alternating gradient - abbremsung von benzonitril - CFEL at DESY
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22 Theoretische Grundlagen<br />
hohes E0 <strong>von</strong>nöten ist, kann man in der Praxis d nicht beliebig groß wählen, son-<br />
dern muss einen Kompromiss zwischen Abbremsvermögen und großer Akzeptanz<br />
finden. Untersucht man die Abhängigkeit der Akzeptanz <strong>von</strong> den Längen S und L,<br />
so ergeben sich optimale Ergebnisse für L ≈ 1/κ und S ≪ L. Praktisch muss S einen<br />
Mindestwert haben, um elektrische Überschläge zwischen den Elektroden zu ver-<br />
hindern. Das Experiment in dieser Arbeit h<strong>at</strong> Werte <strong>von</strong> S eff = 8 mm, L eff = 12 mm<br />
und d = 2r0 = 2 mm. Aufgrund der halbkugelförmigen Enden weichen diese effektiven<br />
Werte <strong>von</strong> S und L geringfügig <strong>von</strong> den mechanischen Werten S mech =<br />
7 mm , L mech = 13 mm ab, siehe hierzu Abb. 2.7.<br />
Betrachtet man die longitudinale Bewegung der Moleküle, d. h. die Bewegung ent-<br />
lang der Strahlachse, so ergibt sich bei eingeschalteter Hochspannung (HV) in z-<br />
Richtung ein Potential mit der Periodizität L + S. Es ist daher sinnvoll, den Werte-<br />
bereich der Koordin<strong>at</strong>e z auf das Intervall [0; L + S] zu beschränken, wobei z = 0<br />
als Mitte der Linse definiert wird. Um die longitudinale Fokussierung in geschalte-<br />
ten Feldern zu beschreiben, greift man auf das Konzept des synchronen Moleküls<br />
zurück [70]: Dieses ist ein hypothetisches Teilchen, welches sich zu den Schaltzeiten<br />
tan und taus in jeder Linse an der gleichen Stelle zan beziehungsweise zaus befindet.<br />
Die Gesamtlänge f := zaus − zan, über welche das synchrone Molekül den Feldern<br />
ausgesetzt ist, bezeichnet man als Fokussierlänge. Hochfeldsucher verlieren beim<br />
Hineinfliegen in die eingeschaltete Linse aufgrund des Stark-Effektes potentielle<br />
Energie, gewinnen den gleichen Energiebetrag jedoch an kinetischer Energie hinzu<br />
und werden beschleunigt. Beim Austritt aus der Linse kehrt sich dieser Prozess um,<br />
und die Moleküle werden wieder abgebremst. Im einfachsten Fall wählt man die<br />
Schaltpunkte des Feldes symmetrisch um z = 0. Das synchrone Molekül wird dann<br />
im gleichen Maß beschleunigt wie es abgebrenst wird, so dass es insgesamt seine<br />
Geschwindigkeit beibehält. Moleküle, die dem synchronen Molekül etwas voraus<br />
(hinterher) sind, befinden sich jedoch beim Einschalten des Feldes bereits weiter in<br />
(vor) der Linse und fliegen deshalb weiter (weniger) aus der Linse heraus, d. h. sie<br />
werden insgesamt abgebremst (beschleunigt). Als Konsequenz ergibt sich eine Fo-<br />
kussierung in longitudinaler Richtung, die als bunching bezeichnet wird. Schaltet<br />
man die Felder asymmetrisch um z = 0, so wird das synchrone Molekül entweder<br />
beschleunigt oder abgebremst. Ein Maß für die Stärke der Abbremsung ist die Posi-<br />
tion d := zaus, an der das Feld ausgeschaltet wird; dabei führen positive Werte <strong>von</strong><br />
d zur Abbremsung. Die kinetische Energie nimmt dabei pro Linse bei gleichbleiben-<br />
der potentieller Energie um den Betrag<br />
∆E kin = E Stark(zaus) − E Stark(zan) (2.27)