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STARK!STROM Magazin #4

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10<br />

Strom-Feld<br />

ROTERFELD<br />

Dämonen mit Sternchen-App<br />

Nicht nur, dass sich Aaron ROTERFELD als Stark!Strom-Fan zu<br />

erkennen gibt, gewährt der „Dark Rock“-Sympathikus aus dem<br />

Ländle auch Einblicke in die Geschichte des aktuellen Werkes<br />

„Hamlet At Sunset“ (True Artist Records) und erweist sich somit<br />

im Telefoninterview als eloquenter Gesprächspartner.<br />

Und die große Frage, die sich analog zum Titel des<br />

neuen ROTERFELD-Albums aufdrängt, ist natürlich<br />

die Verbindung zur Figur des Hamlet…<br />

Die Entstehung des Albums<br />

fiel in die Zeit, als William<br />

Shakespeare seinen<br />

400. Todestag<br />

„gefeiert“ hat (lacht),<br />

und er war definitiv<br />

einer der größten<br />

Dichter, die es jemals<br />

gab. Keiner<br />

hat so viele verschiedene<br />

Bühnenfiguren<br />

erschaffen<br />

wie er. Alles Charaktere,<br />

die durch den<br />

Sturmwind des Schicksals<br />

gejagt werden. Die<br />

Auswahl der Songs war<br />

zu diesem Zeitpunkt schon<br />

absehbar und es ist durchaus<br />

so, dass ich mich ein Stück weit, bis<br />

die Songs ausproduziert waren, durch diesen<br />

Prozess gequält habe wie Hamlet auf der Suche<br />

nach Rache für seinen Vater.<br />

Wobei mir auch sehr an der Umsetzung der<br />

Vielschichtigkeit des Hamlet’schen Charakters<br />

gelegen ist. Gleichzeitig war mir klar, dass kaum<br />

eine Band so viele verschiedene Sachen auf ein<br />

Album gepackt hätte.<br />

Also doch auch eine Prise Wahnsinn?<br />

(lacht) Ja, der Wahnsinn ist mir schon einige Male<br />

vorgeworfen worden. Andererseits treibt mich<br />

gerade dieser Wahnsinn an, ein besseres Wort<br />

ist vielleicht Besessenheit oder Leidenschaft.<br />

Es ist im Grunde ein innerer Dämon, der dich<br />

antreibt, immer weiterzumachen und alle<br />

potenziellen Hindernisse zu überwinden.<br />

Musikalisch deckt ROTERFELD eine ziemliche Bandbreite<br />

ab. Rock, Gothic, symphonische Elemente, Metal,<br />

eingängige Refrains, fast schon „radiotaugliche“<br />

Hits, aber auch „schwerere“ Parts,… Wie wichtig ist<br />

es für dich, einordbar zu sein – oder interessiert<br />

dich das gar nicht?<br />

Für mich ist es wichtig, nicht einordbar zu sein.<br />

Ich finde es lustig, immer wieder mal für eine<br />

Überraschung gut zu sein. ROTERFELD war<br />

ja immer mehr ein Kunstprojekt<br />

als eine gewachsene Band, die<br />

sich unter Umständen an gewisse<br />

Regeln halten muss.<br />

ROTERFELD sind, was<br />

das betrifft, absolut<br />

frei. Die einzige Regel,<br />

die es gibt, ist, was<br />

ich gerade zur Regel<br />

erkläre. (lacht)<br />

Aaron, was inspiriert<br />

dich, woraus schöpfst<br />

du deine Kraft, was<br />

bringt dich heil durch<br />

die Nacht?<br />

Die Inspiration für „Hamlet<br />

At Sunset“ geht auf viele<br />

verschiedene Eindrücke zurück.<br />

Teile dieser Songs sind entstanden,<br />

da war ich gerade mal 16 Jahre jung, und es<br />

gibt natürlich auch ganz neue, die so ein oder<br />

zwei Jahre alt sind. In Wirklichkeit stehen<br />

da immer Gefühle oder Stimmungslagen<br />

am Anfang.<br />

© Phil Strahl<br />

Mein Vater war ein sehr begabter<br />

Maler, ich hingegen habe<br />

zwei komplett linke Hände<br />

dafür. Deshalb versuche ich<br />

mit der Musik zu malen und<br />

auf diesem Weg Bilder zu<br />

erschaffen, die dramatisch<br />

sind – die große Geste, womit<br />

wir wieder bei Hamlet<br />

wären.

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