendet.<br />
Leider wirkt <strong>da</strong>s gesamte Schichtsystem wie ein optischer Interferenzfilter<br />
(vergleichbar mit einer Reflexschicht im Reflektor<br />
einer Halogenlampe) und sorgt im ungünstigsten Fall <strong>da</strong>für,<br />
<strong>da</strong>ss nur ein Bruchteil der emittierten Photonen die OLED verläßt.<br />
Aufgrund des großen Brechungsindexunterschieds am<br />
Übergang zwischen dem Substrat und der Luft werden die<br />
Photonen, welche unter einem großen Winkel auf die Grenzfläche<br />
treffen, total reflektiert und wie in einem Wellenleiter in<br />
der OLED geführt. Anschließend koppeln sie an den Stirnseiten<br />
aus (siehe Abbildung 1) oder werden vorzeitig absorbiert. Diese<br />
beiden Effekte sorgen <strong>da</strong>für, <strong>da</strong>ss nur ca. 20 Prozent der emittierten<br />
Photonen die OLED verlassen. Eine Kernaufgabe der<br />
Arbeiten an der h_<strong>da</strong> ist es, Modifikationen der Schichten und<br />
Oberflächen der OLED zu entwickeln, welche zu einer Erhöhung<br />
der Photonenausbeute führen, um so die OLED bei gleicher<br />
elektrischer Leistung effizienter zu machen.<br />
Prinzipiell bietet <strong>da</strong>s Funktionsprinzip der organischen Leuchtdiode<br />
<strong>da</strong>s Potenzial, flexible und dünne Leuchtmittel mit großen<br />
Abmaßen zu realisieren. Dabei ermöglicht die chemische<br />
Variabilität der Polymere verschieden farbige Leuchtmittel zu<br />
produzieren. Gerade weiß emittierende OLEDs, bestehend aus<br />
drei Emittern (rot, grün und blau), weisen ein gleichmäßigeres<br />
Spektrum als eine weiße LED auf und besitzen deswegen viel<br />
bessere Farbwiedergabeeigenschaften. Alle diese Faktoren<br />
machen die OLED zu einem sehr interessanten und innovativen<br />
Leuchtmittel mit vielerlei Anwendungsgebieten angefangen<br />
von der Designerleuchte für Innenraumbeleuchtungen (Abbildung<br />
16) bis hin zu Active-Matrix Displays.<br />
Die zweite Kernaufgabe der h_<strong>da</strong> im Rahmen des „HOBBIT“-<br />
Projekts ist die lichttechnische Evaluation (Simulation und<br />
Lichtmesstechnik) der OLEDs für weitere Anwendungsfelder<br />
im Bereich der Außen- und Innenbeleuchtung (Abbildungen 9<br />
und 16).<br />
5 • Zusammenfassung<br />
Gute Beleuchtung spielt eine ganz entscheidende<br />
Rolle in unserem Alltag. Die Kompetenz Licht-<br />
technik und Beleuchtungstechnik an der h_<strong>da</strong><br />
unterstützt mit ihren Werkzeugen die Prüfung<br />
und Entwicklung moderner Leuchten und Leucht-<br />
mittel im Rahmen der studentischen Ausbil-<br />
dung und von ö�entlichen und Industrie-Entwick-<br />
lungsprojekten.<br />
FACHBEREICH MATHEMATIK UND NATURWISSENSCHAFTEN<br />
Abbildung 14 • Beleuchtungsstärkeverteilung in der LCD-Ebene eines Datenprojektors<br />
mit Integratorsystem (ASAP-Grafik)<br />
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