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alternating gradient - abbremsung von benzonitril - CFEL at DESY

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2 Einleitung<br />

tersuchten Teilchen erhöhen. Die Herstellung kalter, langsamer Moleküle bietet da-<br />

her herausragende Vorteile für die Untersuchung fundamentaler physikalischer Zu-<br />

sammenhänge. Anwendungen wie die hochpräzisen Messungen des elektrischen<br />

Dipolmoments des Elektrons [4, 5] und die Untersuchung einer Paritätsverletzung<br />

in chiralen Molekülen [6–8] ermöglichen es, entsprechende Vorhersagen der Quan-<br />

tenelektrodynamik, des Standardmodells und verschiedener Parametrisierungen der<br />

Stringtheorie experimentell zu überprüfen. Hochauflösende Spektroskopie wurde<br />

an kaltem, abgebremstem 15 ND3 [9] und OH [10] durchgeführt. In gegenwärtigen<br />

Experimenten an OH [10] werden Nachweise für die zeitliche Veränderung der<br />

Hyperfeinstrukturkonstante [11] gesucht. Substanziell neue Erkenntnisse über die<br />

Wellenn<strong>at</strong>ur großer Objekte [12] können sich aus der Herstellung <strong>von</strong> Bose-Ein-<br />

stein-Kondens<strong>at</strong>en ergeben [13–15], welche erstmals 1995 mit Atomen [16, 17] und<br />

2003 mit Alkali-Dimeren [18, 19] realisiert wurde. In aktuellen Experimenten wer-<br />

den Versuche zur Herstellung eines Bose-Einstein-Kondens<strong>at</strong>s aus hetero<strong>at</strong>omaren<br />

Molekülen unternommen [20, 21]. Auch im Bereich der ultrakalten Chemie eröffnen<br />

kalte Moleküle eine Vielzahl spannender Anwendungen. So zeigen Reaktionen bei<br />

Temper<strong>at</strong>uren nahe des absoluten Nullpunktes, welche sich beispielsweise durch<br />

Kollision langsamer, kalter Molekularstrahlen untersuchen lassen [22], häufig un-<br />

gewöhnliche Dynamik [23].<br />

Die bei Atomen so erfolgreiche Technik der Laser-Kühlung [24–26] versagt bei Mo-<br />

lekülen aufgrund der T<strong>at</strong>sache, dass die Franck-Condon-Faktoren für vibronische<br />

Übergänge stets signifikant kleiner als eins sind und daher kein geschlossener Kühl-<br />

zyklus etabliert werden kann. Deswegen muss zur Herstellung <strong>von</strong> kalten Molekü-<br />

len auf andere Methoden zurückgegriffen werden. Prinzipiell existieren zwei Ansät-<br />

ze: Der erste besteht darin, Moleküle aus kalten Atomen, deren Kühlung bereits gut<br />

beherrschbar ist, herzustellen. Die Assozi<strong>at</strong>ion der Atome zum Molekül lässt sich<br />

entweder durch Photoassozi<strong>at</strong>ion unter Absorption eines Photons [27] oder durch<br />

ein äußeres Feld erreichen, welches über eine Feshbach-Resonanz hinweg variiert<br />

wird [28, 29]. Der Vorteil dieser Methoden liegt in der Erreichbarkeit großer Teil-<br />

chendichten und sehr tiefer Temper<strong>at</strong>uren im µK-Bereich. Bisher sind diese Metho-<br />

den jedoch im Wesentlichen auf Dimere und einige Trimere beschränkt. Der zwei-<br />

te, unmitellbare Ans<strong>at</strong>z ist die direkte Kühlung <strong>von</strong> Molekülen. Bei der sogenann-<br />

ten Puffergaskühlung (buffer gas cooling) werden warme Moleküle mit Helium als<br />

Kühlmittel in Verbindung gebracht, so dass sie durch elastische Stöße ihre inne-<br />

re Energie verlieren und bis auf etwa 1 − 0, 1 K abkühlen [30]. Langsame Molekü-<br />

le können auch durch gezielte Geschwindigkeitsselektion aus einem thermischen,<br />

langsamen Strahl herausgefiltert [31, 32]und eingefangen werden [33]. Die Molekü-<br />

le verbleiben bei dieser Technik allerdings meist in hohen angeregten Zuständen, da

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