STARK!STROM Magazin #4
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Todes-Strom<br />
ASPHAGOR<br />
Chorknaben mit Halswirbel<br />
© SPV<br />
© Asphagor<br />
22<br />
Ihr neues, drittes Album „The Cleansing“ wurde ebenso abgefeiert wie die fulminanten Live-Präsentationen. Höchste Zeit, um mit<br />
der Tiroler Black/Death-Band auf Tuchfühlung zu gehen. Und welche Location bietet sich dafür besser an als das EGE in Wörgl, einst<br />
das zweite Wohnzimmer jedes Metal-Fans im Tiroler Unterland? Ausgewiesen als Café-Bar offeriert es zwar keinen Kuchen, dafür<br />
Jacky Cola. Und feiert ein Stammkunde Geburtstag, gibt’s eine Lokalrunde Wurstsalat (Wahnsinn, Andi).<br />
Mögen die wilden Jahre im EGE auch vorüber sein, der Nostalgie wegen zieht es die Ü30-Metaller immer noch hin. Und bevor ich<br />
jetzt auch noch über die Speisekarte schwadroniere (leckere Lammkoteletts!), starten wir das Interview.<br />
Mir gegenüber sitzen Frontmann Steff alias Morgoth<br />
und Drummer Max aka Sargoth. Welche Pseudonyme<br />
gibt es noch bei ASPHAGOR und was bedeuten<br />
sie?<br />
Sargoth: In unserer Band gibt es noch Hybreos,<br />
Zanesco und Atlas. Letzteres war ein Gag von<br />
ihm und dem inzwischen ausgestiegenen Axis,<br />
also die beiden ineinandergreifenden ersten<br />
Halswirbel.<br />
Morgoth: Für mich als „Herr<br />
der Ringe“-Fan war klar, dass<br />
ich mich nach dem „Schwarzen<br />
Feind der Welt“ benenne.<br />
„Folglich haben wir uns in<br />
einer Bau-Halle vor dem Studio<br />
im Halbkreis aufgestellt…“<br />
Gemeinsame Pinkelpause??<br />
Woher stammen die Inspirationen<br />
zum Album „The Cleansing“ und wer oder was wird<br />
wovon gereinigt?<br />
S: Die musikalische Inspiration kommt von<br />
überallher, nicht nur aus dem Black/Death-Bereich,<br />
auch wenn man einen gewissen Einfluss<br />
von WATAIN oder DISSECTION nicht leugnen<br />
kann, diese Bands gefallen uns sehr gut. Aber wir<br />
hören auch ganz andere Musik, ich komme eher<br />
aus dem rockigeren Lager, mag PINK FLOYD oder<br />
THE WHO, während ein Gitarrist auch auf Hip<br />
Hop und der andere auf Jazz und Funk steht.<br />
M: „The Cleansing“ steht für einen Reinigungsprozess,<br />
ähnlich jenem der Alchimisten von früher,<br />
die aus etwas Unedlem etwas Reines, Edles<br />
herstellten. Der Protagonist unseres Albumkonzepts<br />
muss auf der Suche nach Vollkommenheit<br />
einige Höhen und Tiefen durchleben und<br />
auch als er an seinem Ziel ankommt, bleibt er<br />
unzufrieden, obwohl er eigentlich alles<br />
erreicht hat.<br />
Ein sehr interessantes Konzept, wie darf<br />
man sich da den Songwriting-Prozess und<br />
die Textfindung vorstellen?<br />
M: Fixe Zuständigkeitsbereiche gibt es bei uns<br />
keine, wir sitzen bei einem Bier zusammen und<br />
philosophieren… Zuerst entsteht aber immer<br />
der Text, erst dann die Melodie.<br />
S: Für die künstlerische Gestaltung zeichnet –<br />
sprichwörtlich – Morgoth verantwortlich, er<br />
verfügt da über viel Talent.