Querschnitt 21 / Februar 2007 - h_da: Hochschule Darmstadt
Querschnitt 21 / Februar 2007 - h_da: Hochschule Darmstadt
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QUERSCHNITT <strong>21</strong><br />
VOM CHEMIELABORANTEN<br />
ZUM CHEMIE-INGENIEUR (FH)<br />
Autor •<br />
Prof. Dr. Volker Wiskamp<br />
Fachbereich Chemie- und Biotechnologie<br />
Angestellte der Firmen Merck und Degussa/Röhm mit einer<br />
abgeschlossenen Ausbildung als Chemielaborant, Chemikant,<br />
Chemie-Techniker oder -Meister können sich an der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Darmstadt</strong> zum Diplom-Chemie-Ingenieur (FH) weiter<br />
qualifizieren. Der Autor hat an dem Fortbildungsprogramm<br />
über viele Jahre mitgewirkt und berichtet im Folgenden über<br />
seine Erfahrungen, über die Ergebnisse von Befragungen der<br />
Studierenden bzw. Absolventen sowie den Meinungsaustausch<br />
mit Ausbildern in der Industrie und an Berufsschulen und mit<br />
Kollegen an anderen <strong>Hochschule</strong>n. Die Arbeit wurde im Rahmen<br />
eines Modellprojektes der Bund-Länder-Kommission „Verbesserte<br />
Durchlässigkeit zwischen einer einschlägigen Berufsausbildung<br />
und dem Studium“ durchgeführt.<br />
Motivation und Lernstrategien nebenberuflich Studierender<br />
Nebenberuflich Studierende möchten eine qualifiziertere und<br />
verantwortungsvollere Tätigkeit, beruflich aufsteigen, höheres<br />
Gehalt und auf ihre momentane Anstellung nicht verzichten.<br />
Sie zeichnen sich durch diszipliniertes Arbeiten und kritisches<br />
Beurteilen des Lernstoffes aus. Bei ihnen dominiert <strong>da</strong>s vernetzende<br />
gegenüber dem wiederholenden Lernen. Ihr Notendurchschnitt<br />
ist um 1 – 2 Noten besser als der von Studierenden,<br />
die direkt nach den (Fach)Abitur mit dem Studium beginnen.<br />
Firmeninteressen<br />
Die Firmen möchten ihre qualifizierten Mitarbeiter fördern. Sie<br />
beteiligen sich an den Studiengebühren, gewähren Sonderurlaub,<br />
legen die Gleitzeit- und Überstundenregelung großzügig<br />
aus und versetzen die Studienabsolventen auf eine höhere<br />
Stelle. Sie haben konkrete Wünsche bezüglich der Unterrichtszeit<br />
(Freitags, Samstags, Abende, Blockpraktika) und auch inhaltliche<br />
Wünsche, insbesondere in Hinblick auf <strong>da</strong>s Studium<br />
Generale.<br />
Einstufungsprüfung<br />
Wer die Fachprüfungen des Grundstudiums (Mathematik, Physik,<br />
Ingenieurwissenschaftliche Grundlagen, Anorganische, Organische,<br />
Physikalische Chemie) besteht, bekommt alle Praktika<br />
und sonstigen Studienleistungen im Grundstudium sowie<br />
<strong>da</strong>s Betriebspraktische Semester erlassen und wird ins Hauptstudium<br />
eingestuft. Dort muss er alle Lehrveranstaltungen<br />
absolvieren. Die Anerkennung von Leistungen aus der beruflichen<br />
Arbeit ist möglich (Einzelfallprüfung).<br />
Diplomarbeit nebenberuflich Studierender<br />
Nebenberuflich Studierende führen ihre Diplomarbeiten in ihren<br />
Firmen (Fortsetzung laufender Arbeitsprojekte, Vorberei-<br />
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tung auf zukünftige Tätigkeiten) durch, so <strong>da</strong>ss kein zusätzlicher<br />
Zeitbe<strong>da</strong>rf entsteht.<br />
Vollzeitstudierende mit Berufsausbildung<br />
Diese heterogenere Gruppe hat oftmals die Lehre als „Probezeit“<br />
für ein Studium betrachtet oder ist mit der Mittleren Reife<br />
in die Lehre eingetreten und hat während dieser Zeit <strong>da</strong>s<br />
