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STARK!STROM Magazin #4

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Strom-kreis<br />

ABSTRACTYSS –<br />

Beyond Nuclear Dreams (Eigenprod.)<br />

Fett ist es geworden, das Debüt des Bajuwaren-Trios.<br />

Der doch recht progressiv angehauchte<br />

Death Metal mit ein wenig Black-Querverweisen<br />

liegt ja eh im Trend, somit werden auch diese<br />

neun Bretter (zwei Tracks sind nur instrumentale Überleitungen) schnell<br />

Freunde finden. Der Gitarrensound ist breitwandig, nur die Drums sind<br />

halt programmiert, was man – wie so oft – leider schon beim ersten Beat<br />

hört. Shouter André scheint des Öfteren mit dem Grindcore zu liebäugeln<br />

und bree-bree-breet manchmal in herzallerliebster Gurgelmanier. Und<br />

beim überraschend melodiösen „Kara Buran“ singt er sogar ansatzweise!<br />

Schade, dass man trotz nettem Booklet und keinem Totalausfall hier<br />

eher noch den Eindruck eines „Projektes“ erweckt. Die musikalische<br />

Ausrichtung stimmt nämlich schon mal, und das Ganze fährt einem<br />

auch voll in die Fresse. Vielleicht findet sich ja doch noch ein geeigneter<br />

Trommler…<br />

Mike<br />

www.facebook.com/abstractyss<br />

ADISDEAD – Buy One, Get One (Eigenprod.)<br />

Mit dieser EP veröffentlichte das Welser Trio<br />

ein vielseitiges und gelungenes, wenngleich<br />

noch nicht ganz perfektes Erstlingswerk. Die<br />

sechs Songs bewegen sich irgendwo zwischen<br />

Blues- und Hard Rock, zwischen BLACK STONE<br />

CHERRY und DANKO JONES. Die perfekten Beispiele dafür liefern<br />

die Tracks „Living A Lie“, „Back On The Track“ sowie das durchaus<br />

radiotaugliche „Fired By A Gun“. Die Hooks verführen zum Kopfnicken,<br />

das sich spätestens während des Refrains zu einem wilden Schütteln<br />

des Hauptes verwandelt. Neben den ausgefeilten Gitarren-, Bass- und<br />

Schlagzeugarrangements begeistert der facettenreiche und kraftvolle<br />

Gesang von Frontmann Helmut Budaker (G+V). Den einzigen<br />

Wermutstropfen stellt die obligatorische Ballade „Incredible“ dar,<br />

was vor allem am Text liegt: Ohne die Nummer vorher gekannt zu<br />

haben, klangen die Zeilen bereits beim ersten Durchlauf irgendwie<br />

bekannt…<br />

Flo<br />

www.adisdead.jimdo.com<br />

COUNTERWEIGHT – Life Thread<br />

(Bleeding Nose Rec.)<br />

Die Klagenfurter Jungs geben mit ihrer neuen<br />

EP heftigst was auf die Ohren! Ein perfekter<br />

Mittelweg aus Deathcore, siehe bzw. höre die<br />

Vocals und Instrumente in den Strophen, und<br />

Metalcore, letzterer untermauert durch exzellentes Riffing und den<br />

Gesang in den Refrains. Mitunter wird das Ganze aber auch bunt<br />

durchgemischt, letztendlich kommt für alle Fans, die sich im Core<br />

zu Hause fühlen, etwas Schönes raus. Daumen rauf, wir freuen uns<br />

auf mehr!<br />

Mozgi<br />

www.counterweight.at<br />

FEAR OF DOMINATION – Metanoia<br />

(Out Of Line)<br />

Das nenn’ ich mal Finnish Feinstes, denn hier<br />

staubt es gewaltig!<br />

Dabei ist das zweite Album der finnischen Band<br />

eines, das definitiv mehrmaliges Abspielen<br />

erfordert, nicht wegen audiophiler Spitzfindigkeiten (die es gibt),<br />

sondern weil es ein wirklich mitreißendes Stück Metal ist. Trotz massiv<br />

moderner Produktion wirkt „Metanoia“ angenehm handgefertigt, was<br />

auch für die Band spricht, da sie sich nicht auf eine digitale Denaturierung<br />

ihres Sounds eingelassen hat. Das wäre auch ewig schade,<br />

denn F.O.D. sind nicht nur ausgezeichnete MusikerInnen, auch was<br />

das Songwriting betrifft, ist mehr als nur ein joviales Schulterklopfen<br />

angebracht. Das beweist der von der ersten Nummer „Dance With The<br />

Devil“ an automatisch einsetzende Headbang-Reflex. Ausnahmesängerin<br />

Sara bringt naturgemäß das nötige Maß an Aufmerksamkeit,<br />

obwohl die Truppe das Label „Female Fronted“ (manchmal eine<br />

Mischung aus Minderheitenschutz und Warnhinweis) jetzt mal gar<br />

nicht so braucht. Hier ist einfach eine gute junge Band am Start, die<br />

mit dazu beitragen wird, dass das Genre insgesamt nicht in seinen<br />

Manierismen steckenbleibt.<br />

Als Deluxe-Ausgabe gibt es den Erstling „Atlas“ noch dazu, quasi die<br />

Stereo-Faustwatschn, das sitzt!<br />

Claudia<br />

www.fod.fi<br />

HAKEN – L-1ve (Inside Out Music)<br />

Nach vier Studioalben legen die britischen<br />

Proggies ihr erstes Live-Dokument vor,<br />

mitgeschnitten im April 2017 im legendären<br />

Amsterdamer „Melkweg“. Da man auf dieser<br />

Tour auch das zehnjährige Jubiläum feierte,<br />

ließen sich Band und Label nicht lumpen und kredenzen der Fanschar<br />

nun ein üppiges Paket: „L-1ve“ beinhaltet besagten Gig auf zwei<br />

CDs und einer DVD und kommt als Digipak mit einer Bonus-DVD<br />

mit älterem Live-Material und diversen Videos. Klangtechnisch<br />

konnte sowohl die überaus euphorische Stimmung als auch die<br />

Darbietung der Band (sensationell: Sänger Ross Jennings!) sehr<br />

gut eingefangen werden.<br />

Dass man für die Setlist mehrere Songs („1985“, „Red Giant“) des<br />

seinerzeit aktuellen Drehers „Affinity“ berücksichtigte, ist ebenso<br />

logisch wie nachvollziehbar. Überraschend kommt dagegen das<br />

„Aquamedley“ am Ende der ersten CD: eine Zusammenstellung<br />

diverser Tracks des 2010er-Debüts „Aquarius“, die in gut 25 Minuten<br />

en bloc vorgetragen werden. Nette Geschichte, die zusammen mit<br />

den ebenso berücksichtigten Auszügen vom 2013er-Album „The<br />

Mountain“ (unendlich cool: „Atlas Stone“) und dem zum Abschluss<br />

präsentierten Titeltrack des 2011er-Opus „Visions“ eine gut<br />

ausgewogene Mischung ergibt und den Erfolgslauf von HAKEN<br />

eindrucksvoll dokumentiert.<br />

Walter<br />

www.hakenmusic.com<br />

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