Der Burgbote 1970 (Jahrgang 50)

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184 Dann ging es in drei bereitgestellten Bussen zu den Hotels Daren, Elite und Aster. Die Wiener Freunde hatten in ihren Unterkünften nicht lange Zeit zum Verschnaufen, denn um 11.30 Uhr fand ein Empfang der Wiener Sänger durch den Oberbürgermeister der Stadt Köln, Theo Burauen, statt. Mit launigen Wer ten, in welchen die geschichtliche Verbunden heit zwischen Wien und Köln zum Ausdruck kam, bestätigte der „OB" seine Freude, die Wiener Sänger im Plenarsaal des Rathauses begrüßen zu können. Vizepräsident Sem fand die rechten Werte, als er in seiner Dankesansprache das Stadt eberhaupt an die Vergangenheit der beiden Vereine erinnerte. Er dankte weiterhin noch mals für das Festkonzert im Oktober 1968 in Wien und überreichte dann im Auftrage von Bürgermeister Malek, — dem Stadteberhaupt der Donaumetropole, - als Plakette eine Nachbildung des ältesten Stadtsiegels von Wien, dazu eine Schallplatte und das Festbuch zum 125jährigen Bestehen des Wiener MGV. Danach sangen die Wiener Sänger in der Ver halle des Plenarsaales den Wiener Sänger gruß, den Andachtsjedler und Die Nacht (von Franz Schubert). Dann war erstaunlich fest zustellen, daß sich unsere Freunde schnell an das frisch vom Faß gezapfte Kölsch ge wöhnten und schnell zur „laufenden Kapitu lation" schritten; der gebotene Wein, - der im übrigen auch vorzüglich war, - fand dabei nicht den Absatz wie das kölsche Nationalge tränk. Dazu diese Schnittchen III ... Als Abschluß des Besuches im Rathaus fand eine Führung durch die römischen Ausgra bungen unter dem Rathaus und eine einge hende Besichtigung des Pretoriums statt. Diese geschichtlichen Denkmäler fanden all gemeine Beachtung und Bewunderung. Nun war es aber Zeit, die Herren zum Mittag essen in die Wolkenburg zu bitten. Es waren bewundernde — fast beneidende — Äußerun gen, die über unser Sängerheim zum Aus druck gebracht wurden; man dachte wohl in dieser Beziehung an die weniger glücklichen räumlichen Verhältnisse in Wien. Das von unserem Ökonomen Gerald Smrcka und seinen ausgezeichneten Helfern gereichte vorzügliche Mahl — gebackene Schweinshaxe mit Rotkohl und Knödel - war so recht dazu angetan, die Gäste sehr schnell heimich wer den zu lassen. Zulange durfte sich allerdings bei Tisch nicht aufgehalten werden, denn draußen warteten schon die Busse zur Fahrt zum Besuch bei Bundeskanzler Willy Brandt in Bonn. Inzwischen war schon eine Abordnung der beiden Vereinsvorstände unter der Führung von Vizepräsident Horst Massau unterwegs nach Rhöndorf, um am Grabe von Altbundes kanzler Dr. Konrad Adenauer — er war Ehren mitglied beider Vereine — Kränze niederzu legen. Die Besucher waren sichtlich beein druckt von der Schlichtheit der Grabstelle und der Schönheit des Rhöndorfer Waldfriedhofes. Die Rheinfähre, die Konrad Adenauer wäh rend seiner Tätigkeit als Kanzler in Bonn fast täglich benutzte, brachte auch die Abordn''"% gen wohlbehalten über den Rhein. ScK ß war das Palais Schaumburg erreicht, die Säh ger waren inzwischen eingetroffen. Bundes kanzler Willy Brandt freute sich offensichtlich über die Anwesenheit der Wiener Sänger. In seiner kurzen Begrüßungsansprache betonte er die völkerverbindende Kraft des Liedes. Nach einigen Liedvorträgen unter Leitung von Prof. Karl Etti konnte die Rückreise nach Köln angetreten werden. Nach einer kurzen Chorprobe - Einstimmung für das Konzert am Samstagabend im Großen Saal des WDR — und einem gemeinsamen Abendessen in der Wolkenburg, fanden sich dann um 20 Uhr im Festaal unseres Hauses die Wiener und Kölner Freunde — die letzte ren mit ihrem familiären- und Freundesan hang, — zu einem geselligen Kommers zu sammen. Bevor das Unterhaltungsprogramm gestartet wurde, galt es jedoch, noch einige Ehrungen vorzunehmen. Nach einem kurzen Sängergruß durch einen stattlichen Chor des KMGV unter der Leitung von Prof. Hj. Rüb ben, trat Präsident Dr. Max Adenauer zur Begrüßungsansprache vor das Mikrofon. Er erinnerte an die wiederholten Besuche d Wiener MGV in Köln, so in den Jahren Ii ^ 1899, 1942 und 1951. Dann sprach Dr. Aderv auer von der Bedeutung des Männerchorgesanges für die Volksbildung, und die Not wendigkeit, daß der Gesang in der Schule der besseren Pflege bedürfe, weil die Pflege des Liedes als Volksgut dort auf fruchtbaren Boden fallen würde. In einer außerordentlichen Hauptversamm lung hatte der KMGV beschlossen, einige um den Männerchorgesang verdiente Männer die Ehrenmitgliedschaft des KMGV zu verleihen. Unser Präsident übertrug die Ehrenmitglied schaft dann an die folgenden Herren, die hier in alphabetischer Reihenfolge genannt werden:
* Theo Burauen, Oberbürgermeister der Stadt Köin Dr. Willy Engeis, Ehrenpräsident des Deutsehen Sängerbundes V Dr. Josef Strauss, Präsident des Wiener Männer-Gesang-Vereins Rudolf Saar, Ehrenpräsident des Wiener Män ner-Gesang-Vereins
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Sänger erfüllten ihren Wunsch Die
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