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Der Burgbote 1970 (Jahrgang 50)

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Ehrung Richard Trunks in seiner Geburtsstadt Tauberbischofsheim<br />

In Tauberbischofsheim wurde am Sonntag,<br />

dem 5. Juli <strong>1970</strong>, das Tauberfränkische Land<br />

schaftsmuseum feierlich eingeweiht. Eine gute<br />

Stube dieses Museums ist dabei als eine<br />

dauernde Gedächtnisstätte für den großen<br />

Sohn der Stadt, unseren verewigten Ehrenchormeister<br />

Prof. Richard Trunk, eingerichtet<br />

worden.<br />

Als der KMGV von der beabsichtigten Ehrung<br />

Prof. Trunks erfuhr, war es für ihn eine Selbst<br />

verständlichkeit, sich durch ein vertrautes Mit<br />

glied des Vereins dort vertreten zu lassen.<br />

Sangesbruder Josef Pering hatte sich zur<br />

Übernahme dieser Aufgabe bereiterklärt. Mit<br />

ihm zusammen fuhr Sangesbruder Wilhelm<br />

Ritterbach, der eine persönliche Einladung zur<br />

Teilnahme an den Festlichkeiten erhalten<br />

hatte.<br />

Die einheimische Prominenz und auch die<br />

Sängerschaft von Tauberbischofsheim waren<br />

tief beeindruckt von der sangesbrüderlichen<br />

Treue der Kölner Sänger, sind doch bereits<br />

36 Jahre seit dem Ausscheiden Richard<br />

Trunks aus seinem Dirigentenamt in Köln ver<br />

strichen. Voll Stolz und mit sichtbarer Freude<br />

konnte Bürgermeister Walter Grosch im Kur<br />

mainzischen Schloß hundert Gäste aus mehr<br />

als 60 Städten der Bundesrepbulik begrüßen.<br />

Sein besonderer Gruß galt der Gattin Richard<br />

Trunki^, Frau Maria Trunk-Delbran, die eigens<br />

aus Riederau zur Teilnahme an der sie sehr<br />

bewegenden Feier gekommen war.<br />

In der „Tauber-Rundschau" lesen wir u. a.<br />

„Nach einem kurzen Rückblick auf die Grün<br />

dungsgeschichte des Museums und des Ver<br />

eins Tauberfränkischer Heimatfreunde wies<br />

der Bürgermeister noch besonders auf die<br />

Richard-Trunk-Stube hin, die eine Stätte der<br />

dauernden Erinnerung an den großen Sohn<br />

unserer Stadt sein und bleiben sollte. Als<br />

Ausdruck des Dankes verlieh er die neuge<br />

prägte Goldene Verdienstmedaille der Stadt<br />

Tauberbischofsheim an Frau Maria Trunk-<br />

Delbran."<br />

Anschließend an die Ansprachen, die von<br />

dem Leiter des Landesamtes für Denkmal<br />

pflege Karlsruhe, Herrn Dr. NIester, und von<br />

Herrn Landrat Rühl gehalten wurden, und die<br />

sich vornehmlich mit dem Museum in seiner<br />

Gesamtheit befaßten, hielt Herr Dr. Ott, aus<br />

München, die Gedenkrede für den vor 2 Jah<br />

ren verstorbenen Komponisten.<br />

Dazu sei wieder die „Tauber-Rundschau"<br />

zitiert:<br />

„Auch Dr. Ott nannte die Schaffung dieser<br />

Gedenkstätte ein ganz besonderes Verdienst,<br />

da ja das Wesen der Trunkschen Musik aus<br />

der Tauberlandschaft geprägt worden sei. Dr.<br />

Ott würdigte die drei Bereiche des Musik<br />

schaffens von Richard Trunk: die reine Instru<br />

mentalmusik, die Lieder und die Chormusik,<br />

wobei gerade in der letzteren der landsch^^^<br />

liehe Charakter und Ursprung unverkenr I<br />

sei, und würdigte speziell die Bedeutung des<br />

Chorgesanges als einen Beitrag zur Gesell<br />

schaftskunst. Gerade hier sei der historische<br />

Bezug der Musik Trunks zur mittelalterlich<br />

fränkischen Musik unverkennbar. Und man<br />

könnte nur immer wieder dankbar sein, daß<br />

dieser klingende Bereich der Heimatkunst hier<br />

in den musealen Bereich des Landschafts<br />

museums mit eingegliedert sei."<br />

Mit von Herzen kommenden und zu Herzen<br />

gehenden Worten überbrachte danach San<br />

gesbruder Josef Pering die Glückwünsche des<br />

KMGV. Er erinnerte die Versammlung an das<br />

fruchtbare Wirken Richard Trunks in den 9<br />

Jahren seiner Tätigkeit (1925—1934), die den<br />

alten Sängern aus jenen Tagen unvergessen<br />

und als große Zeit im Gedächtnis verhaftet<br />

sei. Anschließend übergab er dem Museums<br />

leiter, Herrn Oberamtsrichter Dr. Chrestin, das<br />

Festbuch, das anläßlich des 125-jährigen Be<br />

stehens des KMGV erschienen und mit Wid<br />

mungen des Präsidenten Dr. Max Adenauer<br />

und des Dirigenten Prof. Hermannjosef Rüb<br />

ben versehen worden war. Frau Trunk erhielt<br />

ein Blumengebinde in rot-weißen Farben, d'^<br />

Farben der Stadt Köln und — welch ein gi 1<br />

Zufall — auch denen der Stadt Tauberbischotsheim.<br />

Anschließend an die feierlichen Stunden lud<br />

Bürgermeister Grosch einen kleinen Kreis der<br />

Besucher zu einem Mittagessen ein. Es gab<br />

ein vorzügliches Menü und dazu einen Wein<br />

— wie konnte es anders sein — aus Tauber<br />

bischofsheim, einen ausgezeichneten Tropfen,<br />

der dem edlen Geiste der Feierstunde eben<br />

bürtig war.<br />

So wich die festliche Stimmung recht bald<br />

einem gehobenen Angeheitertsein, angefüllt<br />

mit Bonmots und geistvollen Einfällen, wozu<br />

Josef Pering in seiner charmanten Art reich<br />

lich zum Ergötzen der Gäste beitrug.

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