alternating gradient - abbremsung von benzonitril - CFEL at DESY
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28 Experimenteller Aufbau<br />
farbstofflaser (RDL, ring dye laser) sowie eine Photok<strong>at</strong>hode mit nachgeschaltetem<br />
Sekundärelektronenvervielfacher (PMT, photomultiplier tube). Eine schem<strong>at</strong>ische Über-<br />
sicht des Versuchsaufbaus zeigt Abb. 3.1.<br />
3.1.1 Molekularstrahl<br />
Die Erzeugung <strong>von</strong> Molekularstrahlen ist eine Technik, die seit langem verwendet<br />
und beherrscht wird [73]. Das Verfahren beruht darauf, dass es beim adiab<strong>at</strong>ischen<br />
Ausströmen eines Gases durch eine Düse in einen Bereich niedrigeren Druckes zu<br />
einer effizienten Kühlung der internen Freiheitsgrade der Teilchen kommt. Die inne-<br />
re Energie wird dabei fast komplett in die Vorwärtsbewegung umgesetzt. Für einen<br />
hinreichend großen Druckunterschied kommt es nach einem kurzen Bereich, in dem<br />
die Moleküle durch Stöße thermalisieren, zu einer Überschallexpansion. Als Konse-<br />
quenz ergibt sich ein stark kollimierter, schneller Strahl <strong>von</strong> intern und transl<strong>at</strong>o-<br />
risch kalten Molekülen, zwischen denen keine Stöße mehr st<strong>at</strong>tfinden. Im vorlie-<br />
genden Experiment wird ein Edelgas – üblicherweise Xenon – bei niedrigem Druck<br />
(pXe ≈ 0, 7 bar) und bei Raumtemper<strong>at</strong>ur durch ein Gefäß mit flüssigem Benzo-<br />
nitril (Aldrich, 99%) geleitet. Das entstandene Gasgemisch wird mit einer Repeti-<br />
tionsr<strong>at</strong>e <strong>von</strong> 40 Hz durch eine kühlbare Düse (General Valve Series 99) mit einer<br />
Öffnungsgröße <strong>von</strong> 0, 8 mm und einer Öffnungszeit <strong>von</strong> etwa 150 µs in die Quell-<br />
kammer expandiert. Die Position der Düse kann mit Hilfe eines Manipul<strong>at</strong>ors in<br />
allen drei Raumrichtungen verändert werden. Der zentrale Teil der Überschallex-<br />
pansion trifft nach 27 mm auf einen 1, 5 mm großen Skimmer, der den Strahl weiter<br />
kollimiert und als differentielle Pumpstufe dient. Der Druck in der Quellkammer<br />
liegt bei eingeschalteter Düse typischerweise im Bereich <strong>von</strong> 10 −5 mbar, hinter dem<br />
Skimmer bei etwa 10 −7 mbar. Der Skimmer ist derart auf einer beweglichen Pl<strong>at</strong>te<br />
angebracht, dass die Öffnung zwischen Quell- und Abbremskammer <strong>von</strong> außen ge-<br />
schlossen werden kann, um die Quellkammer separ<strong>at</strong> belüften oder abpumpen zu<br />
können [74]. Das Hochvakuum wird durch drei Turbomolekularpumpen erzeugt,<br />
welche an eine durch zwei Hubkolbenpumpen evakuierte Vorvakuumlinie ange-<br />
schlossen sind. Die Quellkammer h<strong>at</strong> eine Länge <strong>von</strong> 480 mm und wie sämtliche<br />
anderen Vakuumkammern auch einen Durchmesser <strong>von</strong> 235 mm. Weitere Details<br />
zum Vakuumsystem finden sich bei Wohlfart [75].<br />
Für das Abbremsen <strong>von</strong> OH-Radikalen muss der oben beschriebene Aufbau leicht<br />
modifiziert werden, da diese nicht chemisch stabil sind. Zunächst wird, wie oben be-<br />
schrieben, ein Gasgemisch aus Xenon und Salpetersäure (Aldrich, 90%) hergestellt<br />
und dann das OH in situ innerhalb der Expansion erzeugt. Dazu dissoziiert man<br />
die Salpetersäure mit einem gepulsten Excimerlaser (NEWEKS PSX-501-2) mit ei-