(Fach)Abitur nachgeholt. Es gibt aber auch „schlechte“ Laboranten,<br />
die von ihren Firmen nicht weiter beschäftigt werden<br />
und die im Sinne einer Flucht-nach-vorne ins Studium eintreten.<br />
Andere wollen einfach <strong>da</strong>s Studentenleben genießen.<br />
Verbesserungsvorschläge<br />
Studierwillige Azubis sollten in der letzten Phase ihrer beruflichen<br />
Ausbildung einige Vorlesungen an der <strong>Hochschule</strong> im<br />
Sinne eines Probestudiums besuchen. Wenn Sie <strong>da</strong>nn <strong>da</strong>s Studium<br />
aufnehmen, sollten sie gleich von einem Mentor zu Einzelgesprächen<br />
eingeladen werden, um ihre persönlichen Kenntnisse<br />
und Fähigkeiten in Hinblick auf weiter gehende Anerkennung<br />
von Studienleistungen zu eruieren. Um Beruf und<br />
Studium zeitlich besser vereinigen zu können, sollten verstärkt<br />
Elemente des Fernstudiums und E-Learnings ins Curriculum<br />
integriert werden. Der Kontakt zwischen den Professoren und<br />
den Vorgesetzten der Studierenden in ihren Firmen sollte gepflegt<br />
werden, insbesondere im Hinblick auf verstärkte Kooperationen<br />
zwischen <strong>Hochschule</strong> und Industrie. Auch die Beteiligung<br />
mehrerer <strong>Hochschule</strong>n am einem Studienprogramm<br />
kann organisatorisch und inhaltlich sinnvoll sein.<br />
Fazit<br />
Für einen jungen Menschen, der während der Schulzeit seine<br />
Liebe zur Chemie entdeckt hat, der aber nicht den langen Weg<br />
über die Promotion und die Postdoc-Tätigkeit bis zum Beruf als<br />
Chemiker in der Forschung oder Industrie gehen möchte, ist<br />
eine berufliche Ausbildung mit einer anschließenden nebenberuflichen<br />
Weiterqualifizierung, demnächst zwar nicht mehr mit<br />
einem Diplom-Ingenieur – sondern mit einem Bachelor – und<br />
eventuell sogar einem Master-Abschluss, an einer Fachhochschule<br />
sehr attraktiv.<br />
Literatur<br />
• V. Wiskamp: Vom Laboranten zum Ingenieur (FH). – Chemie<br />
in Labor und Biotechnik 57 (2006), Heft 1, S. <strong>21</strong>–24<br />
• http://www.fbc.fh-<strong>da</strong>rmstadt.de/homepages/Wiskamp/<br />
bildungspartnerschaften/studiumnacheinerberufsausbildung/index.html<br />
KÜNSTLICHE NEURONALE NETZE<br />
(KNN) ZUR VERBRAUCHSPROGNOSE<br />
IM STROM- UND GASBEREICH<br />
Autoren •<br />
Dipl.-Ing.(FH) Thorsten Fiedler<br />
Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik<br />
Dipl.-Ing.(FH) Steffen Ott OHP Automation Systems GmbH, Rodgau<br />
Prof. Dr.-Ing. Dieter Metz<br />
Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik<br />
Der Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik der <strong>Hochschule</strong> <strong>Darmstadt</strong> beschä�igt<br />
sich seit mehreren Jahren mit dem Training der Betriebsführung elektrischer Netze und hat in<br />
Kooperation mit Industrieunternehmen, beispielsweise mit der OHP Automation Systems in Rodgau,<br />
einen Trainingssimulator für den Betrieb elektrischer Netze entwickelt. Als konsequente Fortsetzung<br />
dieser Arbeiten ist die Lastprognose für eine optimale Einschätzung des Verbraucherverhaltens<br />
in den Vordergrund gerückt.<br />
Zerlegung einer Zeitreihe<br />
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Abbildung 1 • Zerlegung einer Zeitreihe in systematische Komponenten<br />
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PROJEKTBERICHTE<br />
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